Die Stadtgemeinde hat gleichzeitig die Müllabfuhr selbst über nommen, um durch eine geregelte Anfuhr des Mülls in trockenem Zu stande die Rentabilität dieser Anstalt sicher zu stellen. Man ist dann auch beim Auftreten einer Epidemie nicht von der Willkür eines Privat unternehmers abhängig. Durch ortspolizeiliche Vorschriften und durch ein Ortsstatut ist die Errichtung und der Betrieb geregelt. Es wurde das Einzelkübelsystem (Müllkübel für jede Haushaltung) und nicht das Wechseltonncnsystem (größere Tonnen im Hofe oder Keller des Anwesens) gewählt, um das Unkraut mit der Wurzel auszureißen, d. h. mit den halbverfaulten Kisten und Körben und anderen unreinlichen Gefäßen (Abb. 1) aufzuräumen. In diesen Gefäßen würde beim Wechseltonnensystem das Müll wie bisher aufbewahrt werden, und würden dadurch auch weiterhin die alten Bazillenherde in den Wohnungen bleiben. Indem der Stadtmagistrat durch ortspoli zeiliche Vorschriften jede Haushaltung verpflichtet, sich dieser Kübel zu bedienen, und dieselben rein zu halten, sorgt er, soweit es in seinen Kräften steht, für eine Aufbewahrung des Unrats in den Küchen und Wohnungen der Stadt, die den jetzigen Anforderungen der Hygiene entspricht. Die Stadtgemeinde hat die Licenz für das von ihr gewählte Müllkübelsystem „0 c hs n e r^-Zürich erworben und ließ die Ge fäße in den Fabriken von Schmidt & Melmer, Weidenau (Sieg) und Lauterbacher B 1 e c h w a r e n f a b r i k und Verzinkerei, Lauterbach (Hessen) anfertigen. Um das neue System mit einem Schlage lückenlos einzuführen, wurden die vielen Tausende Müllkübel an jede Haushaltung in der jeweils erforderlichen Stückzahl verteilt. Die Bezahlung erfolgte bei ca. 7O°'o der Haushaltungen sofort, zum Preise von 3JZ 75 A« der Rest zahlt in 24 Monatsraten ä 20 ADie vorgeschriebenen Müllkübel, welche nur in einer Größe verwendet werden, sind aus verzinktem Eisenblech gefertigt und fassen ca. 33 1. Die Kübel sind sehr stabil, besitzen Schiebe deckel mit Riegelverschluß, lassen sich auf einander stellen, leicht sauber halten, und gewährleisten durch ihre konische Form eine vollständige und leichte Entleerung in die Sammelwagen. (Abb. 6 u. 7). Bei dem gewählten Müllabfuhrsystcm ist das Müll stets sowohl auf der Straße, wenn die Gefäße zur Abfuhr bereit gestellt sind, als auch bei der Entleerung in den Sammelwagen, 4