Seite:Pennalen Jg 32 Nr 1 1984.pdf/7

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

sein.und liebt dich einer ein­

m e?"

mal nicht,so ist das halt ein

Antwort(kein*!

j r / R

Schwein." +stinkt unten aus dem Stiel

So lautet ein anderes Werk

.3

o efe r

heraus,stammt aus einem

dieser Anthologie von Klnder(!) gedichten,das dem vorhergehen

Gedicht,das von einem blü­

den in keiner Weise nachsteht.

henden Asternstrauß handelt.

Was soll der Leser aus dieser

SCHICKSALE VON JUGENDZENTREN IM LANDKREIS Das Freizeitangebot auf dem

provokativen Aussage aufneh-

gez. Marcel Reich-Ranicki

Land ist bekanntlich besonders

PS:D1e Redaktion würde sich

sig. Hier macht auch der Land­

men?Ist das nicht ein Aufruf

für Jugendliche nicht sehr ro­

zum und gleichzeitig eine War­ nung vor dem Nonkonformismus?

Uber eine schriftliche

kreis Fürth keine Ausnahme. So

Oder wollte Dieter B. uns nur

Stellungnahme des kriti­

sind auch hier viele Gemeinden

zum Narren,indem er den Schluß

sierten Autors selbstver­

der gesetzlichen Verpflichtung

des Gedichtes verschleierte,und

ständlich freuen.

offene Jugendarbeit zu fördern

bleme, die sich aus dem laufen­

eigentlich lauten müßte:

nachgekommen. Diese Verpflich­

den Betrieb

"Und liebt Dich einer einmal

tung ist allerdings nur eine

bisher stets schnell zwischen

Nicht,so ist das...... !

sogenannte "Soll-Verpflichtung"

den von der Vollversammlung ge­

Halt,ein Schwein!"

d.h. die Gemeinden sollen zwar

wählten Vertretern und der Ge­

Durch diesen Einwurf wird die­

offene Jugendarbeit betreiben,

meinde gelöst werden.

ser Poem zur sarkastischen

müssen jedoch nicht, wenn es

Zwar hört man von diesen kleinen

^arce auf die deutsche Eßkul­

aus irgendeinem Grund nicht

Jugendzentren, die aus ein bis

tur, indem es des Deutschen

möglich sein sollte. Ein ziem­

zwei Räumen von 30-40 qm Größe

liebstes Haustier auf den Plan

lich lascher Paragraph also,

bestehen, nur selten etwas über

ruft!In raffinierter Weise

der im übrigen auch noch für

den örtlichen

ergeben, konnten

macht sich der Autor also

die Erhaltung der Feuersicher­

Rahmen hinaus, doch sind sie als

Uber den Leser lustig, deritrif-

heit, die Sicherstellung der

Treff- und Kommunikationspunkte

mer noch versucht,in dieser

öffendlichen Hygiene und vie­

von unschätzbaren Wert. Das ha­

les mehr gilt.

ben diejenigen, die irgendwo

surrealistischen Verkettung an sich bedeutungsloser Aus­

Dort wo es im Landkreis Jugen-

“ganz weit draußen" wohnen, in

drücke, irgendwelchen Sinnge­

räume gibt, besteht eine weit­

diesem verregneten Frühjahr si­

halt zu entdecken.Wahrschein­

gehende Selbstverwaltung. So

cherlich wieder einmal festge­

lich sitzt Herr B. im Moment

z.B. in den gemeindlichen Räu­

stellt. Denn zu oft muß als Er­

men in Puschendorf, Obermichel­

satz die Straße herhalten, die

hinter dem Ofen in seiner Stube und lacht sich ins Fäustchen.

bach, Roßtal und Tuchenbach.

zum einen kein angenehmer Aufent­

So bleibt nur noch das Nach­

Wie überall, wo die Gemeinde

haltsort ist, und zum anderen

wort zu erwähnen,und die da­

als Träger auftritt, hat sie

außer "Maulaffen feilhalten"

rin formulierte

sich auch hier ein Vetorecht

keine Perspektive eröffnet. Wen .

Vrage zu beantwor-

/ ' / /

gegen alle Beschlüsse der Be­

'

wundert es also, daß

auch in

ten:"Lügen haben kur­

suchervollversammlung Vorbe­

diesen kleinen Jugendräumen

ze Beine.Was denn für Beine habentmeine Rei-

halten, macht jedoch selten davon Gebrauch. Eventuelle Pro-

stets reger Betrieb herrscht?

J