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Sechste Periode (1704-1705).

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probsteilichen Amtmanns. Am 22. August erließ der Mark­ graf ein Dekret, worin er auf's Neue eine Commission nach Fürth beorderte, auf Grund der Relation des Elkana Fränkel, mit den« Befehle, gegen die Parnossim der Fürther Juden wegen Beleidigung der Obrigkeit in Schriften streng zu inquiriren und zu ermitteln, ob keine Akten verheimlicht worden sind. Bei der Untersuchung konnte man keine weiteren Bücher im Kaal finden. Es ergab sich, daß unter 17 Parnossim nur 4 sich unter mark­ gräflichem Schutz befanden. Der Markgraf rescribirte hierauf an die Commission, sie solle dahin trachten, mehrere taugliche Subjekte aus dem markgräflichen Schutz daselbst hineinzubringen; insbesondere solle Elkana Fränkel unter die Parnossim ausgenom­ men werden. Als sich nun sieben domprobsteiliche Parnossim weigerten, den E. Fränkel unter sich aufzunehmen, so wurden sie, wie Franz Lothar, Erzbischof von Mainz am 14. Mai 1705 in einem Schreiben an den Markgrafen berichtet, „unter Convoirung des Geleitsknechtes, mehrerer Doppelt-Söldner und vier mit brennenden Lunten versehenen Musketieren nach Cadolzburg als die ärgsten Malefikanten gefänglich geschleppt, trotzdem daß die Juden nach dem zwischen Bamberg errichteten Compromiß die freie Wahl ihrer Vorstände haben und trotz dem alten Herkom­ men". E. Fränkel, der unterdessen die abgefaßten Kaalpapiere ins Deutsche übertragen lassen sollte, gab die Erklärung ab, daß das Wichtigste auf die Seite geräumt worden sei. In Folge dessen erließ der Markgraf am 15. Oktober 1704 ein Rescript, wonach die Parnossim das Nichtvorhandensein von weiteren Kaalpapieren eidlich zu erhärten hätten. Weigerten sie sich, den Eid zu leisten, so sei Jeder um 100—200 Reichsthaler zu bestrafeu. Die gefangenen Parnossim könnten auf die Dauer ihrer Feier­ tage entlassen werden. Elkana Fränkel wurde nun statt des Hirsch Frankfurter als Parnoß eingesetzt und erhielt am 28. Januar 1705 „wegen seines Eifers für das fürstliche 1705 Interesse" ein Geschenk von 600 Gulden rheinisch. — Die domprobsteiliche Partei war nicht unthätig geblieben und am 11. Februar hatte der Bischof von Bamberg gegen diese Ein­ griffe des Markgrafen Protest eingelegt. Da dieser Protest keine Beachtung fand, so wiederholte der Erzbischof (auch Bischof von Bamberg) denselben unter dem 14. Mai und schickte das Schreiben mittelst eines „Einspännigers", der den Auftrag hatte,

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