48 – 14/15� Altstadtverein Fürth
ner eigenen Werkstatt oder vielleicht die des Holländers Mathias van Somer, in der Boener das Kupferstechen gelernt hat; eine Werkstätte, die zusammen mit anderen Künstlern Nürnberg zum Zentrum der Herstellung weltlicher Graphiken im süddeutschen Raum gemacht hat. Hat Boener einen unbekannten Künstler aus dieser Werkstatt beerbt, der sich mit der gleichen Thematik beschäftigt hat (Prospekte des Marktflecken Fürth) aber nicht mehr zu Ende bringen konnte? Die relativ kleine Druckplatte mit der „Martinskapelle“, die weder signiert noch datiert ist, kennt nur das griechische „δ“ genau wie der Prospekt vom „Seyfriedischen Gartenhauß“, dessen Plattengröße an das untere Ende des Boenerschen Materials heranreicht und in seiner Beschriftungsform nach 1684, dem Dienstantrittsjahr des namengebenden Geleitsmannes, entstanden sein muss. Wenn Boener also Druckplatten aus dem Werk eines älteren Künstlers übernommen hätte, würde die alte Darstellungsweise mit den Zangenlöchern wieder Sinn machen und die Beschriftung könnte ja später nachgeholt worden sein. Es gibt also Indizien, die dafür sprechen, dass die Darstellung der „Martinskapelle“ zum Teil viel älter sein kann als Boeners „Kurzer Bericht ...“. Der darin enthaltene „Grund=Riß“ mit der „Capel“-Eintragung würde sich entsprechend zeitlich von der Platte mit „Martinskapelle“ des „δ“-Schreibers unterschei-
den. Das heißt, dass die auf dem Boener-Plan als „Capel“ eingetragene Ruine eine Übernahme der bei Albrecht vermutlich untergegangenen Mühle gewesen sein muss, weil zum Zeitpunkt der späteren Kartierung durch Boener nichts anderes mehr in der Aue zu sehen war. Zu ergänzen ist jedenfalls noch, dass ein länglicher Quaderstein bzw. Mauerrest neben der Straße nach Frankfurt unterhalb der Böschung dargestellt wird, als in dem Prospekt Boeners die Fürther Ansicht von Westen skizziert wurde (Altstadtbläddla Nr. 46, 2012/13, S. 49 mit Abb. 6). Könnte dies etwa der letzte Überrest der „Kapelle“ gewesen sein, der als solcher nicht mehr zu erkennen war, nachdem Pfarrer Lochner 1679 von einem baufälligen Giebel an der „gewöhnlichen Fuhrstraße“ gesprochen und den Abriss beantragt hatte? Dabei darf nicht vergessen werden, dass die diesbezügliche Druckplatte (Fürth von Niedergang), die nicht datiert ist, sowohl „δ“ als auch „d“ in der Schreibweise kennt. Wollte ein unbekannter Künstler vor dem bevorstehenden Abriss den letzten Resten der Kapelle ein Gesicht geben bzw. ein Denkmal setzen? Hat er eilig die Überreste skizziert und in Anlehnung an Pfarrer Lochner als „Ruinen der von Keyser Carl dem Grossen erbauten St. Martins Capell“ mit seinem griechischen „δ“ betitelt? Nach dem vollständigen Abriss Fortsetzung auf Seite 34
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