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Sechste Periode (1721 —1723).

in Fürth, eine Nürnbergische, mehr für Kinder wohlhabender Leute, die Schulgeld bezahlen konnten, und eine domprobsteiliche für die ärmeren Kinder, für welche die Gemeinde zahlte."') Letztere hatte ihr Lokal in einem Hinterhause des Gasthauses zum goldenen Schwan."") — Vor 1720 pflegte der domprob­ steiliche Amtmann mit seinem Gesinde nach Nürnberg in die Elisabethen-Kapelle deS deutschen Hauses zu fahren. Von da an wurde der katholische Gottesdienst im Amtshaus durch reisende Mönche und Feldpatres gehalten. Die Registratur des prote­ stantischen Gerichtsschreibers wurde in ein Meßlokal verwandelt, wo der Amtmann ohne Anzeige seine Kinder taufen ließ."-') — 1722 Im Jahre 1722 wurde in der altneuen (Bäumen-) Straße ein neues Gebäude mit einer Bierbrauerei erbaut (Nr. 23) und ein Felsenkeller errichtet (der später sogenannte Meiers­ keller seit 1825). „Kam später an die Familie Lederer, jetzt Geismann."°)" — Am 25. Mai ds. I. wurde die erste Tauf­ handlung an einer israelitischen Person vorgenommen. Der Proselyt war Mendel Lämmle von hier. Sein Vater, der 18 Jahre vorher gestorben war, hieß Lämmle Guttenheim, die Mutter, die darüber so aufgebracht war, daß sie von Fürth weggeschafft wurde, hieß Zierle. In der Taufe erhielt er die Namen: Christlieb Traugott Michael; letzterer wurde ihm zur Erinnerung an die Michaelskirche, wo er getauft wurde, bei­ gelegt. Taufpathen waren: Jobst Wilhelm von Tücher, Sig­ mund Jakob von Holzschuher, die beiden Kapläne Lochner und Wülfer, sämmtliche Gerichtsschöppen, Bürgermeister, Gotteshaus­ pfleger und Vorsteher von Fürth und den eingepfarrten Dorf­ schaften. Sie hatten sich unter Zufluß von Tausenden in Procession in die Kirche verfügt und waren nach dem Schluffe des sechsstündigen Gottesdienstes wieder auf gleiche Weise mit dem Neugetauften zum Pfarrhof zurückgezogen."')— Nach Eger's Chronik erhielt das Schießhaus seine Entstehung im Jahre 1722.

Vorher soll auf dieser Stelle nur eine bretterne Hütte für die Schützen aufgeschlagen gewesen sein."?) 1723 Gegen die Mitte der neuen (Bäumen-) Straße wurde 1723 ein Eckhaus erbaut und eine Bäckerei eingerichtet. Dasselbe kam später an Uhrmacher Fensel."") — Auf Denunciation eines jüdischen Convertiten, des Christian Wilhelm Christlieb, ließ der Markgraf, der sich durch seine Zornausbrüche zu so vielen üblen

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