Neuer Jüdischer Friedhof
- Straße / Hausnr.
- Erlanger Straße 99
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-210
- Objekt
- Neuer Israelitischer Friedhof
- Baujahr
- 1901
- Baustil
- Klassizismus, Neurenaissance
- Architekt
- Adam Egerer
- Geokoordinate
- 49° 29' 14.59" N, 10° 59' 38.21" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- [[Quellangaben::BLfD - Denkmalliste Fürth]]
Der neue "Jüdische Friedhof" von 1901 befindet sich in der Erlanger Straße neben dem Städtischen Friedhof.
Beschreibung[Bearbeiten]
Der Friedhof hat sein eigene Aussegnungshalle. Er ist auch heute noch der Friedhof der Jüdischen Gemeinde Fürth (Israelitische Kultusgemeinde Fürth). Im Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte für die gefallenen jüdischen Soldaten des I. Weltkriegs und die Opfer der Shoah aus Fürth. Die Aussegnungshalle des Friedhof wurde 1902 unter dem renommierten Fürther Architekten Adam Egerer im Stil der klassischen Neorenaissance errichtet. In der Aussegnungshalle befindet sich seit 1997 eine Gedenktafel für alle aus Fürth stammenden Juden, die in der Nazidiktatur umgekommen oder verschollen sind. Der Friedhof ist auch heute noch im Besitz der Gemeinde und wird von ihr unterhalten.
Beschreibung des Baudenkmals[Bearbeiten]
1901/02 [1] angelegt, 1906 [2]) eröffnet, mit Grabdenkmälern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; Leichenhalle, erdgeschossiger, traufseitiger Sandsteinbau mit Satteldach und Mittelrisalit mit Blendportikus und Freitreppe, klassizistische Neurenaissance, von Adam Egerer, gleichzeitig; Kriegerdenkmal für 1914/1918 mit Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus[3], konkave Kalksteinwand mit Inschrifttafeln, von Arch. Maier, 1923, Mahnmal von Max Seufert, 1949; Einfriedung an der Erlanger Straße, Sandsteinquadermauer und Pfeilerportal mit Gittertor, gleichzeitig.
Berühmte Fürther, die hier ruhen[Bearbeiten]
- Jean Mandel
- Leo Rosenthal
- Hugo Nothmann
- Jakob Salzträger
- Albert Rosenfelder
- Max Holzinger
- Paul Mailaender Bergbräu
Tourismus[Bearbeiten]
- Jüdisches Leben - damals und heute, Stadtspaziergang der Tourist-Information
Literatur, Medien[Bearbeiten]
- Gisela Naomi Blume: Präsentation der Halle im neuen jüdischen Friedhof Fürth. Nach Abschluss der Restaurierung am 29. November 2010. Fürth 2010
- Alexander Mayer: "Ganz besonders hervorzuheben ist die Renovierung der Jüdischen Aussegnungshalle". In: Rundbrief des Stadtheimatpflegers Nr. 67 vom 27. Februar 2011, S. 6 - online
- Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019
Lokalberichterstattung[Bearbeiten]
- Johannes Alles: Akribische Arbeit: Das Gedächtnis des Fürther Judentums. In: Fürther Nachrichten vom 20. Juli 2019 - online
- Armin Leberzammer: Auf den Spuren der jüdischen Vergangenheit. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2022 (Druckausgabe)
Siehe auch[Bearbeiten]
- Alter Jüdischer Friedhof
- Fiorda
- Gedenkstätte auf dem Israelitischen Friedhof
- Holocaust-Denkmal
- Gisela Naomi Blume
- Fürther Opfer der Shoah
- Orte der Verfolgung und des Gedenkens
Weblinks[Bearbeiten]
- Israelitische Kultusgemeinde Fürth - Website
- Die jüdischen Friedhöfe in Fürth, 2003. In: Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum - Alemannia Judaica
- Jüdische Fürther - ein Projekt von Gisela Naomi Blume
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ am 14. Mai 1902 fertiggestellt und mit einer Benützungszeit von 200 Jahren vorgesehen; Kosten incl. Areal 120 000 Mark; Größe des Friehofes 6 ha.; siehe Käppner-Chronik zu Mai 1902.
- ↑ am 31. Januar 1906 mit dem Ausheben einiger Schaufeln Sand an der Stelle, wo das erste Grab vorgesehen ist durch Kaufmann Josua Goldberger, Fabrikant Meyer Cohen, Kommis Felix Koref und dem Knaben Früh. Siehe Käppner-Chronik zu Januar 1906. Die erste Bestattung ist Marie Hamburger am 1. Februar 1906; siehe Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, Neustadt/Aisch 2019, S.
- ↑ aufgestellt am 6. November 1949, siehe Mosche N. Rosenfeld: The Rav of Fürth, Israel, Eigenverlag, 2021, S. 381. Das Mahnmal stand von 1947 bis 1949 auf dem Gelände des DP-Camps Finkenschlag und wurde mit der Auflösung des Camps hierher umgesetzt.
»Zeitverschiebung«[Bearbeiten]
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
- Foto alt: historische Aufnahme um 1907 (L. Kriegbaum, Nürnberg)
- Foto neu: Aufnahme von 2017 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)
Bilder[Bearbeiten]
Erlanger Straße Richtung Norden links der Eingang Neuer Jüdischer Friedhof und rechts die Einmündung der Kronacher Straße im Juni 2020.
Grab Paul Mailaender und Frau Alice Mailaender, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Haupteingang an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Grab Albert Rosenfelder (Kommerzienrat), Salomon Bergmann und Hannah Regensburger, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Gebäude Detail, Haupteingang an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite im Mai 2020. Die christlichen Gräber wie hier ersichtlich wurden im 3. Reich ohne Rücksicht auf die Besitzverhältnisse in das Grabfeld der Jüdischen Gemeinde gesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Jüdischen Gemeine dafür eine Ersatzfläche im nördlichen Bereich zugesprochen.
Grab Willi Sahlmann und Anna Sahlmann, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Grab Theodor Löwensohn und Rosie Löwensohn, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite an der Erlanger Straße 99. Mit einem Gefäß mit 2 Griffen übergießen sich hier beim hinausgehen vom Friedhof gläubige Juden die Hände wegen der kultischen Verunreinigung. Allerdings fehlen die Gefäße samt Ketten hier bereits seit längerem.
Grab Gabriel Eisenmann, im Hintergrund Gräber Artur Tannhauser und Julius Cohn 1865-1931, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Grabstein von Meyer Bendit, Fürth 2019
Grabstätte von Hugo Ludwig Kleefeld auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Erlanger Straße
Grab von Nathan Krautheimer auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Fürth
Grab von Salomon Rosenfelder auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Fürth
Erlanger Straße 99, Israelitische Leichenhalle, erbaut von A. Egerer
Grabstein von Leopold Bendit auf dem Neuen Jüdischen Friedhof
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.