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Elfte Periode (1879).

50S

Gemeindekollegiums verlesen. — Am 11. April wurde die vom ornithologischen Vereine veranstaltete zweite deutsche Vogel- und Geflügelausstellung eröffnet, die sich wie im Vorjahre durch Reichhaltigkeit und gutes Arrangement auszeichnete. Besonderes Interesse erregte unter Anderem die Brutmaschine, sowie die mittels derselben ausgebrüteten Jungen. — Wittwe Rosette Nathan übergab dem Magistrate die Summe von 15,OM M. zur Gründung einer Stiftung, welche zum Andenken an ihren am 21. Febr. 1879 verstorbenen Sohn den Namen „Moritz Nathan­ stiftung" führen soll. An diesem Tage sollen alljährlich die Zinsen des Kapitals an würdige und bedürftige Familienväter ohne Unterschied der Konfession vertheilt, der Rest zu anderen wohlthätigen Zwecken verwendet werden. — Der Magistrat be­ absichtigt, die Trottoire in Zukunft asphaltiren zu lassen. Die Probe, welche mit einem Asphalttrottoir vor dem Braun'schen Hause in der Königswarterstraße gemacht worden ist, hat all­ gemein zufriedengestellt. Es hat sich dasselbe zur Sommer- und zur Winterzeit gleichmäßig gut gehalten. — In Betreff der Führung der Amtsanwaltschaft, welche mit Eintritt der Reichs­ gerichtsverfassung die Gemeinde gegen Erstattung der baaren Auslagen zu übernehmen hat, wurde in der Magistratssitzung vom 17. April auf Antrag des Magistratsrathes Feistmann be­ schlossen, einen rechtskundigen Funktionär mit einem Gehalte von 2400 M. anzustellen. — Am 24. April fand eine Brand­ beschädigung an Wohnhaus und Remise der Nürnberger Soda­ fabrik am Doofer Weg statt. — Bei dem Ersatzgeschäft für den Aushebungsbezirk der Stadt Fürth wurden 519 Militärpflich­ tige gemustert, wovon 151 für tauglich, 197 für untauglich er­ klärt, 123 auf ein Jahr zurückgestellt, 17 für die Ersatzreseve, 31 für die zweite Klasse bestimmt wurden. — Das Sommertheater im Weißengarten wurde mit der Operette „Prinz Me­ thusalem" am 7. Mai eröffnet. — Am 10. Mai löste sich der im Jahre 1857 gegründete israelitische Männergesangverein auf. Aus dem Vermögen des Vereines wurden 2000 M. der Gabriel Rießer'schen Stiftung für arme Studirende zugewandt. Der Verein zur Unterstützung armer Wöchnerinnen erhielt 3M M. Ursache der Auflösung war, daß Niemand Lust hatte, die Vor­ standschaft zu übernehmen. — Am 12. Mai sahen Passanten der Maxbrücke plötzlich ein Kind in der Rednitz dahertreiben.