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46 – 12/13�  Altstadtverein Fürth

„due urne cervisie“ (zwei Urnen Bier) die Rede ist, wird der Getreideanbau eine gewisse Rolle gespielt haben. Wo dieses ältere Fischereianwesen zu finden ist, hat man ganz unterschiedlich bewertet. Angefangen von Traubenhof 1 (J. G. Vetter) über Traubenhof 3/6 (G. Wunschel) bis Traubenhof 4 (H. Habel) scheint hier alles möglich gewesen zu sein. Wichtig ist aber, dass der hintere Bereich des Traubenhofes als am wahrscheinlichsten festgehalten werden kann. In diesem Fall wird auch die Auflage aus dem Jahr 1539 verständlich, wenn man sich das Ganze auf dem Urkataster von 1822 betrachtet (Abb. 4). Danach orientieren sich die Anwesen Traubenhof 6, ein inzwischen nicht mehr vorhandener Stadel und die Westwand von Traubenhof 4 an einer Linie, die in südöstliche Richtung verlängert auf die Südwestecke von Königstraße 15 trifft und zum Teil auch heute noch Grundstücksgrenze ist. Da diese Linie parallel zur westlichen Parzellengrenze im Abstand der Straßenbreite verläuft, geht man wohl nicht fehl in der Annahme, dass der Traubenhof entstanden ist durch die verbrieften Zugangsrechte zum ehemaligen Fischereianwesen. Die Auflage, dass auch der Weg durch den Garten freigehalten werden musste, wird ebenfalls durch den Blick aufs Urkataster deutlich. Der Garten, der seit dem 16. Jahrhundert als Bestandteil des

Anwesens aufgelistet ist, lag direkt am Fluss wie man 1822 noch sehen kann. Die Uferzone dahinter besteht aus einem rechtwinklig zurückgesetzten Bereich, von dem man wohl annehmen darf, dass dies ein befestigter Anlegeplatz für die Fischerboote gewesen ist und der Fischer nur durch den Garten zu seinen Booten gelangen konnte. Wie man sieht lassen sich Bestimmungen aus einer Urkunde von 1539 noch 1822 im Urkataster ablesen. Ähnliches gilt auch für die nordöstliche Begrenzung der ursprünglichen Parzelle. Danach scheint die von G. Wunschel vorgegebene Grenze entlang der Wilhelm-Löhe-Straße eine Parzellenerweiterung des 16. Jahrhunderts zu sein mit einer Bebauung, die der ursprünglichen Parzellengrenze vorgelagert war. In einer zweiten Reihe dahinter, der südwestlichen Rednitzhofseite, orientiert sich die Bebauung an einer Linie, die im Norden ihren Anfang an dem unteren Ende des Bootshafens nimmt, um dann entlang von Rednitzhof 17, 15, 11, 9 und 7 in der Verlängerung auf eine Stelle der südlichen Parzellengrenze zu treffen, als diese markant in Richtung Marktplatz abknickt. Damit scheint die ursprüngliche Parzellierung zwischen Rednitz und unterer Königstraße klar definiert gewesen zu sein und könnte mit dem Weg als Grenze zum benachbarten Ettlinger Hof auf ein sehr hohes Alter

Abb. 5: Gestampfte Bauschuttschichten hinter Wilhelm-LöheStraße 18� Foto Werner

hindeuten. Ein Weg als Grenze konnte sehr schön an der Parzellierung der vom 6. bis ins 12. Jahrhundert datierenden Wüstung in Lauchheim-Mittelhofen Ostwürttembergs archäologisch noch nachgewiesen werden. Da die Untersuchungsstelle in der Garage bereits außerhalb dieser ursprünglich nordöstlichen Parzellengrenze liegt und den ältesten Hofbereich dort um 1500 datiert, wäre ein Ausgangsdatum für diese Erweiterung vorhanden. Mit der Schankstätte von 1540 (Königstr. 27) und dem 1586 erwähnten Köblersgut, das wohl im Anwesen Wilhelm Löhe Str. 5 zu suchen ist, weil hier von J. G. Vetter 1717 noch Nachfahren der Familie Schuller genannt sind, wäre die erste Bebauung dieser Parzellenerweiterung greifbar. Die Antwort auf die Frage, warum der Bauernhof im frühen 16. Jahrhundert nach Nordosten erweitert wurde, lässt sich am besten durch die Analyse zweier Ereignisse zeigen, die vor-

aus gegangen sein müssen. Bei Betrachtung des Höhenschichtenplans der Altstadt zog sich zwischen Gänsberg und Kirchberg eine natürliche Senke hin, die mit der ehemaligen Rosengasse (mittlere Königstraße) und Schrotgasse (Wilhelm-Löhe-Straße) noch heute in ihrem Verlauf erkennbar bleibt. Diese Senke lässt sich am besten als natürliche Entwässerungsrinne der Quellhorizonte um den Obstmarkt erklären, die im unteren flachen Auenbereich wahrscheinlich völlig versumpft gewesen ist und damit einer frühen Bebauung noch entgegenstand. So haben die Untersuchungen hinter Wilhelm-Löhe-Str. 18 im Februar 1999 gezeigt, das die Bauten des ehemaligen Pfarrgartens aus dem späten 17., frühen 18. Jahrhundert auf massiven Anschüttungen von immer wieder planierten und gestampften Bauschuttschichten entstanden sind (Abb. 5 und ALTSTADTbläddla 34, 1999/00, S. 35) und man wohl dadurch

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