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Zehnte Periode (1870).
Soldat im 14. Infanterieregiment, erlag zu Versailles in Folge ausgestandener Strapazen dem Typhys, ebenso Friedrich Krie ger, Chevauxleger, in Chalons, Johann Michael Lorenz in Corbeil, Leonhard Bernhard Kundinger, Artillerist, in Soish. — Emilie Spahn, Hospitalverwalterstochter, welche mit beson derer Aufopferung, wie auch schon im Jahre 1866, die Ver pflegung der kranken und verwundeten Soldaten unter der Aegide des Frauenvereins besorgt hatte, erhielt von der letz teren zum Andenken eine goldene Damenuhr nebst Kette, ge zeichnet mit den Worten: „Zur Erinnerung an den Frauen verein in Fürth." — Von dem allgemein todtgeglaubten, als Soldaten in Frankreich befindlichen Turnlehrer Wiedenmann kam zur Freude seiner Verwandten und Freunde ein Brief aus Plessis-Piquet, wonach er gesund und wohl war. Das Gleiche ereignete sich mit Fr. Falkner, der aus Jgny schrieb. — Wegen großen Andranges um Unterstützung aus der Armenkaffe beschloß der Armenpflegschaftsrath, die Namen der unterstützten Armen monatlich bekannt zu machen, wogegen sich jedoch eine lebhafte Opposition in der Bürgerschaft erhob. — Der praktische Arzt vr. Degen in Fürth, welcher als Militärarzt bei dem ersten Infanterieregimente den französischen Feldzug mitmachte, kam in einem Gefechte vor Orleans am 1. Dezember in französische Gefangenschaft und wurde nach Tours gebracht, kam dann glücklich in die Heimath zurück. — Am 20. Dezember wurde ein im belagerten Paris aufgestiegener Luftballon, von Westen nach Osten fliegend, beobachtet, der bei Zwiesel niederfiel. An gleichem Tage ging ein Wagen mit Liebesgaben für die im Felde stehenden Fürther unter Leitung des Oberdiakons Pfäfflein nach Frankreich ab. — An Weihnachten wurden 208 Kin der und 138 Frauen der im Felde stehenden Landwehrmänner und Soldaten vom Frauenverein reichlich beschenkt und für die Verwundeten und Kranken im Lazarethe der Turnhalle ein Christbaum aufgestellt, wobei Lehrer Mäher mit den von ihm unterrichteten Sängern und Geigern die Freude erhöhte. — Am 26. Dezember Nachts fand man den Taglöhner Georg Rotter, 42 Jahre alt, und dessen zwölfjährige Tochter Kunigunde in der Mohrenstraße Nr. 6 an Kohlendampf erstickt. Seine Frau, welche bis 11 Uhr Morgens betäubt war, erholte sich wieder. — Ende Dezember standen 129 verheirathete Männer aus Fürth