Freitag, 27. Juli 1934 Das Fürther Fähnlein Schlageter unternahm ab 19. Juli 7.30 Uhr einen mehrtägigen Ausflug nach Oberfranken. Die Fürther Pimpfe berichteten davon in der NZ. Mit dem Zug ging es bis Forchheim, ab dann wurde gewandert. Da man wusste, dass Hitler zu den Festspielen in Bayreuth eintreffen würde, bat das Fähnlein schriftlich um einen Besuch bei Hitler. Dem wurde entsprochen und so empfing Hitler die Fürther Pimpfe am Montag, 23. Juli, um 9 Uhr in seiner Villa zusammen mit Dr. Goebbels. Beide spendierten dem Fürther Fähnlein einen ansehnlichen Geldbetrag. Dann wurden die Fürther Pimpfe mit persönlichem Händedruck wieder entlassen. Alhambra: „Kiki“ mit Anny Ondra. Lu-Li: „Liebeswalzer“ mit Lilian Harvey und Willy Fritsch. Samstag, 28. Juli 1934 Da der Straßenverkehr immer mehr zunahm, wurde in Zusammenarbeit von Fürther Schulamt und Polizeidirektion Nürnberg-Fürth im Schulhaus an der Ottostraße ein „Verkehrsschulzimmer“ eingerichtet. Hier gab es alle möglichen Verkehrszeichen, um Verkehrssituationen simulieren zu können. Ein klassenweiser Besuch wurde planmäßig geregelt. Bisher schon gab es in den letzten Wochen vor den Ferien bei schönem Wetter Verkehrsübungen in den Schulhöfen und auf stillen Straßen. Mitteilung der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Süd: Aufruf zu einem BDM-Zeltlager vom 20. bis 30. August in der Nähe von Überlingen am Bodensee. Teilnahmeberechtigt waren BDM-Mädel ab 15 Jahren. Das Zeltlager war mit einem Schwimmlehrgang verbunden (Gruppen: Anfänger und Fortgeschrittene). Meldungen waren abzugeben bis 5. August beim BDMHeim in der Fürther Badstraße. Kosten: 5 RM nebst Fahrtkosten. Montag, 30. Juli 1934 Die Pflege der völkischen Gemeinschaft und die Stählung des Körpers machte vor den Fürther Beamten nicht halt! An drei Tagen in der Woche fand ab sofort „Beamtenturnen“ statt. Man konnte den Tag (Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag) und den Sportplatz (TV Fürth 1860, SpVgg, MTV) wählen. Die Teilnahme war Pflicht. OB Jakob ließ Sportkarten anfertigen, die nach jeder abgeleisteten Turneinheit abgestempelt wurden. Geturnt wurde in zwei Altersklassen (bis 40 Jahre, über 40 Jahre). Frauen turnten gesondert. Das Postamt an der Maistraße („Maipost“) in Fürth wurde umgebaut. Durch Zurücksetzen der beiden Flügeltüren war nun Platz für eine öffentliche Telefonzelle davor, die auch nach Schließung des Postdienstes den Bürgern zum Telefonieren zur Verfügung stand. Dienstag, 31. Juli 1934 Die Fürther Bevölkerung wurde zum x-ten Male aufgefordert, die Häuser und Wohnungen zu beflaggen. Anlass war diesmal der Kriegsbeginn vor 20 Jahren am 2. August 1914. Das ganze deutsche Volk sollte an diesem Tag zusammen mit der Wehrmacht diesem Tag gedenken. Alle evangelischen Kirchen Fürths sollten von 12 bis 12.15 Uhr die Glocken läuten lassen. Auch Sondergottesdienste waren in einigen Kirchen angesetzt. Das Fürther Künstlertrio Mertens (Architektur), Geitz (Innenausstattung) und Laß (Dekorationsmalerei) hatte ganze Arbeit geleistet. Das umgebaute Gesellenhospiz konnte bezogen werden. Nach langwierigen und umfangreichen Renovierungsarbeiten einschließlich Warmwasserheizung und neuer Beleuchtungsanlagen standen mehrere Gästezimmer und Gemeinschaftsräume wieder zur Verfügung. Der Verlag Willmy GmbH in Nürnberg warb in Anzeigen um Vorausbestellungen für sein neues „Fürther Einwohnerbuch 1935“ zum November 1934. Sonderpreis: 6 RM. Mittwoch, 1. August 1934