48 – 14/15� Altstadtverein Fürth
Abb. 2 Erklärungstafel an der Säule. Foto Werner
Gedenkjahres an Karl den Großen soll deshalb kurz darauf eingegangen und versucht werden, diesem Phänomen nachzugehen. Denkt man sich die Baumgruppe weg wird man den Eindruck nicht los, dass es sich vom äußeren Erscheinungsbild her um einen wichtigen geodätischen Vermessungspunkt handelt, der auch aus großer Entfernung angepeilt werden kann. Erst die beigestellte Erklärungstafel (Abb. 2) macht dem Wanderer deutlich, worum es an dieser Stelle im Wiesengrund eigentlich geht. Der wundert sich dann, dass es die Stadt Fürth nötig hat, mit einer derart phallischen Symbolik auf eine historische Potenz aufmerksam zu machen, die vielleicht in Wirklichkeit nie existiert hat. Der Zyniker betrachtet das Denkmal ohnehin als ausgesteckten Mittelfinger einer verborgen gehaltenen Geisteshaltung zur frühen Ortsgeschichte. Im 1852 genehmigten und dann verwirklichten Entwurf des Freiherrn von Haller, der damals städtischer Rechtsrat war, wird leider nicht er-
klärt, wieso ein auf einem Bruchsteinsockel stehendes Säulenfragment für eine untergegangene Kapelle herhalten musste, denn dieser Bezug lässt sich wie man sieht nicht automatisch ableiten. Man ist also darauf angewiesen, zunächst einmal nach Zusammenhängen aus der Überlieferungsgeschichte und anderen Befunden zu suchen, um diesem Denkmal in der Wiese die entsprechende Würde zu verleihen.
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Die Motivation
Betrachtet man die historisch bekannten Beziehungen zu den Gebäuderesten, die während vergangener Zeiten in der Umgebung des Flussübergangs anzutreffen waren, ist die Vorstellung ein Denkmal zu errichten gut nachvollziehbar, denn die Furt mit der namengebenden Funktion steht für das Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt. Darüber hinaus wurden seit dem späten 17. Jahrhundert bestimmte bauliche Relikte als die Überreste der Fürther Urkirche angesehen, an die bis ins späte 18. Jahrhundert mit österlichen Umzügen jährlich gedacht wurde. Dabei schien die Platzwahl nie problematisch gewesen zu sein, obwohl die Lokalisierung der rekonstruierbaren Überreste in der Wiese – soweit sich sagen lässt – nicht immer an der selben Stelle gelegen haben kann. Die geophysikalischen Untersuchungen belegen zwar, dass ca. 2 m westlich des Feldweges neben dem Denkmal einmal ein Gebäude gestanden hat Fortsetzung auf Seite 28 27