Seite:Altstadtblaeddla 051 2017-2018.pdf/28

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Altstadtverein Fürth �

51 – 17/18

Abb. 3: Rekonstruktion der ehemaligen Kirchenplatzbebauung. Graphische Grundlage: Geo-Büro Tarasconi, sonst Werner

achse längenmäßig genau so groß wie von der Mittelachse des Chores bis zur südwestlichen Außenwand der Heiliggrabkapelle, die parallel zu dieser Achse verläuft (Abb. 3, Schraffurfläche und Kreisbogen). Damit steht fest, dass die aufgefundenen Fundamentmauern (rot, ohne den Grundriß der Heiliggrabkapelle von ca. 1810) nichts mit der Heiliggrabkapelle zu tun haben können wie sie uns vom Standort aus dem späten 17. und frühen 18. Jh. und der Zeichnung Sellings von 1812 bekannt ist.

Abb. 4: Trost-Plan Ende 17. Jahrhundert. Repro Werner

28

Zunächst einmal ist der gute Erhaltungszustand der Nordecke unserer Struktur dadurch erklärbar, weil die Südwestwand der rekonstruierten Standfläche der Heiliggrabkapelle genau darüber verlief,

ihre Fundamente anscheinend nicht so tief und darum die besten Bedingungen vorhanden waren, die baulichen Reste darunter zu bewahren. Damit lässt sich rekonstruieren, dass die neu entdeckten Mauerzüge abgetragen waren bevor man die Heiliggrabkapelle in ihrer Erscheinungsform des 17./18. Jhs. darüber errichtet hatte. Da sich im Radarbild die Standfläche der Heiliggrabkapelle nicht mehr nachweisen lässt, muss man wohl davon ausgehen, dass sie 1812 vollständig bis auf den letzten Stein abgebaut worden ist. Die Idee bei der neuen Struktur dann eventuell von den Resten eines Vorgängerbaus zu sprechen, der etwas tiefer fundamentiert war, ist gar nicht mal so abwegig. Doch man darf sich hier nicht zu Spekulationen verleiten lassen, denn die wahren Ausmaße unseres Bauwerks sind ja nicht bekannt. Die darüber gelegten Maße der Heiliggrabkapelle von ca. 1810 sind nur Hypothese. Die wahren Ausmaße werden aber die Dimension der ursprünglichen Michaelskirche von ca. 14 x 21,5 m Grundfläche nicht überschritten haben. Dazu müsste ein zusätzliches Radargramm innerhalb der Sakristei angelegt werden. Es ist dagegen aber nicht von der Hand zu weisen, dass das Längsachsenmaß des spätgotischen Chores der Michaelskirche mit dem Abstand zur Heiliggrabkapelle in direktem Zusammenhang steht (Abb. 3), zumindest nach dem Plan der