zu: ungeist - Zeichen der zeit Heft 5 /9
Pelikano HURRA - die kommunistische gefahr ist so gut wie gebannt! Ulbricht trägt sich mit dem gedanken, die mauer aus si cherheitsgründen weiter ausbauen zu lassen und Chrusch. tschow sinnt tag und nacht auf neue wege, den westen ein zuschüchtern. Wir haben nämlich jetzt das mittel gefunden vor dem sich sämtliche roten winselnd ins hinterste Sibi rien verkriechen werden! Unter dem motto: "freie bahn dem mutigen" drücken wir jetzt jedem waffenstudenten einen langen säbel in die hand und schicken ihn an die zonen — grenze um die kommunistische gefahr zu bannen. Der an blick so vieler schmisse in den Studentengesichtern wird den russischen Panzergrenadieren das blut in den adern ge frieren lassen. Diese muskelstrotzende behauptung ist nachzulesen in der letzten ausgabe der "pennalen", seite 6, unter der Über schrift "ungeist-zeichen der zeit". Ungeist ist nach Brockhaus das gegenteil von geist. Ich für meinen teil wa re mir zu gut dafür, solch geistreiche ideen feigen akad£ mikern preiszugeben. Nichts gegen ideale, aber es fehlt; mir leider an der Phantasie, mir jene leute, die man auf einem Erlanger paukboden sternhagelbetrunken aufeinander losließ um sich das gesicht zu zerschneiden, als diejeni gen vorzustellen, die das deutsche volk vor dem Unter gang bewahren werden. Wenn es schon deutlich gesagt wer den muß, daß die ideale der waffenstudenten zur freiheit beigetragen haben, warum nimmt man andrerseits die fein de der demokratie vor der guillotine in schütz? Da man sich auf diesen beitrag zur freiheit schon soviel zugute hält, so möchte ich bemrken, daß die geschwister Scholl auch ohne schlagende Verbindung den mut hatten, gegen das Naziregime zu protestieren, und daß man ähnliches auch von reaktionären katholiken weiß. Leider führte der Verfasser des artikels nicht näher aus, inwiefern die handlungsweise der 15 Professoren unklug
f i i r den flotten S chreiber Sauberes, schnelles Füllen
Unbedinat kleckssicher
Schüttelfest, robust
Es gibt viele Patronen-Füll er aber nur einen
P e lik a n o
war.
Zugegeben, ein abgequetschtes bein ist etwas anderes,aber ich werde wohl trotzdem meine ansicht über "kleine wun den" revidieren müssen. Abgesehen davon bricht aber wohl niemand wegen dieser "kleinen wunden in studentengesich — tern" in scnreie aus. Es geht um die ic^ee, die hinter derlei ünfug steht, und die ich , weil ich mich vor den grimmigen g e s i c h t e m und den rasselnden säbeln der waffenstudenten fürchte,nur als "leicht antiquiert" bezeichnen möchte.
Immer eine Reserve-Patrone