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Altstadtverein Fürth

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Der Bierboykott und -krawall von 1866

Das „H“ im Sechseck innerhalb der Doppeltanne stand für die Humbser-Bräu. Dekorativ war auch der doppelte Ringkragen auf den Flaschen mit Bügelverschluss. (Foto: Werner, Montage: Vogel)

← Seite 23 nach Norddeutschland aus, sodass die Grünerbräu als erste Brauerei in Fürth sechs eigene Bahnwagen mit Eiskühlung besaß, um ihr Bier zu exportieren.

Im September 1896, nachdem Georg Heinrich Grüner durch den Tod seiner beiden Brüder Alleininhaber geworden war, wurde der Betrieb in eine AG umgewandelt. Da jedoch

die Mehrheit der Aktien in Familienbesitz blieb, sprach man bis in die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts von einer „Familienaktiengesellschaft“.

Ursachen für den Boykott Im Frühjahr 1866 fand in Fürth der Bierkrawall statt. Er entstand aus der Situation heraus, dass die Brauer für die Maß Sommerlagerbier von nun an acht statt der bisher über Jahrzehnte stabilen sechs Kreuzer verlangen wollten. Dies war hinsichtlich der geringen Gerstenund Hopfenpreise zu dieser Zeit schwer nachvollziehbar und der Schluss lag nicht fern, dass es sich bei der Preiserhöhung um reine Profitgier der Brauereien handelte. Jedoch darf man die politische Situation in der Zeit nicht außer Acht lassen. Aufgrund des Streites zwischen Österreich und Preußen um die Vorherrschaft in Deutschland konnte man kaum wissen, wie sich die Verhältnisse auf die Wirtschaft auswirken würden, da bereits jetzt schon das Geschäftsleben stockte und Lohneinbußen beziehungsweise Entlassungen die Folge waren. Da sich beide Länder bereits zum Krieg bereiterklärt hatten, schien dieser schon fast unausweichlich, wie man zur Zeit der geplanten Preiserhöhung wohl schon richtig vermutete. Die Proteste sind insofern nachzuvollziehen, da es so schien als würden sich die Brauer in Zeiten der Not an der Situation bereichern.

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