dekoriert. Alle Abteilungen des Vereins beteiligten sich. Ernste und heitere Beiträge sollten gleichermaßen vertreten sein. Auch Kunstturner Alfred Schwarzmann war in das Programm eingebunden. Ab sofort gab es auch Sammelabzeichen des Winterhilfswerkes mit dem Aufdruck „WHW“ zu kaufen. Die Propaganda empfahl, mit möglichst vielen Abzeichen den Christbaum zu schmücken. Die SpVgg ehrte ihre Jubilare in ihrem Sportheim im Ronhof. 20 Vereinsmitglieder wurden für 25 Jahre „Nibelungentreue“ geehrt. Donnerstag, 29. November 1934 Im „Körpersport“ hatte Fürth schon immer eine führende Rolle gespielt, sei es durch Fußball, Handball, Boxen, Ringen oder Turnen. Nun etablierte sich auch der „Geistessport“ in Form des Schachspiels. Der in die Jahre gekommene Schachklub Fürth wurde aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Das Vereinslokal befand sich in der „Humbserbräu-Gaststätte“ in der Friedrichstraße, Ableger mit wöchentlichen Trainingsmöglichkeiten gab es in der Gaststätte „Zur Post“ in Burgfarrnbach sowie im Restaurant „Hexenhäusla“ im Eigenen Heim. Das „Café Fürst“ in der Sternstraße (heute Ludwig-Erhard-Straße) hinter dem Rathaus war der private Treffpunkt Fürther Schachspieler, wo sich „Organisierte“ und „Wilde“ erbitterte Schlachten lieferten. In einem Leserbrief an die NZ appellierte man an die Kinder, doch die deutschen Begriffe „Vater“ und „Mutter“ zu verwenden. Immer häufiger würde man in den Familien die aus dem Französischen abgeleiteten Bezeichnungen „Papa“ und „Mama“ hören. Freitag, 30. November 1934 Ab jetzt wurde von der Stadt Fürth die Kleinrodelbahn auf dem Spielplatz an der Tannenstraße während der Wintermonate freigegeben. Die langgezogene Böschung vor dem Mädchenlyzeum stand den Kindern täglich von 9 bis 17 Uhr zur Verfügung. Jetzt fehlte nur noch der Schnee. Die Fürther Stadtwerke warben in Anzeigen um den Kauf von gasbeheizten KleinHeißwassergeräten. In den letzten Wochen konnten weit über 100 Geräte an die Fürther Haushalte abgesetzt werden. Alhambra: „Die vertauschte Braut“ mit Anny Ondra und Otto Wernicke. Weltspiegel: „Die große Zarin“ mit Marlene Dietrich. Lu-Li: „Abschiedswalzer“ mit Sybille Schmitz und Wolfgang Liebeneiner. Samstag, 1. Dezember 1934 Nach den Richtfestfeiern auf der Fürther Hard nahe dem Bismarckturm fand nun die gleiche Hebefeier bei den Not- und Behelfswohnungen an der Julius-Streicher-Straße (heute Friedrich-Ebert-Straße) statt. Die Behelfssiedlung war von der Stadtverwaltung für die ärmeren Schichten der Fürther Bevölkerung mit 15 Häusern zu je vier Wohnungen geschaffen worden. Zu jedem Haus gehörte ein kleiner Gartenanteil. Die Miete betrug später bei Bezug zwischen 15 und 17 RM monatlich. Die Gelder zur Errichtung der Häuser stammten aus zinslosen Reichsdarlehen, die Stadt Fürth leistete 69.000 RM Zuschuss. Stadttheater Fürth: „Hamlet“, Schauspiel von Shakespeare. Montag, 3. Dezember 1934 In Fürth sollte das kulturelle Niveau angehoben werden. Dafür wurde die „NSKulturgemeinde e.V., Ortsverband Fürth“ gegründet. Dazu integrierte man das bisherige Volksbildungsheim an der Theresienstraße (heute Heimat der „Comödie“). Für eine Monatsgebühr von 90 Pfennigen erhielt man monatlich kostenlos eine 16-seitige Zeitschrift sowie freien Zutritt zu sämtlichen Veranstaltungen der NS-Kulturgemeinde wie Konzerten, heimatkundlichen Spaziergängen, Museumsführungen, Besuch von wertvollen Filmen usw.