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Siebente Periode (1757—1758).

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fecht stattfand. Dann entkam er glücklich in das Bamberger Gebiet."') — Nach dem Abzug Mayers sammelte sich eine gegen Preußen bestimmte Reichsarmee auf der Haard bei Fürth. Den Oberbefehl hatte Josef, Herzog von Sachsen-Hildburg­ hausen; Generalfeldzeugmeister war der Landgraf von Fürsten­ berg, General der Cavallerie August, Markgraf von Baden; Generalfeldmarschall-Lieutenant ein Prinz von Hessen-Darmstadt. Diese sämmtlichen Herren hatten ihr Quartier im Branden­ burger Hause. Das Lager erstreckte sich in zwei Linien von den Anhöhen über Fürth bis gegen Burgfarrnbach hin. Die Truppen, 20,000 Mann stark, waren aus verschiedener Herren Länder; Badenser, Nassauer, Bayern, Ansbacher, Bayreuther, Darmstädter, Mainzer, Trierer n. s. w. Im August setzten sie sich gegen Norden in Bewegung, um sich mit der französischen Armee unter Soubise zu vereinigen und sodann Friedrich II. an­ zugreifen, der sie jedoch am 5. November auf's Haupt schlug?") — Von Ansbacher Seite wurde in diesem Jahre ein außergewöhn­ licher Gewaltakt gegen die Fürther Judenschaft ausgeführt. Obristlieutenant von Reitzenstein hatte Anspruch an ein Kapital von 8000 st., das die Fürther Judenschaft von einem Herrn von Lischwitz ausgenommen hatte, und hatte dieses Kapital ge­ kündigt. Plötzlich erschien an einem Freitag Abend der Ver­ waltungsadjunkt Vetter Meckendorf und verlangte Namens des Reitzenstein von den Barnossen und Kassieren in Fürth sofor­ tige Zahlung. Diese baten sich über Samstag Bedenkzeit aus, und bemerkten, daß Herr von Aufseß, welcher gleichfalls An­ sprüche auf das Kapital erhoben habe, durch die Domprobstei Beschlag auf dasselbe habe legen lasten. Darauf wurde ihnen zur Antwort, daß, wenn bis Sonntag nicht gezahlt würde, man den markgräflichen Befehl zu ihrer Arretirung hätte. Und als nun Sonntags die Vorsteher einen Revers bezüglich der durch Bamberg gestützten Ansprüche des Herrn von Aufseß verlangten und erst nach Empfang dieses Reverses zahlen wollten, schickte man sie in der That in das Gefängniß?") — Am 3. August starb der tyrannische Markgraf von Ansbach Karl Wilhelm, dem der letzte Markgraf Alexander in der Regierung folgte. — Im Mai 1758 drohte Fürth ein neues Ungewitter. Fran- 1758 ken war damals von Reichstruppen entblößt, was die Preußen benützten und auf's Neue einfielen, wieder unter Führung des

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