Besucheransturm nicht angepasst. Freitag, 8. Juni 1934 Und wieder hieß es „Spenden“! Am Wochenende 9. und 10. Juni trat das Rote Kreuz in Aktion. In einem Aufruf an die Fürther Bevölkerung bat man um eine finanzielle Unterstützung der Einrichtungen des Fürther Roten Kreuzes. Ein Großteil davon sollte speziell der „Freiwilligen Sanitätskolonne Fürth“ zugutekommen. Der wiedererwachte Gemeinsinn des deutschen Volkes sollte auch in Fürth wirksam werden und die Fürther zu einer hohen Gebefreudigkeit animieren. Die Presse beeilte sich zu betonen, dass es verboten war, die jetzt auftretenden Lindenblüten an den Bäumen in Straßen und öffentlichen Anlagen zu pflücken. Wer dabei ertappt wurde, musste mit gerichtlicher Bestrafung rechnen. Samstag, 9. Juni 1934 An der Städtischen Schulzahnklinik Fürth zog man Bilanz: Vom 3. Mai 1933 bis 21. März 1934 hatten acht Zahnärzte an 106 Kliniknachmittagen 1150 Kinder behandelt. Dazu kamen noch 84 Kinder im vorschulpflichtigen Alter. Dabei wurden 652 Zähne entfernt, davon 131 bleibende und 521 Milchzähne. OB Jakob richtete an die Fürther Bevölkerung einen Aufruf, die Dachböden im Stadtgebiet zu entrümpeln. Darunter war die Beseitigung leicht brennbarer Gegenstände zu verstehen. Die Durchführung der Maßnahme lag im Interesse des Schutzes der Bevölkerung gegen vermeintliche Luftangriffe. OB Jakobs Schlusswort: „Wer sich der Durchführung der Entrümpelung widersetzt, zeichnet sich selbst als Feind des Volkes.“ Lu-Li: „Liebesparade“ mit Maurice Chevalier und Jeanette MacDonald. Zentral-Lichtspiele: „Die Privatsekretärin“ mit Renate Müller und Ludwig Stössel. Montag, 11. Juni 1934 Die Handballmannschaft der SpVgg hatte das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Nachdem man in der Endrunde schon zweimal in Fürth gespielt hatte, fand das Finale beim Gegner Polizei Darmstadt statt. Dort unterlag die SpVgg knapp mit 7:9. So reichte es nur zur deutschen Vizemeisterschaft. Die damalige Mannschaft der SpVgg: Fürther; Grüner, Dölfel, Henninger, Gebhardt, Herath, Goldstein, Hirsch, Seidel, Zacherl und Träg. An den Fürther Postschaltern gab es die neuen Fernsprechbücher für 1934/35. Ein Buch erhielt der Abholer nur gegen Abgabe der zugesandten Benachrichtigungskarte, der vorausgefüllten Empfangsbescheinigung sowie der Abgabe des bisherigen alten Fernsprechbuches. Die Bäckerei und Konditorei Karl Kißkalt am Kohlenmarkt 2 gegenüber dem Kaufhaus Tietz feierte ihr 80-jähriges Bestehen. Produkte und Bedienungsweise erfreuten sich in der Fürther Bevölkerung großer Beliebtheit. Dienstag, 12. Juni 1934 Zum Abschluss einer groß angelegten Sportwoche veranstaltete die Minenwerfer-Kompanie JR 21 am Sonntag ein Abschluss-Sportfest, das Tausende von Fürthern anlockte. Gymnastische Vorführungen, Geräteturnen, Tauziehen, Nachrichtenwettbewerb wechselten in bunter Reihenfolge mit Reit- und Springdarbietungen zu Pferd ab. Clowneske Ulknummern und ernsthafte Wehrübungen durften natürlich nicht fehlen. Das Fürther Publikum jedenfalls zeigte seine enge Verbundenheit mit seinen „21ern“. Fürth wollte nicht zurückstehen! Wie auch in anderen Vereinen suchte man auch in der Kleeblattstadt nach Interessenten zur Gründung eines „Marinesturms Fürth“. Einen „Marineverein Fürth“ gab es dagegen schon seit vielen Jahren. Kristall-Palast: „Die Rosl vom Traunsee“ mit Heinz Stüwe.