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Sechste Periode (1712—1713).

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schiedensten Höfen in Verbindung gestanden, hat großen Auf­ wand gemacht, ist aber schließlich in Konkurs gerathen."") — 1712 wurde das ehemalige Pfister'sche Haus neben dem weißen Schwan (später Berolzheimer'sches Haus, jetzt Sterngaffe Nr. 19) neu aufgebaut."*) Am 30. Juli 1713 drangen markgräfliche Amtsknechte und 1713 Bedienstete in das domprobsteiliche Amtshaus und befreiten dort vier wegen Vergehen gefangen gehaltene Bauern, gerade zur Marktzeit. Der Markgraf war damals selbst in Fürth."?) — Ueberhaupt war in Fürth damals der Streitigkeiten und Neckereien zwischen den Markgräflichen, den Bambergern und Nürnbergern kein Ende. Die beiden Letzteren zogen hiebei ge­ wöhnlich den Kürzeren. Wegen der in den letzten Monaten des Jahres von Regensburg her drohenden „Pest" wurden von Seite der Domprobsteilichen und Ansbachischen Wachen ausgestellt, um fremdes Gesindel aus jener Gegend abzuhalten; beide Parteien wollten sich gegenseitig vom Posten vertreiben. Am 17. August wurden die Bader und Barbiere durch den domprobsteilichen Amtsverweser in die Gemeideversammlung berufen, wo sie an Eidesstatt geloben mußten, sogleich Anzeige zu machen, wenn etwas Verdächtiges in Bezug auf Krankheiten sich ereignen sollte. Den 17. September kam Dr. Roße von Ansbach, um Visitation der Apotheken vorzunehmen. Der domprobsteiliche Amtsverweser schickte sogleich in die Domprobsteilichen und Nürnberger Apo­ theken mit dem Befehle, dieselben zuzusperren und die Commission nicht einzulassen, bei schwerer Strafe. „Allein alß der ambtknecht zu der Juden aputecken kam und den verbot thäte, so waren aber der Doktor Roße und der Kleitsmann mit dem ambtknecht in Nebenstüble und beschaueten. Der Herr aputecker auf den Markt (damals Bartel) hat die thür vor ihnen zugemacht, allein sie lieben an, man macht ihnen aber nicht auff, so gingen sie hinten in hoff in Dennen, gingen durch die Kuchen und kamen in die aputecken, der Herr aputecker aber war nicht da, hatte sich verborgen, kunten sie auch nichts visidiren." — Am 25. Sep­ tember Abends wurde an der Wache bei der Badbrücke einem Bäckergesellen das Felleisen mit schönen Kleidern und Weißzeug verbrannt, weil derselbe aus Regensburg sich „von der Pest herausprakticirt hat".*"?) — Im September wurde von Hofrath Schweßer ein Platz zu einer Kirche für die hiesigen Reformirten

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