Zehnte Periode (1858-1859).
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Abends 8 Uhr wurde hier am nordwestlichen Himmel ein hell strahlender Komet beobachtet. Gegen 9 Uhr ging er unter. — vr. Wilhelm Wollner aus Erlangen eröffnete seine ärztliche Praxis am 18. September. — Anfangs Dezember bildete sich ein Verein für Gabelsberger'sche Stenographie mit 90 Mit gliedern. Als Lehrer fungirte der geprüfte Stenograph Scherer von Nürnberg. — Am 14. Dezember wurden in Erlangen von den Wahlmännern der Städte Fürth und Erlangen und der Landgerichtsbezirke Altdorf, Erlangen, Hersbruck, Lauf und Markt Erlbach Kaufmann D. Leh von Fürth, Kaufmann Wei mann von Erlangen und Bürgermeister Langguth von Hersbruck zu Abgeordneten für den Landtag gewählt. — Hofantiquar Pickert verlegte sein an Kunstschätzen reiches Kabinet nach Nürn berg. — In diesem Jahre war vr. Emil Kugler, Assistenzarzt im hiesigen Spital, später Leibarzt aus Schloß Zeil in Württem berg. — Die Volkszählung vom 3. Dezember ergab für Fürth
18,216 Seelen mit einem Bevölkerungszuwachs von 875 Seelen durch die letzten drei Jahre; die Familienzahl betrug 4448, daher Mehrung um 59. — Stiftungen: Privatier K. Ringler stiftete 100 fl. zum christlichen Hospitale, ebensoviel Wirthswittwe Anna Maria Günther, letztere noch 100 fl. für die Armen, Jeanette Heilbronn, geb. Gosdorfer, 100 fl/ für das jüdische Hospital, ebenso Großhändler Abraham Fränkel in München, Gastwirthswittwe Anna Elisabethe Weigmann 200 fl. an das christliche Hospital, Privatier Christ. Ludwig Becker 100 fl. für die Armen und 100 fl. für das christliche Hospital, die Relikten der Kaufmannswittwe Barb. Wild 500 fl. zum Armenfond. — Zahl der Neubauten: 9; Frequenz der Ludwigs-Eisenbahn: 602,920 Passagiere mit einer Einnahme von 65,968 fl. — Zahl der persönlichen Gewerbe: 518, Abgang 16, Zugang 17; Zahl der freien Gewerbe: 914, Abgang 35, Zugang 81; Zahl der Handelsgewerbe; 488, Abgang 12, Zugang 19. — (Vom 1. Juli 1857 bis 1. Juli 1858."") — Am Neujahrstage 1859 wurde das neu restaurirte Theater 1859 mit einem Prologe von Priem und zwei Lustspielen eröffnet. Die schadhaften Seitenmauern waren durch neue ersetzt worden. Der früher bestandene Gang in das Parterre war beseitigt, die Kasse, das Buffet und die Stiegen waren in einen außerhalb des Theaters angebrachten Vorbau verlegt und hiedurch soviel