Seite:Fronmüller Chronik.pdf/418

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

404

Zehnte Periode (1872).

Das Bezirksamt Nürnberg hatte ausgesprochen, daß die Stadtgemeinde Fürth zur Leistung der Handdienste für Unter­ haltung der Dooser Brücke verpflichtet sei. In der Magistrats­ sitzung vom 11. Juli empfahl Rechtsrath Langhans, unter aus­ führlicher Darstellung des Sachverhaltes und der Rechtslage dieser

schon seit vielen Jahren schwebenden Angelegenheit gegen das Verfahren des Bezirksamtes Nürnberg das Rechtsmittel des Re­ kurses zu ergreifen, welchem Anträge der Magistrat beistimmte. — Die hiesigen Metallschlägergehilfen haben während ihrer letzten Arbeitseinstellung von dem Hirsch-Dunkerschen Gewerkverein der Maschinenbauer eine Unterstützung von 1006 fl. erhalten. In der Magistratssitzung vom 22. Juli lag eine Eingabe, betreffend den „Nothschrei" der Obsthändler gegen die Bienen vor, welche in ungeheuren Massen die Verkehrsplätze derselben umschwärmen und nicht allein Beschädigungen am Obst, sondern auch dadurch Schaden veranlassen, daß sie das Publikum hin­ dern, an die Verkaufsstellen zu treten. Ursache sei das Ueberhandnehmen der Bienenzucht in hiesiger Stadt. Der Magistrat mußte den Petenten Selbsthilfe empfehlen. Bei dem Baden in der Rednitz ertrank am 26. Juli der Bäckergeselle Leonh. Amm von Burgfarrnbach. Des Schwim­ mens unkundig, hatte er sich an eine tiefe Stelle begeben. Durch ein Ministerialreskript wurde bekannt, daß auch ein Wien-Münchner Konsortium um die Koncession zum Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth nachgesucht hat. Der Magistrat beschloß die Erklärung, daß die Bedingungen, welche er bisher für die Anlage einer Pferdeeisenbahn in Fürth vereinbart habe, nur für das Nürnberg-Fürther Konsortium Gel­

tung haben sollten. Am frühen Morgen des 29. Juli brach in einer Boden­ kammer des Silberschlägers Joh. Leonh. Linz, Wassergasse Nr. 15, ein Brand aus. Rasche, energische Hilfe von Seite der hiesigen Feuerwehr verhinderte weiteres Umsichgreifen, so daß nur der Dachstuhl von den Flammen zerstört wurde. Beschädigungen erlitten übrigens auch die anstoßenden Gebäude der Bier­ brauereibesitzer Gebrüder Grüner und der Wirthswittwe Marg. Käferlein. Am 1. August beschloß der Magistrat, ein Asyl für Ob­ dachlose im Feuerhaus am israelitischen Friedhof herzustellen.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt