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Neunte Periode (1835).

letzteren gewählter Stiftungspfleger wurde mit dem ersten Pfarrer zur Führung der Hauptkasia bestimmt, und zwar unter gegen­ seitiger Sperre, während ein eigener Stiftungskafsier zur Be­ sorgung des laufenden Kassen- und Rechnungswesens aufgestellt wurde, welches alljährlich die Kollegien des Magistrates und der Gemeindebevollmächtigten zu genehmigen und die kgl. Re­ gierung als Oberkuratelbehörde zu respiciren hattet") — Im Sommer dieses Jahres ist der öffentliche Brunnen am Chore der katholischen Kirche in der oberen Königsstraße hergestellt worden. Die Zeichnung hiezu hatte König Ludwig I. selbst ausgewählt; der Brunnen kostete 500 fl. und wurde mit einem eigenen Druck­ werke versehen. — In diesem Jahre wurde von der hiesigen Freimaurerloge „zur Wahrheit und Freundschaft" ein Verein zur Rettung von Personen und Mobilien gegründet.^') — Am 1. Oktober wurde die städtische Waage in der Waaggasse dem öffentlichen Verkehr übergeben. Letztere Straße war aus dem ehemals Roßwirthshofe gebildet worden. Die Thorbögen am Eingänge in die Gustav- und Königsstraße, ebenso der Schlag­ baum, wurden beseitigt. — Vom Oktober 1835 an bis April 1839 gab Direktor Hahn von Nürnberg mit seiner Gesellschaft Vorstellungen im hiesigen Theater, s") — Der artesische Brun­ nen, der auf dem Holzmarkte gebohrt wurde, hatte bis zum 5. Oktober eine Tiefe von 354 Fuß. Da der Magistrat die Arbeiten nicht weiter fortsetzen wollte, so veranstaltete Advokat Zehler zu diesem Behufe eine Sammlung. Das Unternehmen hatte bereits 3000 fl. gekostet. Nach dem Weggange des Lauter wurden die Arbeiten durch Kohlenberger und Kugler fort­ gesetzt. 2") — Am 12. Okt. forderte in höherem Auftrage der Magistrat zur Subscription auf Aktien für den zu begründenden Donau-Mainkanal auf. Es wurden zunächst 2800 fl. an Aktien gezeichnet, d") — Erbaut wurden vier neue Häuser, worunter das Verwaltungsgebäude, die Wagenremise und Stallungen der Ludwigs-Eisenbahngesellschaft, b") Die Eröffnung der LudwigsEisenbahn, der ersten in Deutschland, erfolgte am 7. Dezember, nachdem mehrere gelungene Probefahrten stattgefunden hatten und nachdem unter dem 19 Februar 1834 vom Staate für sie

ein Privilegium auf die Dauer von 30 Jahren ertheilt worden war. Zahllose Massen von Zuschauern waren an diesem Tage herbeigeströmt, um die drei Probefahrten mit anzuschauen, die um

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