Achte Periode (1799-1800).
201
des Königs von Preußen fand daselbst statt. Es wurde: „der Friede am Pruth" gegeben, ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Kratter. Den Prolog sprach Madame Ackermann. Die Logen kosteten 1 fl. 45 kr., das erste Parterre 1 fl. 10 kr., das zweite 35 Kreuzer. Der Anfang war um 5 Uhr."») — Der preußische Hof reiste am 19. über Ansbach wieder ab, wo dann große Hoffeste abgehalten wurden. — Am 9. Juli war hier starker Hagelschlag. — Am 28. August d. I. brach im Gebhardt'schen Brauhause (später Brauer Seyboth gehörend, Rednitzstraße Nr. 10) Feuer aus. Ein mit Stroh gefüllter Stadel brannte ab, wobei neun Schweine umkamen, das Rindvieh aber gerettet wurde. — Die erste Ziehung der Aussteueranstalt fand unter großen Feierlichkeiten und bedeutender Zuschauermenge am 25. Ok tober d. I. statt. Der erstgezogene Glückliche war Johann Hiltner von hier. — Ein massives Wohnhaus mit zwei Flügelgebäuden, ehemals Kaufmann Paulus Keck, später Lowositz, jetzt dem Kauf mann M. Farnbacher gehörend, wurde an der Nürnberger oberen Königstraße Nr. 103) zu bauen angefangen."») Am 16. De cember errichtete die Wittwenkasse zu Berlin besondere Aufnahmsbureaus in Ansbach und Fürth."') — In dem Gedichte, welches zur Feier des ersten Tages des 1800 neunzehnten Jahrhunderts an der Spitze der ersten Nummer des Fürther Anzeigers von 1800 sich befindet, wurde Fürth noch ein „Flecken" genannt. — Den 28. Mai Abends zwischen 7 und 8 Uhr schlug der Blitzstrahl am Thurm der Michaels kirche die Hohlziegel hinab und beschädigte die Orgel. Gleich zeitig schlug das Wetter im Poppenreuther Kirchthurm ein."») — Am 30. Mai erfolgte die Eintheilung des Ortes in neue Distrikte. Die Viertelsmeister wurden auf dem Schießhause ge wählt, und zwar Bäckermeister Habel, Wirth Baumeister, Bäcker meister Roßner, Zirkelschmied Seifried, Spiegelfabrikant Meisel, Glasermeister Schumacher, Uhrmacher Fensel, Goldarbeiter Pfister und Bierbrauer Reuter."») — Damals bestand noch als Ge richt interimistisch die Justizcommission. Direktor war Regierüngsafsessor Huber, Räthe: Hofrath Schauer (zugleich bambergischer Cameralbeamter), Regierungsreferentär Ludwig Fr. August Zehler, Christian Korte, Wilhelm von Guisberg. Auskultatoren waren Heinrich Faber und Friedrich Schneider, Registrator Martin Jakobi. Außerdem waren dabei drei Concipienten und