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Neunte Periode (1824).

Hohe Achtung für Religion, bereitwilliger Gehorsam den Gesetzen, und gebührende Hochschätzung der Geistlichen und welt­ lichen Obrigkeit beleben die Bürger einer Stadt, welche nur in der regen Betriebsamkeit und in dem Kunstfleiß ihrer Be­ wohner den richtigen Anhaltpunkt findet. Des Friedens Seg­ nung und der Gesundheit Fülle beglücken das Vaterland, und allenthalben herrscht gesetzliche Ordnung. Vielfache Beschrän­ kungen des Welthandels, durch lähmende Mauteinrichtungen auswärtiger Staaten herbeigeführt, schlagen zwar jetzt ganzen Gewerbsklaßen empfindliche Wunden; doch wird durch erhöhte Thätigkeit und weise Sparsamkeit manche Quelle des Absatzes eröffnet und dadurch die Stufe des vorigen Wohlstandes be­ hauptet. Schwer lastet in allzugroßem Ueberfluße der Unwerth der Naturprodukte auf dem gebeugten Landmann, der bei den Getraidpreißen von 4 fl. 48 kr. des Roggens 10 fl. 45 kr. des Waizens, und 5 fl. 45 kr. der Gerste vom baierischen Scheffel nicht mehr sein spärliches Auskommen findet. Möge die späteste Nachwelt diese getreue Schilderung der Gegenwart, und die ihr beigefügten Münzen aus heiliger Verborgenheit heben, und in ihnen der Zeitgenoßen Streben in einer hochbeglückten Ge­ neration liebend seegnen." Am 26. Juli wurde die Wirthswittwe Wening durch Ver­ zichtleistung des Direktors Braun auf den Mitbesitztitel, alleinige Besitzerin des Theatergebäudes. — Den 5. September begann das Uebungslager von 25,000 Mann zwischen Nürnberg und Fürth, unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls von Wrede. Dasselbe zog sich bis zum Leyer Wäldchen herab. "?) — Am 29. Oktober schwoll die Rednitz so bedeutend an, daß die Passage gegen Farrnbach hin gänzlich unterbrochen wurde. Der von Würzburg kommende Postwagen mußte 12 Stunden auf dem jenseitigen Ufer warten: Passagiere und Gut wurden sodann auf Kähnen herübergeschafft."») — In diesem Jahre wurden er­ baut die Häuser des Kaufmann W. Fronmüller (Schwabacher­ straße Nr. 34), des Maurermeisters Jordan von Zirndorf (Schwabacherstraße) und Metallschlagermeister Linz (ebenfalls Schwabacherstraße). Das Konrad Espermüller'sche Haus wurde eingeriffen und neu gebaut (obere Königsstraße Nr. 100), die

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