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Altstadtverein Fürth

�42/07

Hausgeschichte

Das Fischhäusla

93 27/19

Mehr Respekt, bitte!

Voigt‘sche Ansicht von der Schießanger-Seite, 1809 (Original in der Städt. Sammlung, Fürth)

Das Fischhäusla an der Maxbrücke hat eine traditionsreiche Vergangenheit hinter sich gebracht. Es wurde auf den Grundmauern eines der ältesten Badestuben Fürths erbaut. Zu dieser Zeit hieß die Maxbrücke noch „Badbrücke“. Die seit 1759 bestehende Fischküche war bei den Fürther und Nürnberger Bürgern gleich beliebt du zog sogar Gäste von Langenzenn, Vach und Zirndorf an. Heute gehört das Fischhäusla zu den malerischsten Motiven unseres innerstädtischen Rednitzufers, nicht zuletzt durch einige Umbauten, die das Fischhäusla zu dem gemachte haben, was es heute ist. So fand man im Jahre 1864 bei Umbauarbeiten noch unterirdische Röhren der alten Badeanstalt. Im Jahre 1935 wurde die bisherige mit der Straße auf 22

gleicher ebene befindliche Veranda aufgestockt, damit man darunter einen weiteren Gastraum gewinnen konnte. Initiator dieser Maßnahme war der damalige Wirt Georg Wagner, der die besten Karpfen hatte, da diese flussgewässert waren. Daneben gab es aber ebenso Forelle und Backfische. Mit Sicherheit hat das Fischhäusla aber auch von der Stadtrandlage profitiert. So wird in einem Bericht mitgeteilt, dass lediglich das Klingeln der (Tram)Linie I die Ferienidylle störe. Bis auf diese „Störung“ konnte man ungestört an der klaren Rednitz sitzen, deren Wehr „silberne Perlen durch die klare Luft wirbelte“. Den Bildhintergrund bildeten die Bäume des nahen Ufers sowie die Waldhänge der Alten Veste. Selbst als stilvolles Heimatmuseum wurde das Fischhäusla beschrieben: Der gelernte Frisör Johann Lederer trug hier als Maler mit seinen Aquarellen und seiner Handschrift zur Inneneinrichtung bei.

1966 eröffnete Pächter Felix Hempel das seit 1960 verwaiste Anwesen,. Er hoffte damals schon, dass der geplante Nordspangenbau, de die Stadt vorhatte, noch viele Jahre auf sich warten ließ. Das Innere wurde liebevoll hergerichtet, die Holzverschalungen von den alten Lackschichten befreit und die Tischdecken für 90 Gäste in Rot gehalten. Für die Sommermonate wurde neben Fisch auch Wild in allen Arten auf die Speisekarte gesetzt. Nicht zuletzt wegen der drohenden Abrissbirne hat das

Fischhäusla heute an Attraktivität verloren. Wer will hier auch dem Besitzer oder Pächter einen Vorwurf machen, nicht ausreichend zu investieren, damit das Fischhäusla wieder zum alten Glanz erwacht. Auch wen die Reditz heute alles andere als klar ist, und das Wehr bestimmt keine „silbernen Perlen“ mehr verschäumt, so sollte man dem Altes des Fischhäuslas doch mehr Respekt zollen.� Matthias Bauer Quelle: Stadtarchiv Fürth