Beschreibung der einzelnen Räume rühmte man die Fähigkeit des Architekten, „das baulich vernachlässigte und wesensfremden Prinzipien dienende Gebäude für die Zwecke eines Kulturvereins dienstbar zu machen ... So grüßt auch das mit Lorbeer geschmückte große Bildnis unseres Führers als erster Eindruck den Betreter des Hauses.“ Montag, 4. Juni 1934 Im Fürther Geismannsaal fanden SA-Standarten-Boxkämpfe statt. Dabei erwies sich die Fürther SA-Standarte 24 als äußerst siegreich. Auch im Rückkampf besiegte man den Gegner aus Nürnberg mit 9:7 Punkten. Sturmbannführer Höß und Standartenführer Klein verfolgten aufmerksam die Kämpfe. In einem Werbeblatt für die Spielzeit 1934/35 sprach OB Jakob den Platzmietern des Fürther Stadttheaters seinen Dank aus. In der abgelaufenen Theatersaison hatte die Besucherzahl 195.000 erreicht. Damit waren mehr als 75% aller verfügbaren Plätze besetzt gewesen. Insgesamt gab es 286 Vorstellungen, davon waren 21 Schauspiele, der große Rest musikalische Werke wie Opern und vor allem Operetten. Dienstag, 5. Juni 1934 Nach langen Diskussionen wurde der Nürnberg-Fürther „Sonntags-Straßenbahntarif“ gesenkt. Bisher zahlte man als Erwachsener 20 Pfennige pro Fahrt, jetzt wurde der Tarif für drei Monate um fünf Pfennige gesenkt. Dies geschah zu dem Zweck, den Ausflugsverkehr zu erleichtern und minderbemittelten kinderreichen Familien die Möglichkeit eines Sonntagsausflugs zu geben. Nun lag es an der Nürnberg-Fürther Bevölkerung, von der Vergünstigung ausgiebig Gebrauch zu machen. Einige Begriffe aus einer Anzeige einer Kohlengroßhandlung, die uns heute nicht mehr geläufig sind: „Erbskohle“ aus Oberschlesien oder „Spulenholz“, garantiert trocken und ofenfertig. Weltspiegel: „Liebesleid“ mit Norma Shearer und Frederic March. Mittwoch, 6. Juni 1934 Der Fürther „Brückenbauverein Nordost“ löste sich auf. Man sah keine Möglichkeit mehr, das Vereinsziel zu erreichen. Dieses bestand im Bau einer zweiten Brücke über die Pegnitz in Höhe der Jakobinenstraße. Damit sollte eine Verbindung zum Espan hergestellt werden. Der Verein hatte sich 1910 gegründet, 1912 schon hatte der Fürther Stadtrat das Brückenprojekt abgelehnt. Inflation und Wirtschaftskrise standen solch einem Projekt seit Jahren weiter entgegen. Heute verbindert der hölzerne Röllingersteg am Ende des Stadtparks die verlängerte Jakobinenstraße mit dem Siedlungsgebiet am Espan. Lu-Li: „Seitenwege des Lebens“ mit John Boles und Irene Dunne. Donnerstag, 7. Juni 1934 Die „Fürther Nothilfe e.V.“ bestand seit drei Jahren. Sie unterstützte mit einem eigenen Küchenbetrieb Notleidende in Fürth. Jedes komplette Essen kostete 30 Pfennige und bestand aus Suppe mit Brot, Fleisch oder Fisch einschließlich Beilagen. Dabei leistete der Verein aus eigenen Mitteln einen Zuschuss von etwa 12 Pfennigen je Essen. Eine Suppe kostete einzeln 10 Pfennige, das Hauptgericht einzeln 20 Pfennige. Im gesamten vorgenannten Zeitraum wurden 103.176 Suppen und 113.932 Portionen Fleisch bzw. Fisch einschließlich Beilagen abgegeben. Aus Erlangen rollten vier Sonderzüge nach Nürnberg-Doos, um die Waggons des Zirkus Krone von dort auf einem Industriegleis des Fürther Gaswerkes zur Leyher Waldspitze zu bringen, wo der Aufbau des riesigen Zeltes begann. Am Dienstag hatte der Zirkus Krone in Fürth seine Premierenvorstellung. Die Presse zeigte sich begeistert von den Tier- und Artistennummern. In Anzeigen warb man mit „Welt-Sensationen“. Zu den täglich zwei Vorstellungen herrschte großer Andrang. Nur die Straßenbahn hatte sich dem