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Sechste Periode (1689—1691).

1689 Damals wurde auch die Errichtung einer großen Wage im Ge­ leitshause zum Abwiegen des Tabaks und anderer Handelsgüter projektirt.'") Ob es zur Ausführung kam, ist nicht bekannt. 1690 Es wurde in Fürth im Jahre 1690 eine jüdische Buch­ druckerei eingerichtet, die von Farrnbach übergesiedelt war. Da­ malige Eigenthümer waren die Gebrüder Abraham und Josef Fromm. In der Concessionsurkunde war ausdrücklich der Druck des Talmud ausgenommen, welcher lediglich dem Hofjuden Marx Model für das ganze Fürstenthum Ansbach zustand."") Be­ sagter Model, der ganz im Sinne der markgräflichen Regierung handelte, brachte auch 1690 eine Einigung zwischen den domprobsteilichen und ansbachischen Juden Fürths zu Stande und war zu diesem Zweck mit einem Bamberger und einem un­ parteiischen Heidingsfelder Rabbiner zusammengekommen. Das Uebereinkommen, 16 Punkte enthaltend, war auf 12 Jahre ge­ troffen, führte aber nur zu dem Resultate, daß die Ansbacher von der in Mehrzahl befindlichen domprobsteilichen Partei in der Regel überstimmt wurden und bei der Wahl den Kürzeren zogen, weshalb die Ansbacher Regierung dann andere Mittel wählte, um dem Prävaliren der Domprobstei in Fürth entgegen zu arbeiten.^»«) — Am 13. Oktober 1690 wurde in der HauptSynagoge mittels gewaltsamen Einbruches ein bedeutender Dieb­ stahl verübt. Die Verbrecher, Georg Maindel und Anna Maria Knopp aus Trausnitz, wurden andern Tages zu Nürnberg ge­ fänglich eingezogen und am 16. Oktober mit Ausstellung an den Pranger und mit Ruthenstreichen bestraft. "') In einem mark­ gräflichen Ausschreiben von diesem Jahre ist die Zahl der jüdi­ schen Familien in Fürth auf 55, in Zirndorf auf 29 an­ gegeben.'") 1691

Im Jahre 1691 wurden in einem weiteren markgräflichen Ausschreiben sämmtliche Zollbefreiungen der Juden aufgehoben, sodaß sie verpflichtet wurden, von nun an ihre Waaren zu ver­ zollen, und nur bezüglich des Gabriel Fränkel von Fürth und des Marx Model war Ausnahme gemacht worden.'") — Dem Pfarrer an der St. Michaelskirche in Fürth wurde in diesem Jahre der erste Diakonus in der Person seines Sohnes Daniel Lochner beigegeben. Daniel Lochner war am 5. August 1667 in Fürth geboren worden, hatte Anfangs die domprobsteiliche Schule in Fürth besucht, dann große Reisen gemacht, und war

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