Wolf Bechmann

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Wolf Wilhelm Bechmann (geb. 25. Juni 1820 in Fürth); gest. 14. November 1908 in Fürth), Sohn des Schreiblehrers Nathan Hirsch Bechmann und dessen Ehefrau Esther, geb. Neuhaus[1] war ein Spiegelglasfabrikant im 19. Jahrhundert.[2]

Wolf Wilhelm Bechmann begann nach dem Absolvieren der Schulpflicht, u. a. dem siebenjährigen Besuch der israelitischen Religionsschule, eine Handlungslehre (1833-1836) bei dem Fürther Kaufmann Baer Juda Rindskopf. Anschließend arbeitete er neun Jahre lang als Handlungsgehilfe in der Spiegelglas– und Manufakturwarenhandlung des A. K. Weinschenk in Fürth. Anfang 1846 wollte er sich selbständig machen und heiraten. Das Gesuch wurde wegen Überbesetzung des Gewerbes abgewiesen. Da verzichtete der zukünftige Schwiegervater, der 82-jährige Kaufmann und Spiegelglashändler Meyer Offenbacher–Oppenheimer sowohl auf seine Konzession als auch auf seine Matrikelstelle zugunsten von Wolf Bechmann.[3] Dadurch konnte Bechmann der Spiegelglashandel en détail erlaubt werden – eine zusätzliche Genehmigung zum Manufakturwarenhandel verweigerte die Behörde.[4] (Im Fürther Tagblatt wurde allerdings die "Bürgeraufnahme als Kaufmann und Spiegelglashändler" veröffentlicht.)[5]

Mit seinem Vermögen und der Mitgift seiner Frau konnte er am 9. September 1859 das Haus Blumenstraße 16 erwerben und bis auf weiteres sein Handelsgeschäft dort betreiben. Ende der sechziger Jahre trat neben den Handel mit Spiegelglas auch die Herstellung, so lautete die Bezeichnung ab dann: Spiegelglashandlung und Spiegelglasfabrik W. Bechmann. Ein weiterer Schritt in Richtung Produktion erfolgte im Februar 1885, als Wolf Bechmann zusammen mit seinen Söhnen Louis und Meier in der damaligen unteren Flößaustraße Nr. 33 eine Zinnfolien- und Spiegelglasfabrik eröffnete und die bisherige Spiegelglaslege in der Blumenstraße dort integrierte. Somit konnte in der eigenen Fabrik jetzt auch die Zinnfolie als zweitwichtigster Grundstoff der Spiegelherstellung erzeugt werden.

1871 wurde Wolf Wilhelm Bechmann in den Größeren Verwaltungs-Ausschuss der israelitischen Kultusgemeinde gewählt.[6]

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]

Wohnhäuser „L. Bechmann und Meier Bechmann“, Hornschuchpromenade 7 und 8; Aufnahme um 1907