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Sechste Periode (1652).
10. Oktober dieses Jahres auf Antrag der vier Bürgermeister Leon hard Schuh, Michael Brunner, Georg Stell und Georg Büttner die Gemeindeordnung von 1497 und vermehrte sie um 48 Ar tikel. Sie ist ziemlich noch die alte Dorfordnung; nur ist hier von Bürger- und nicht mehr von Dorfmeistern die Rede; sie durften auf Kosten der Gemeinde nicht mehr als 20 Gulden verzechen. — Es ist darin viel vom Viehstand und von den Abgaben für den Hirten die Rede.'") Ein Jude durfte dar nach nicht zum Bürgermeister gewählt werden, wie dies vor dem zuweilen vorgekommen sei, für welche angebliche Erleich terung die Judenschaft eine Abgabe zahlen mußte; fortwährend jedoch behielten die Juden das Recht, zwei Deputirte zur Ge meinde zu schicken. Es ist auch kein Fall bekannt, daß die Juden dieses ihr Recht zum Schaden der Gemeinde mißbrauchen wollten. Wohl aber hinderten sie 1766 den Bau eines allzu kostbaren Gemeindehauses, wirkten ein kaiserliches Mandat gegen die Fortführung des Baues aus und brachten es dahin, daß an Stelle desselben eine Armenschule gebaut wurde. Hähnle bemerkt hierbei: „Im Vergleich zu den staatsrechtlichen Ver hältnissen der übrigen Juden in Deutschland erscheint wohl das Recht der Führter Juden, in den Gemeindeangelegenheiten der Hofmark Fürth Sitz und Stimme zu haben, als das bedeu tendste, weil hierin eine Auffassung sich kundgibt, die der da maligen Zeit fremd war und fern lag, nämlich die, daß bei gleichen Belastungen im Gemeindeorganismus auch die gleiche Berechtigung einzutreten habe.""») — In gleichem Jahre wurde das jetzt sogenannte Lechnershaus zwischen der blauen Glocke und dem sogenannten Doktorshof von einem Israeliten erbaut."') Am 22. September wurde der Fürther Pfarrer M. Johann Schuster (fungirte in Fürth 1637—1663) bei der Kirchenvisitation, die von den weltlichen Visitatoren G. Imhof, Leonh. Grundherr, H. CH. Haarsdörfer und von den Geistlichen: I. M. Dillherr, Prediger in St. Sebald, M. I. Leibing, Pre diger zu St. Jakob, „im Ganzen genügend befunden. Ist 70 Jahre alt und noch rüstig; nur predigt er zu lang und un vernehmlich"."') In diesem Jahre wurde in Fürth ein nürnbergisches Amtsknecht- und Schulhaus erbaut. Seitdem war ein Nürnberger Amtsknecht hier.'") Um diese Zeit fing man in hiesiger Gegend an Tabak zu bauen."')