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Neunte Periode (1829).

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5. Februar eröffnete vr. Moriz Weichselbaum aus Pretzfeld seine ärztliche Praxis. — Am 7. Febr. erließ König Ludwig I. den Befehl zur Errichtung von Gewerbschulen im Lande. Allen größeren Städten sollte nach und nach die Wohlthat solcher Schulen zutheil werden, zu deren Erhaltung Beiträge aus Staatsmitteln in Aussicht gestellt wurden. Schon vier Tage darauf faßte der Magistrat den Beschluß, ungesäumt die zum Vollzug nöthigen Vorbereitungen zu treffen. Leider aber schei­ terten die ernstlichen Bemühungen der Gemeindebehörde an der Indolenz der Gewerbtreibenden, speciell der Zunftvorsteher, die von Geldzuschüssen nichts wissen wollten. Ebenso blieben die Aufforderungen des Magistrats zur Gründung eines polytech­ nischen Vereins erfolglos.'") — Beerdigt wurde am 26. Mai der Strumpffabrikant Johann Georg Ochs, Begründer der Prateranlage. — Am Dienstag nach Ostern wurde die erste Kommunion der Kinder in der neuerbauten katholischen Kirche vollzogen.'") — Nach dem Ableben Voigts wurde im Juli der bisherige Schrannenmeister F. G. Herrling zugleich auch Kasfirer der Sparkaffe. — Am 30. September wurde der Grundstein zum neuaufzuführenden Schießhaus gelegt. — Die feierliche Ein­ weihung der katholischen Kirche fand Statt Dienstag den 6. Ok­ tober. Schon am Tage vorher waren Bürgermeister Bäumen und Rechtsrath Faber dem Erzbischof von Bamberg, Freiherrn von Frauenberg, bis Tennenlohe entgegengefahren, um ihn im Namen der Stadt zu begrüßen; ebenso bis Erlangen die Vor­ steher der Fürther katholischen Kirchengemeinde. Das Haus Nr. 103 der oberen Königsstraße, worin der Kirchenfürst Wohn­ ung nahm, war festlich geschmückt. An der Pforte begrüßte ihn die katholische Schuljugend mit ihren Lehrern an der Spitze, die sämmtlichen Staats- und Gemeindebediensteten, der Regierungscommissär von Röthlein. Das Geläute der drei neuen Glocken, wovon die große, 16 Centner schwer, von dem prote­ stantischen Bürger Kaufmann I. Leonhard Büttner und dessen Gattin Margarethe, eine geborne Dümmling, gestiftet worden war, verkündete den kommenden Festtag. Am 6. Oktober Mor­ gens 7 Uhr Übergaben unter Glockengeläute der Curatus und die katholischen Kirchenvorsteher dem Erzbischöfe die Kirchen­ schlüssel. In der Nähe seiner Wohnung war im Freien ein Altar errichtet. Die Grenadierkompagnie der Landwehr besetzte

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