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Neunte Periode (1846.)

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22. März starb Joh. Jak. Großer, berühmter Uhrmacher, 78 I. alt. Er führte einen schwunghaften Handel mit Bestandtheilen

der Uhren, die er aus der Schweiz bezog. In seiner Werkstatt wurden 607 Uhren, fast zur Hälfte goldene Repetir- und Jagd­ uhren, die sehr gesucht waren, gefertigt. — Am 10. April wurde der königl. Oberzollinspektor Johann Christoph Freund auf sein Ansuchen von dem Landwehrkommando nach sechs­ jähriger Dienstzeit entbunden. An seine Stelle kam Mühl­ besitzer Georg Christoph Förster. — Im Mai wurde das Niedheimer'sche Rednitzbad am Landgraben eröffnet. — Die LudwigsEisenbahngesellschaft erbaute ein Wohnhaus mit Ladehalle in der Bahnhofstraße. — Die Königl. Staatsregierung, welche den Gewerbverein in wohlwollendster Weise begünstigte, kaufte im Frühjahre 1846 auf von demselben gestellten Antrag dem Walzen­ graveur Petitpierre in Augsburg, einem tüchtigen Künstler, seine Gravirmaschinen (Molettirstuhl, Divisionsmaschinc nebst vielem Zubehör) um 2700 fl. ab und machte sie dem Gewerbstande der Stadt Fürth zum Geschenk. Dem früheren Eigenthümer war dabei zur Bedingung gemacht worden, daß er nach Fürth ziehe und unter gewissen, zwischen dem Gewerbverein und ihm kon­ traktlich festgesetzten Stipulationen 10 Jahre lang sein Geschäft daselbst betreibe. Derselbe lieferte besonders Walzen für Papierund Kattundruck an Fabrikanten in Fürth und auswärtigen Orten, dann auch kleine Walzen für Goldpapierborden, was der Taschenspiegel- und Cartonagewaaren-Fabrikation zu Gute kam, auch Stanzen für Prägewerke. Zugleich sollte derselbe einige junge Leute für das Gravirfach und den Betrieb der Maschinen heranbilden. Nach Ablauf der 10jährigen Kontraktzeit (1847 —1857) wurde das Verhältniß zwischen ihm und dem Gewerb­ verein gelöst und die Maschinen einem von ihm unterrichteten jungen Mann pachtweise übergeben. "Nach einigen Versuchen, sie für den allgemeinen Gebrauch ausnutzen zu lassen, wurden sie an einen hiesigen Buntpapierfabrikanten verkauft, der sie in seiner Fabrik verwendet. Nächst der Beschaffung eines Graveurs schien die Einführung der damals noch wenig bekannten Fall­ werke zum Besten der Gürtler wie auch einiger anderer Ge­ werbe räthlich. Es wurde deshalb auf Kosten des Gewerbvereins erst ein kleines Fallwerk von demselben, später, mit abermaliger Unterstützung von Seite der K. Staatsregierung ein 18*

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