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FELDPOST „41“
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Das braune Kuvert im Din A5 Format stammt aus dem Nachlass meiner Tante Käthe Konrad. In den vergangenen Jahrzehnten hatte ich den Briefumschlag mit seinem Inhalt an Feldpostkarten aus dem zweiten Weltkrieg völlig vergessen. Jetzt kam er beim Sortieren von Unterlagen wieder zum Vorschein. Die einfachen, aus festem Papier gefertigten Feldpostkarten haben als Motiv Szenen aus Schraffurzeichnungen, wahrscheinlich Tusche. Die besseren, farbigen Karten sind ebenfalls nur gezeichnet, aber auf Karton gedruckt. Beide Ausführungen zeigen neben Landschaften auch Wehrmachtsoldaten. Das Verschicken von Feldpostkarten war für den Absender an strenge Regeln gebunden. So mussten diese zum offenen Versand freigegeben sein. Weder der Truppenteil noch der genaue Dienstgrad durfte vermerkt werden. Eine der Feldpostkarten erzählt allerdings eine ganz tragische Geschichte. Sie wurde lt. Poststempel am 18. Dezember 1941 von Willy Konrad, dem Sohn meiner Tante, an seine Eltern adressiert. Der erst 22-jährige Fahnenjunker Feldwebel Wilhelm Konrad starb im Kampf am 20. Dezember 1941 gegen 12.50 Uhr an den Folgen einer schweren Kopfverletzung durch einen Granatsplitter. Seine Todesnachricht an die Angehörigen kam per Feldpost … Gunnar Förg 3
4 1 = Ein Weihnachtsmotiv. 2 = Ein Landser mit seinem Gewehr „Karabiner 98“. 3 = Immer wieder Wehrmachtsoldaten. 4 + 5 = Tuschezeichnungen 6 = �Solche Weihnachtsmotive sollten dem Krieg wohl seinen Schrecken nehmen? 7 = Abgestempelt am 18. Dezember 1941. 8 = Strenge Auflagen für die Soldaten. 9 = Eine typische Nazipropaganda!
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Altstadtverein Fürth
Nr. 55 – 2021/22
Nr. 55 – 2021/22
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