Zum Schulanfang am 13. April 1934 warb Hut-Globus in Nürnberg im Anzeigen um den Kauf von Schülermützen. Diese gab es für alle Lehranstalten in verschiedenen Farben und Qualitäten. Die Ausführung in Tuch kostete z.B. 3,50 RM, in Samt 4,50 RM. Samstag, 7. April 1934 Seit den Osterfeiertagen nahm die Motorbootflotte der Kaffeewirtschaft Memmert-Weigel in Kronach wieder den Betrieb auf. Hin- und Rückfahrten auf dem alten Kanal (heute A 73 Frankenschnellweg nach Erlangen) wurden von der Fürther Bevölkerung gerne wahrgenommen. Im Fürther Geismannsaal sprach der Gaupropagandaleiter Karl Holz zum Thema „Sind die Juden das auserwählte Volk?“ Holz geißelte das Verbrechen wider das Blut: „So hatte ein protestantischer Pfarrer die Tochter des Juden Kurt Eisner getauft. Ein anderer Pfarrer hatte eine Jüdin geheiratet. Die katholische Kirche erlaube die Heirat zwischen einem katholischen Neger und einem katholischen deutschen Mädchen, spreche jedoch von einer Mischehe, wenn ein evangelischer deutscher Mann ein katholisches deutsches Mädchen heirate ... Wir müssen uns vom Juden fernhalten. Die Juden sind nicht das Gottesvolk, sondern das Volk des Teufels.“ Stadttheater Fürth: „Rotkäppchen und der Wolf“, Märchen nach Gebrüder Grimm. Montag, 9. April 1934 Am Fürther Amtsgericht wurde ein Bürger aus Vach zu einer Geldstrafe von 20 RM ersatzweise vier Tagen Gefängnis verurteilt, weil er 35 leere Bierflaschen nicht an den Flaschenbierhändler zurückgegeben hatte. Der Richter erklärte dem Angeklagten, die leeren Bierflaschen seien Eigentum der Brauerei. Da er die Bierflaschen in seinem Garten zur Umrahmung eines Beetes verwendet hatte, sei der Tatbestand der Unterschlagung erfüllt. Die Brauerei müsse bei mangelndem Rücklauf neue Flaschen kaufen, was den Bierpreis für die Allgemeinheit wiederum erhöhe. In Nürnberg öffnete die Konditorei Café Königshof. Das Café bot auch Lese- und Spielräume. Man warb in Anzeigen mit dem Vorhandensein von stets aktuellen 120 (!) verschiedenen Zeitungen, darunter auch Exemplare aus dem Ausland. Zum Spielen standen Schach und Domino bereit. Die Tasse Kaffee, Tee oder Kakao kostete 0,40 RM inklusive Steuer und Bedienung. Dienstag, 10. April 1934 Die Reichsregierung hatte die Deutsche Jugend und die Deutsche Arbeitsfront zur Teilnahme am „Reichsberufswettkampf“ aufgerufen. Millionen von Jungen und Mädchen in der Ausbildung nahmen daran teil. Allein in Fürth beteiligten sich 850 junge Menschen an dem Wettbewerb. Über die Presse appellierte man an die Arbeitgeber, die entsprechend benötigten Zeitstunden nicht vom Lohn abzuziehen. Eingeleitet wurden die Berufswettkämpfe durch einen gemeinsamen Marsch in Berufskleidung zum Helmschulhaus, wo ein Teil der theoretischen und praktischen Prüfungen abgehalten wurde. Innerhalb einer Woche (9. bis 15. April 1934) wurden in ganz Deutschland die Bewerber aller in Frage kommenden Branchen von Lehrmeistern geprüft. Auszug aus den Mitteilungen der NSDAP, Ortsgruppe Fürth-Mitte: „Die Monatsversammlung für die Deutsche Angestelltenschaft, Ortsgruppe Fürth, findet am 10. April ½ 9 Uhr im Saale des „Grünen Baum“ statt. Es spricht Pg. Schriftleiter Karl Endler über „Die Rassenfrage als Grundlage des nationalsozialistischen Staates. Georg Hegendörfer, Ortsgruppenführer.“ Kristall-Palast: „Es gibt nur eine Liebe“ mit Jenny Jugo und Heinz Rühmann. Alhambra: „Der schwarze Walfisch“ mit Emil Jannings und Angelika Salloker. Zentral-Lichtspiele: „Rakoczy-Marsch“ mit Gustav Fröhlich und Camilla Horn. Mittwoch, 11. April 1934