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P E N N A L E N Zeltecnrift für FUrther Schüler Jahrgang 6 Nummer 1 Verkaufspreis DM ~.3o AUS DEM INHALT : DER ISLAM ALS MACHT AUS DER PENNALENREDAKTION NUR DAS GUTE GEDÄCHTNIS IST TRUMPF SS GONGT TIM, DER TEUFELSREITER HILFE? DIE SCHULE BRENNT NEUIGKEITEN BILDBERICHTE

Die "PENNALEN" sind eine Ju­ gendeigene Zeitschrift. S i e werden vertrieben an der Ooerreaischuie, dem Maedchenrea 1 gymnasium, dem Hum. Gymnasium und der Handelsschule Fürth. Im Auftrag der Schuelermitverwaltung werden sie herausgege­ ben von Gerhard Wutschka, ffilhermsdorf (Mfr.). Chefredakteur: Jürgen Langer, Fürth, Erhard-Segitz-Str. 4o, Tel. 71664- Seine Stellver­ treterin ist Liselotte Lina Für Nachrichten aus dem Hum. Gymnasium zeichnet H. Preise verantwortlich, für den Sport­ teil S. Knorz. Weitere Redak­ tionsmitglieder: W. Scheu und H. Fleischmann. Zeichnerische Gestaltung : R. FUtterer,foto­ grafische Gestaltung: G. Puin. Die Anzeigenleitung hält Heinn Düring inne, den Vertrieb be­ sorgt D. Dorn. Gedruckt werden die "PENNALEN" ln der Buchdruckerei Bollmanxv Zirndorf und in der Frank. Pa­ pierindustrie, Fürth. Die"PENNALEN"sind Mitglied der "Jungen Presse" und der "Pres­ se der Jugend".

P E N N A L E N B L O T E N ENGLISCH (Macbeth): Du sollst das große Geschäft der Nacht in meine Hände le­ gen. CHEMIE .Wasserdampf ist verflüssig­ tes Wasser..... ...Ich kenne meine Gerüche, die ich erzeuge.... ... Stickstoff wird aus der Luft entführt.... PHYSIK ...wenn die Geschwindigkeit zunimmt, erfährt sie ei­ ne Zunahme, man nenn t dies Beschleunigung .... GESCHICHTE ...wenn du lachst, bist du nicht bei meinen Geieltzügen .... ...Im Alter von secns Jah­ ren wurde Heinrich geboren ....

IT.

ALLGEMEIN ...Ein Toter sagt manchmal etwaB, was er vorhe r nie gesagt hätte ... ...Er ist nachher geboren und nachher gestorben..

Mur das guW Gedächtnis ist Zmmpf! Wissenschaftliche Untersuchungen zu d em h e ik le n P ro b le m : Ist unsere deutsche Schule e in e Paukerschulet

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Als Psychologie-Student möchte ich — gleichsam aus der Distanz von drei Jahren, die mich von der Schulzeit trennen — zu dem hier aufgeworfenen Problem unseres heutigen Schulsystems einiges beitragen: erstens aus der Distanz, also objektiver als mancher andere, denn ich bin weder Schüler noch will ich einmal Lehrer werden, und zweitens mit Hilfe psychologischer Erkenntnisse der jüngsten Zeit, die mir durch mein Studium zugänglich geworden sind. Wenn einerseits die Wiesbadener Schü­ lerzeitschrift „diszipulus“ (bzw. der Ver­ fasser des zitierten Artikels) ihre Meinung zu der Frage des „veralteten Schulsystems“ zusammenfaßt in der Überschrift „Wir sind überfordert“, und wenn andererseits der KURIER in Düsseldorf zu dem Ergeb­ nis kommt, „die Schule ist langweilig“, scheint tatsächlich auf den ersten Blick ein gewisser Widerspruch in diesen Sätzen zu liegen. Während aber im ersten Aufsatz mit ob­ jektiven Zahlen operiert wird, durch eine einfache Rechnung bewiesen wird, daß der Schüler den Anforderungen, die von der Schule und dem Leben außerhalb gestellt werden, nicht genügen kann, wird im zweiten eine Gefühlskomponente in die Diskussion geworfen, nämlich die Lang­ weiligkeit des gebotenen und geforderten Stoffes bzw. der Art. wie der Stoff dem Schüler Fritz Müller nahegebracht wird. Wenn man mm versucht, diese auf ganz verschiedenen Gebieten liegenden Ansich­ ten auf einen Nenner zu bringen, wird man sehen, daß sich der Widerspruch voll­ kommen auflöst und sich e i n e Tatsache herauskristallisiert, nämlich die, daß unsere heutige Schule, wie wir sie in Deutschland haben, eine P a u k - Schule ist. Der eindeutige Beweis Doch für diese Behauptung bin ich einen Beweis schuldig, der aber durch die Untersuchungen, von denen ich jetzt be­ richten will, eindeutig geliefert wird. In den I.G.-Farbwerken in FrankfurtHöchst arbeitet als Betriebpsychologe Dr. Rudolf Amthauer. Dieser Wissenschaftler

hat nun auf Grund seiner Tätigkeit — in diesem wohl größten Werk der ChemieIndustrie kommt er täglich mit zahlreichen Schulentlassenen sowohl der Volksschule als auch der Gymnasien, zusammen — einen Intelligenz-Test aufgestellt, der in­ zwischen schon seit mehreren Jahren überall in Deutschland und auch im Aus­ land angewendet wird und in der Litera­ tu r überstimmend als die beste und zuverlässigste deutschsprachige Unter­ suchungsmethode bezeichnet wird. In die­ sem Test (ich besitze ihn selber) wird nun die Intelligenz quasi aufgespalten in ihre verschiedensten Komponenten: praktisches Urteilsvermögen, Sprachgefühl, Kombina­ tionsvermögen (Logik), Abstraktionsfähig­ keit, räumliches Vorstellen-Können usw. Es handelt sich also um eine sogenannte Testbatterie, und Amthauer nennt ihn auch Intelligenz-Struktur-Test. Anhand ungezählter Reihenuntersuchun­ gen der verschiedensten Altersstufen und Bildungsgänge konnte nun dieser Test ge­ normt werden, d. h. m it Hilfe der Tat­ sache, daß nach den Gesetzen der Statistik der größte Prozentsatz (68°/#) der Bevöl­ kerung eine durchschnittliche Intelligenz, em kleinerer überdurchschnittliche (14°/#) bzw. unterdurchschnittliche (14%) und ein verschwindend kleiner Teil Spitzenbega­ bungen (2 %) bzw. nahezu völligen Mangel geistiger Fähigkeiten (2 %) aufweist, wurde ein Bezugssystem aufgestellt (das Notensystem 1 = sehr gut bis 5 = mangelhaft stellt ja auch ein Bezugsschema dar), in das jedes Einzelergebnis unter Berücksich­ tigung des Lebensalters und des Bildungs­ gangs eingestuft werden kann und das weitgehende Gewähr für objektive Rich­ tigkeit bietet. 3