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Zehnte Periode (1871).

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sind gestorben. Laut Vertrag wurden 48 Kreuzer per Mann und Tag vom Militärärar vergütet. — Am 24. Okt. wurde im Stadttheater der „Troubadour" ge­ geben. Graf Luna: Theben, Leonore: Frau v. Rigeno, Acuzena: Frl. Leeb, Manrico: Riese. — Der prakt. Arzt vr. Kiderlin hat den für seine Dienst­ leistung in der Krankenpflege während und nach dem Kriege vont König verliehenen Orden abgelehnt, weil er nur aus Hu­

manitätsrücksichten die Kranken gepflegt habe. — Der Fürther Zeidlerverein erhielt bei der Ausstellung des landwirthschaftlichen Vereins in München den ersten Preis, bestehend in einem Ehrendiplom nebst 20 fl. Ferner wurden Schlauchfabrikant Jordan, vr. Fronmüller guv. und Lehrer Kimmel mit Ehrendiplomen ausgezeichnet. — In der Anfangs No­ vember in Ansbach abgehaltenen Landrathssitzung wurde der Deputirte von Fürth, S. Berolzheimer, dem II. und III. Aus­ schuß (Prüfung der Rechnungen und Voranschläge u. s. w.) zugetheilt. — Zur Linderung der Noth der vielen durch den großen Brand in Chicago verunglückten Personen bildete sich ein Komite, bestehend aus den Kaufleuten und Fabrikanten Sigfr. Ullmann und Engelmann, W. Ehrmann, L. Bendit und Söhne, Joh. Humbser, Georg Benda, Berolzheimer und Jllfelder, Ed. Ley, dessen Sammlung am 5. November bereits die Summe von 4770 fl. 22 kr. ertragen hat. — Eine von der socialdemokratischen Arbeiterpartei veranlaßte Volksversammlung in der Turnhalle vom 19. Nov. war sehr zahlreich von Personen aller Stände besucht. Die Zahl der Anwesenden mag wohl 1200 überschritten haben. Gegenstand der Besprechung war die zehnstündige Ar­ beitszeit und die Revision der zu gering bezahlten Arbeits­ löhne. Referenten waren G. Löwenstein und Maier. Beschlossen wurde die Gründung einer Gewerksgenossenschafts-Union. — Wegen einer Masernepidemie unter den Kindern mußten am 23. Nov. die untersten und mittleren Klassen der Volksschulen sowie die entsprechenden Klassen der übrigen öffentlichen und Privatlehranstalten geschlossen werden. — In der Magistrats­ sitzung vom 30. Nov. machte Rath Neubauer den Vorschlag, zur Minderung der hohen Gemeindeumlagen einen Theil der Ueberschüsse der Gasanstaltskasse zu verwenden, was als zweck­

entsprechend befunden wurde. —