Dritte Periode (1349-1373.) | 19 |
Unterhalt habe. Aus Achtung für die Mutterkirche wurde an dem Namenstag des heiligen Martin (die Martinskapelle war damals noch in Gebrauch) und Michael besondere Kirchenfeierlichkeit in der neuen Pfarre angeordnet. Der dritte Theil der hierbei zu erhebenden Kollekte mußte an den Pfarrer zu St. Michael in Fürth abgegeben werden. Das Präsentationsrecht für den Pfarrer in Farrnbach, der auch den Tischtitel von St. Lorenz nachweisen mußte, wurde dem jedesmaligen Oberpfarrer (Rektor), dem Probst an St. Lorenz in Nürnberg, zugesichert. Ueber den nächsten Anlaß zur Entstehung der Farrnbacher Pfarrei und deren Lostrennung von Fürth geht folgende Sage. Der Ritter Rapot von Kühlsheim (einem Schlosse bei Windsheim), ein Vasall des Burggrafen von Nürnberg, 1350 und 1351 kaiserlicher Landrichter im Burggrafenthum Nürnberg, war damals in Farrnbach und Atzenhof reich begütert. Während seine Gattin Katharina (1349) an einer Krankheit schwer darniederlag, schickte er seine Tochter in die benachbarte Martinskapelle bei Fürth, um für die kranke Mutter zu beten, obschon in Folge eines schweren Gewitters das Rednitzthal von Hochwasser über schwemmt war. Die Tochter kam nicht zurück; der Ritter wurde ängstlich und ging ihr entgegen. Er gelangte bis an die Stelle, wo die ehemalige Kaiserstraße sich nach Unterfarrnbach wendet. Wie groß war da sein Entsetzen, als man ihm dort den Leichnam seiner Tochter und zweier Knappen, die sie begleitet hatten, entgegentrug. Sie war beim Uebersetzen über das überschwemmte Thal durch Umstürzen des Nachens ertrunken. Von Schmerz tief betroffen, machte er die Stiftung zur Umwandlung der Johanneskapelle in eine Pfarrkirche und ließ an jener Stelle eine Martersäule errichten, die er mit der Abbildung des Vorganges versah. Dieselbe steht heute noch am Wege nach Farrnbach oberhalb der Wolfschlucht. Leider kam das auf Metall gemalte Bild zu Anfang dieses Jahrhunderts weg. Graf Friedrich Pückler ließ 1856 das Bild, welches er in seinen Jugendjahren noch beobachtet hatte, restauriren und Bäume nebenan setzen. 54)
1359 Große Epidemie. In Zeit von 18 Wochen war fast der halbe „Flecken" ausgestorben. 55)
1364 Es kam der Sitz einer Wildmeisterei nach Fürth. 56)
Im Juni 1365 dokumentirt Ulrich Zentgräf, Pfarrer in Fürth,