Rudolf Georg Hartlöhner
- Namenszusatz
- Dr. med.
- Vorname
- Rudolf Georg
- Nachname
- Hartlöhner
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 9. September 1917
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 2. Januar 1996
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Arzt
- Partei
- NSDAP
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Adressart | VonObjekt |
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Privater Wohnsitz | Kreuzsteinweg 85 |
Arztpraxis | Nürnberger Straße 69 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anna Barbara Hartlöhner (geb. Schrems) | Mutter |
Babette Hartlöhner | Schwester |
Elisabeth Hartlöhner | Schwester |
Elisabeth Hartlöhner (geb. Nussel) | Großmutter |
Georg Hartlöhner | Vater |
Johann Simon Hartlöhner | Großvater |
Katharina Hartlöhner (geb. Fick) | Ehefrau |
Michael Rudolf Hartlöhner | Sohn |
Dr. med. Rudolf Georg Hartlöhner (geb. 9. September 1917 in Fürth; gest. 2. Januar 1996 in Fürth) war Arzt (Allgemeinmediziner) in Fürth. Rudolfs Eltern waren der Bäckermeister Georg Hartlöhner und Anna Barbara Hartlöhner, geb. Schrems. Er war das jüngste von insgesamt vier Kindern.
Leben und Wirken
Seine schulische Laufbahn begann an der Volkshauptschule in Fürth, die er vom 2. Mai 1924 bis 9. März 1928 besuchte. Anschließend wechselte er zur Oberrealschule in Fürth, welche er vom 10. März 1928 bis 13. Februar 1937 absolvierte. Während seiner Schulzeit trat er der Hitlerjugend am 15. März 1933 bei und gehörte zum Stab des Bannes 324, wo er als Sachbearbeiter für Luftschutz tätig war. Einen Monat später, am 1. April 1933, trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer: 5.402.360). Drei Jahre danach trat er am 1. Februar 1936 dem Reichsluftsport-Korps bei und arbeitete als Flugmodellbaulehrer an der Flugmodellbauschule Rothenburg ob der Tauber. Nach seiner Schulzeit erfolgte seine Einberufung zum Reichsarbeitsdienst, den er vom 3. April bis 23. Oktober 1937 als Hilfssanitäter in der Krankenstube der RAD-Abteilung 3/282 in Neustadt an der Aisch ableistete. Daran anschließend nahm Hartlöhner im Wintersemester 1937/38 ein Medizinstudium an der medizinischen Fakultät der Universität Erlangen auf und studierte dort bis zum Sommersemester 1940. Seine ärztliche Vorprüfung bestand er am 18. Dezember 1939.[1]
Im Juli 1940 musste Hartlöhner sein Medizinstudium unterbrechen, weil er zum Militärdienst eingezogen und der 20. Luftnachrichten-Ergänzungs-Kompanie des Luftgau-Nachrichten-Regimentes 13 in Nürnberg zugeteilt wurde. Dort erhielt er vom 15. Juli bis 4. November 1940 eine Ausbildung zum Funker. Am 5. November 1940 erfolgte seine Versetzung zur 5. Ausbildungskompanie der Luftnachrichtenschule 4 in Budweis, welcher er bis zum 18. Dezember 1940 angehörte. Danach wechselte er am 19. Dezember 1940 zur Luftwaffen-Sanitäts-Staffel in Budweis und gehörte dieser als Sanitätssoldat bis zum 28. Januar 1941 an.[1]
Am 29. Januar 1941 durfte er sein Medizinstudium wieder aufnehmen und setzte sein Studium in Trimestern an der medizinischen Fakultät der Universität Wien als Teil der Schülerkompanie 1/17 fort. Während seiner Studiums Zeit wurde er am 1. Oktober 1941 zum Sanitätsgefreiten und am 1. Oktober 1942 zum Sanitätsobergefreiten befördert. Zudem erhielt er am 1. September 1942 das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ohne Schwerter. Seine Approbation an der Universität Wien erfolgte am 27. November 1942 und wenig später auch seine Promotion am 8. Dezember 1942, wo er zum Thema „Blutkörperchensenkung bei Krankheiten mit Veränderungen des Erythrocytengehaltes“ forschte und mit der Note „sehr gut“ abschloss.[1]
Nach dem abgeschlossenen Studium wurde Hartlöhner ein weiteres Mal – am 12. Januar 1943 – versetzt, indem er der Luftgau-Sanitäts-Abteilung 17 der Luftkriegsschule 7 in Tulln-Langenlebarn als Truppenarzt zugeteilt wurde. Es folgten weitere Beförderungen, am 1. Februar 1943 zum Sanitätsunteroffizier und am 1. März 1943 zum Unterarzt. Ein Jahr später, kam es am 10. März 1944 zu einer weiteren Versetzung Hartlöhners nach Tschechien zur Luftwaffen-Sanitäts-Staffel Deutsch-Brod (heute: Havlickuv Brod, Tschechien). Daran anschließend finden sich nur noch wenige Informationen über seinen weiteren Aufenthalt im Verlauf des Krieges.[1]
Am 7. Mai 1944 befand sich Hartlöhner im Luftreservelazarett 4 in Wien. Laut Lazarettkrankenbuch 49 war er an einem Mandelabszess erkrankt. Mitte Juli 1944 erlitt er zwei leichte Verwundungen an der rechten Hand und am linken Unterschenkel. Ein Monat später erhielt er am 7. August 1944 das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern vom kommandierenden General des III. Flakkorps. Zu dem Zeitpunkt gehörte Hartlöhner der Luftwaffen-Sanitäts-Gruppe L 22 921, Lgp. Wiesbaden an. Des Weiteren erhielt er am 29. November 1944 das Verwundetenabzeichen in Schwarz durch den Kommandeur der leichten Flak-Sturmabteilung.[1] Seine letzte militärische Beförderung zum Assistenzarzt erhielt Rudolf Hartlöhner am 1. März 1945.<ref name="StAN, Spruchkammer Fürth I H 111"</ref>
Nachkriegszeit
Gegen Ende des Krieges geriet Hartlöhner in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde aus dieser am 26. Mai 1945 entlassen. Anschließend arbeitete er für kurze Zeit im Fürther Stadtkrankenhaus, musste aber aufgrund eines Entnazifierungsverfahrens seine Arbeit ruhen lassen. Aus der Akte der Fürther Spruchkammer ging hervor, dass ihm seine vorläufige Mitgliedschaft in der NSDAP von Februar 1938 bis Juli 1940 zu Last gelegt wurde, sowie seine Tätigkeit in der Hitlerjugend. Während die Militärakte über Hartlöhner eine Mitgliedschaft in der NSDAP seit dem 1. April 1933 datierte, weißt die Akte der Spruchkammer das Datum Februar 1938 als Eintrittsdatum in die NSDAP auf. In einem schriftlichen Verfahren gegen Hartlöhner, wurde dieser am 26. Juli 1946 in die Gruppe 4 der „Mitläufer“ eingestuft und zu einer Zahlung von 600 Reichsmark in einen Wiedergutmachungsfond abgestraft, welche er am 23. September 1946 zahlte. Die rechtskräftige Einstufung als „Mitläufer“ erfolgte am 8. August 1946. Das Spruchkammerurteil wurde durch die Militärregierung Fürth (Capt. Luther C. Wheeler) am 21. März 1947 anerkannt. Insgesamt äußerten sich sieben Personen aus dem näheren Umkreis von Rudolf Hartlöhner zu seinem Werdegang im Dritten Reich und bezogen Stellung für seine berufliche Wiederaufnahme als Arzt und setzten sich für seine Rehabilitierung ein.[2]
Ende der 1940er Jahre eröffnete Rudolf Hartlöhner in der Nürnberger Straße 69 in Fürth seine Arztpraxis, wo er bis Mitte der 1970er Jahre als Allgemeinmediziner praktizierte. Seine Ehefrau Katharina Hartlöhner, geb. Fick (geb. 3. März 1919 in Bad Berneck; gest. Mai 2003 in Fürth) heiratete er Anfang der 1950er Jahre. Aus der Ehe ging ein Sohn, Michael Rudolf Hartlöhner, hervor.