Altstadtverein Fürth �
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Jahresber icht der AG Archäologie für das Jahr 2016 von Thomas Werner
Die Fortführung im Bereich der Archivalienregistrierung hat mit einem Computerprogramm zur Neugestaltung der Beschriftung unserer Kartons geführt. Diese Arbeit ist sehr zeitraubend, weil die Inhalte der Archivnummern, der so genannten AAF-Nrn. (Arbeitsgruppe Archäologie Fürth), nach der Häufigkeit der begangenen Fundplätze neu erfasst werden. Damit lässt sich das Fundaufkommen bei den einzelnen Fundstellenbesuchen genau bestimmen oder feststellen, ob die Stelle sich weiter ausdehnt als beim ersten Mal erkannt wurde. Die Neubeschriftung wird so vorgenommen, dass der Karton umgedreht wird und die alte Beschriftung nunmehr auf der Rückseite zu finden ist.
Am 17. März konnte unser Vortragsthema über die Wurzeln Fürths, wie es im vergangenen Jahr zu den Stadtverführungen vorgetragen wurde, im Rahmen eines VHS-Vortrages nochmals aufgegriffen werden, was mit einer lebhaften Diskussion begleitet war. Die Kursteilnehmer laden sich zu bestimmten Themen entsprechende Referenten ein, mit denen wir diesmal Archäologie in der Stadt vorstellen und damit behaftete Probleme erläutern konnten. Als besonderes Ereignis haben wir bei der Archivierung einen Holzpfahl mit Eisenbewehrung an der Spitze aussortiert (Abb. 1), weil die Pfahlschuhgestaltung vom Schmied in einer Form angepasst worden war, wie wir sie von
Abb. 1 Pfahlschuh an einem Eichenpfahl aus dem Bereich der U-Bahn-Baustelle an der Maxbrücke. Foto Werner 32
römischen Brückenpfeilern kennen. Beispiele gibt es genug in der Literatur und wir wollten wissen, wie alt unser Brückenpfahl tatsächlich ist. Er wurde Mitte der 90er Jahre beim U-Bahn-Bau im Bereich der Maxbrücke ausgebaggert und befindet sich seit der Jahresausstellung von 2007 in unseren Räumen im Archiv. Zur Jahrringbestimmung haben wir eine Scheibe abgesägt und ins Dendrochronologische Labor Hofmann nach Nürtingen eingesandt. Die Kosten hat der Altstadtverein übernommen. Das analytische Ergebnis hat eigentlich nichts Aufregendes erbracht, dennoch ist ein kleiner Teil der Brückengeschichte deutlich geworden. Der untersuchte Pfahlquerschnitt wies noch 94 Jahringe auf, acht
davon zählten zum so genannten Splintholt, das bei Eichenhölzern (wie bei unserem Pfahl) in der Regel zehn bis 30 Jahrringe umfasst, bis die Waldkante das Ende des Wachstums zu erkennen gibt, der Baum entsprechend gefällt wurde. Die Waldkante war bei unserem Exemplar (Abb. 2) nicht mehr vorhanden, sodass das Fälldatum durch Schätzung eingegrenzt werden musste. Der letzte Splintring wurde 1821 gebildet, sodass das frühest mögliche Fälldatum auf 1823 (acht vorhandene Ringe + zwei nicht vorhandene Ringe), das spätest mögliche Fälldatum auf 1843 (acht vorhandene Ringe + 22 nicht vorhandene Ringe) bestimmt werden konnte. Bei der dendrochronologischen Methode
Abb. 2 Jahrringscheibe des selben Eichenpfahls. Der hellere Saum wird als Splintholz bezeichnet. Foto Werner