Aufgrund eingehender Zählungen wurde für den Winterfahrplan die Straßenbahnlinie 7 (Billinganlage - Flößaustraße) eingezogen. Für die Linie 11 (Fürth-Hauptbahnhof bis Dutzendteich) war im Winter um 19.50 ab Fürth Betriebsschluss. Während der Dauer der Fürther Kirchweih veranstaltete die Deutsche Verkehrsflug AG Rundflüge über Nürnberg/Fürth. Dies war vom Flughafen in Atzenhof aus täglich in der Zeit von 14 bis 18 Uhr möglich. Der jeweils etwa 15 Minuten lange Flug kostete 6 RM pro Person. Für die Dauer der Fürther Kirchweih warb das Kaufhaus Tietz am Kohlenmarkt mit besonders stark herabgesetzten Preisen. Tietz nannte die Verkaufsaktion für sparsame Hausfrauen "Volksversorgungstage". Kristall-Palast: "Elisabeth von Österreich" mit Lil Dagover und Paul Otto. Donnerstag, 8. Oktober 1931 Der Fürther Stadtrat beschloss, die Buslinien nach Burgfarrnbach und zum Flugplatz Atzenhof wegen Unrentabilität zum 1. November stillzulegen. Allein die Linie nach Burgfarrnbach hatte für die Stadt zu jährlichen Verlusten von mehr als 10.000 RM geführt. Man verwies auf die günstigen Zugverbindungen nach Burgfarrnbach. Die Filiale der Wurstfabrik Ulrich Polster in der Schwabacher Straße 27 veranstaltete während der Dauer der Fürther Kirchweih im Hauseingang neben dem Laden einen Verkauf von Bratwürsten und warmen Bockwürsten, um das Ladengeschäft zu entlasten. Die Gastwirte Mennig und Ritter empfahlen sich dem Fürther Publikum für hausgemachte Wurstwaren und vorzügliches Humbser-Bier. Die beiden hatten am 1. Oktober die Gaststätte "Siedlung Hard" übernommen. Alhambra: "Einbrecher" mit Lilian Harvey und Willy Fritsch. Freitag, 9. Oktober 1931 Der "Fürther Chorverein" veranstaltete an diesem Samstag in der Gaststätte "Schwarzes Kreuz" ein "Kirchweih-Kränzchen". Man bat Mitglieder und Angehörige um zahlreichen Besuch. Bei den Fürthern beliebt und begehrt: Während der Fürther Kirchweih konnte man sich mit den wärmenden "sächsischen Filzschuhen und Pantoffeln" eindecken. Die Bude stand vor dem Haus Königstraße 134. Für Kinder existierte damals in der Königstraße noch ein richtiges "Kasperletheater". Im Wechsel wurde "Genoveva" oder "Räuberhauptmann Schinderhannes" gespielt. Hausfrauen tendierten mehr zu den Geschirrhändlern, die in der Nürnberger Straße bis vor dem Stadtpark ihre Stände aufgebaut hatten. Etwas abgehängt von der "Kärwa" lagen die Karussells und Schiffschaukeln am Obstmarkt, am Lilien- und Löwenplatz sowie Fahrgeschäfte und Buden am Ludwigsbahnhof. Samstag, 10. Oktober 1931 Ecke Schwabacher- und Fichtenstraße (man nannte die Fläche vor der abgeschrägten Ecke damals "Fichtenplatz") verkaufte Fischhändler Engelbrecht stets an Freitagen seine fangfrischen Fische wie Karpfen oder Weißfische. Die Funkausstellung während der Dauer der Fürther Kirchweih im Parkhotel war jetzt auch über einen zweiten Eingang von der Moststraße her zu erreichen. Geöffnet war die Schau täglich von 10 bis 19 Uhr. Besonders begehrt war ein in Betrieb stehendes Fernsehgerät. Ende September waren in Fürth 8.341 Männer und 4.208 Frauen arbeitslos gemeldet. Auch in Fürth kam es in mehreren Branchen zu Tarifkündigungen. Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr in der Hindenburg- (heute RudolfBreitscheid-Straße) und Friedrichstraße. Der Gesang in der Vorwoche hatte dem Waisenhaus 78 RM gebracht. Montag, 12. Oktober 1931 Im Eichamt am Helmplatz wurde am Samstag die große Obstschau des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau Fürth eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt Oberregierungsrat Bracker, der zahlreiche Ehrengäste - vornehmlich aus dem Fürther Stadtrat - begrüßen konnte. Die Obstschau