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Altstadtverein Fürth �

48 – 14/15

Glück In memoriam Siegfried Reinert Er war gelernter Pessimist, Agnostiker, Maler, Grafiker, wortkarger Sprachschöpfer und in Kirchweihzeiten und für alle Ewigkeiten unvergessener Schöpfer des allerschönsten Kirchweihplakates. Der folgende Text entstand ein Jahr vor Siggi Reinerts Tod im Jahre 1997: Station 34. Internistische Station. Ein Dreibettzimmer. Mein Freund, der Maler, mürrisch, erschöpft. Er grantelt, jetzt ist auch das zweite Bein geschwollen. Thrombosen. Am Kehlkopf

Knoten. Krebs oder Nichtkrebs. „Sie lassen mich raus als geheilt und in mir frisst es weiter.“ Achselzuckend. „Der Kasper, der Tod, guckt mir über die Schultern. Früher hab ich „Sie“ gesagt zu dem. Da war er weit weg. Jetzt sagt er „Du“. Zwangsweise. Der lässt mich nimmer aus. „Mir schmeckt auch nichts mehr.“ Er schluckt bitter. „Wenn das so ist, dann muss ich mir was einfallen lassen.“ Punkt. Geschönte Worte sind seine Sprache nicht. Humanes Sterben?

Quatsch! Ein Bett auf den Gang geschoben. Nein! Im dritten Bett liegt ein Neuer. Ich frage Siggi nach dem alten Herrn, der gestern noch hier lag. „Der ist heut morgen entlassen worden.“ Mein Freund grinst plötzlich. „Ein verrückter Hund! Einundneunzig war der. Der Liebling der Schwestern. Ein Charmeur! Jeden Morgen, wenn der aufwachte, machte er seine isometrischen Übungen.“ Siggi macht vor. „Dann lag der auf dem Bett und fuhr Rad. Strampelte gleichmäßig, eine halbe Stunde. Mit einundneunzig! Er müsse seinen Körper in Ordnung halten, meinte der. Thai Chi.

Schattenboxen. Ein Schläfchen. Ein Lächeln. Drei Frauen hat der überlebt. Eine Schönheitsgalerie auf dem Nachtkästchen. Drei Fotos. Und zu Grabe getragen. Er habe die Frauen immer geliebt, meinte der fein und ernst. Und er liebe sie noch heute! Jede Schwester sei eine Königin, jede Putzfrau eine Kammerzofe. Jeder Arzt ein Engel, der die Botschaft bringt. Eine Kaffeerösterei habe der Alte gehabt, in Hamburg, fünfundzwanzig Jahre habe er in der Toskana gelebt, sich da ein Haus gebaut. Jetzt lebt er in Zirndorf, im Altersheim. „Aber nachts“, und da wird Siggi ganz wach, das

29. Fürther AltstadtWeihnacht Waagplatz 5.12. bis 14.12.08 Eröffnung: Freitag, 5. Dezember 2008, 17 Uhr Montag – Freitag, 16.30 bis 20 Uhr Samstag und Sonntag 13 bis 20 Uhr Traditionelles Handwerk, Kunstgewerbe, Kinder- und Erwachsenenchöre, Bläser, Sänger, Nachtwächter, Zauberer, Puppentheater, Jazz-Bands, Fürther Christkind, Akkordeon, Harfe

Altstadtverein Fürth e. V. Altstadtviertel St. Michael Bürgervereinigung Fürth e. V. Mit der U1 direkt zur Altstadtweihnacht U-Bahnhof Fürth/Rathaus

Der Grafiker Siegfried Reinert war seit 4.8.1975 Mitglied im Altstadtverein. (Austritt unbekannt; evtl. durch seinen Tod ausgeschieden) Er hat für uns u.a. einige Plakate zum Graffelmarkt entworfen (siehe Abbildung). Aus seiner Feder ist auch das Steckenpferdchen, das immer noch die Plakate und Programmheftchen des Altstadtweihnachtsmarkt ziert und damit eine Art AWM-Logo geworden ist. Darüber hinaus finden wir im ALTSTADTbläddla Mundartgedichte und Zeichnungen. 14

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