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Elfte Periode (1879).

Gewerbvereines und der israelitischen Kultusgemeinde wurden ihm prachtvoll ausgestattete Beglüllwünschungsadressen über­ sendet. Die Adressen waren von der Künstlerhand des Kalli­ graphen Oberlehrer Schmeißer gefertigt. — Am 21. März wurde von dem Magistrate beschlossen, das bisherige Realschulgebäude an der Blumen- und Julienstraße für das K. Landgericht ein­ zuräumen, nachdem die Räumlichkeiten des bisherigen Bezirks­ gerichts im Rathhause als ungeeignet erklärt worden waren. Zur provisorischen Unterbringung der Realschule wurde das an der Hirschengasse befindliche Flügelgebäude der Volksschule ins Auge gefaßt. — Gegenüber einer dahier in Umlauf gesetzten Schutzzolladresse an den Reichstag wurde eine Gegenadresse in freihändlerischem Sinne von hiesigen Industriellen und Kauf­ leuten ins Leben gerufen in Uebereinstimmung mit den von den offiziellen Vertretern, Magistrat und Bezirksgremium ge­ faßten Beschlüssen. — Montag den 31. März hielt Prof, vr. Kinkel von Zürich im kaufmännischen Vereine einen Vor­ trag über „Lessing's Wirkung und Nachwirkung auf das deutsche Theater" mit großem Beifalle, am 4. April im Kasino über eine „Gondelfahrt durch Venedig" mit gleichem Erfolge. — Ernst Possart gastirte hier am 5. April als Hamlet. — Edison's Phonograph wurde in Reindel's Hotel ausgestellt. — Am 8. April hat sich der noch nicht acht Jahre alte Schulknabe Müller im Hause seines Vaters erhenkt, angeblich weil er in diesem Jahre noch nicht zur Kommunion gehen durfte. Seit Menschengedenkeü ist hier noch kein ähnlicher Fall von Selbst­ mord in so jugendlichem Alter vorgekommen. — Der im Ma­ gistratskollegium gestellte Antrag, die freundliche Anlage am Ludwigsbahnhofe mit einem Realschulgebäude zu überbauen, machte bei einem großen Theile der Bürgerschaft böses Blut. Man will sich diesen beliebten Spazierplatz für Erwachsene und Spielplatz für die Kinder, die Lunge von Fürth genannt, nicht nehmen lassen. Auch der von der für den Realschulhausbau niedergesetzten Kommission gemachte Vorschlag zur Erbauung an der Schwabacher Landstraße fand viele Gegner, namentlich wegen des für die Schüler nicht gefahrlosen Uebergangs über die Eisenbahn. — Das Dankschreiben des Ehrenbürgers vr. Wil­ helm Königswarter für die ihm zu seinem 70. Geburtstage dar­ gebrachten Ovationen wurde am 8. April in der Sitzung des