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Elfte Periode (1886). Nimm Gruß und Huldigung entgegen, In tiefster Ehrfurcht dargebracht, Und sei gesegnet aller Wegen, Gott schütz' und schirme Deine Macht.

Nachdem Hochderselbe für die sinnige Gabe gedankt und einen der nebenstehenden älteren Veteranen mit einer herzlichen An­ sprache beehrt hatte, setzte sich um 4 Uhr Nachmittags der Zug unter brausenden Hochs der dicht gedrängten Volksmafsen und dem Geläute aller Glocken nach der reich beflaggten Königsstraße in Bewegung. Feuerwehr und Veteranen hielten Spalier. Vor Lem katholischen Pfarrhaus war eine zweite geschmackvolle Triumphpforte aufgerichtet, die nun der Zug passirte, der unter dem lebhaften Zudrang des Publikums dem Rathhause sich näherte. Von erhebender Wirkung war es, als nunmehr bei dem Heran­ nahen des fürstlichen Zuges die Stadtkapelle vom Balkon des Rathhauses herab die Königshymne intonirte. Am Portal des auf das Reichste verzierten Rathhauses wurde der Prinzregent durch Bürgermeister Langhans und Bezirksamtmann Schwendtner durch die mit Tannengrün und Blattpflanzen auf das Ge­ schmackvollste ausgestatteten Aufgänge in den Rathhaussaal ge­ leitet, begleitet von seinem Adjutanten und einem hohen mili­ tärischen und Civilgefolge. Der Saal war auf das Reichste dekorirt und durch den großen neuen Lüstre glanzvoll beleuchtet und hatten sich die Spitzen der königlichen und städtischen Be­ hörden daselbst versammelt. Das Ganze gewährte einen feen­ haften Anblick. Nachdem der Prinzregent unter einem künstlerisch ausgeführten Baldachin, umgeben von seinem Gefolge, Stellung genommen, richtete Bürgermeister Langhans eine tiefempfundene Begrüßungsrede an den Prinzregenten, welche von Sr. König!. Hoheit mit sichtlicher Rührung erwidert und dabei bemerkt wurde, wie hocherfreut sich Höchstdieselben fühlen, die Huldigungen der Herren Beamten und Stadtvertreter in jenem Gebäude ent­ gegen nehmen zu können, das nach den Plänen seines höchst­ seligen Vaters, König Ludwig I., erbaut wurde. Sichtliches Interesse erweckte dem Prinzregenten sein unter dem Baldachin befindliches, mit Krone und Lorbeer geschmücktes lebensgroßes Porträt, hervorgegangen aus der photographischen Kunstanstalt des Herrn Christoph Schildknecht, und nahm er auch Gelegen­ heit, dasselbe dem ihm vorgestellten Gemeindebevollmächtigten

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