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Die zwei gangster saßen in der hoteihalle und tranken whisky mit soda."Ach", hrummte der eine(er war schon über sechzig, man sah ihm sein alter aber nicht an, hieß Prederslaw, manchmal auch Tompson oder W. Smith),"ich glaube immer mehr daran, daß sich das leben heu­ te nicht mehr lohnt.Überall ist zerfall und Oberflächlichkeit zu finden.Aus unseren geschäften mit geist und witz sind Stümpe­ reien geworden,ohne feinmechanik und elan, ohne jeglichen einfall. Wir befinden uns mitten im Unter­ gang des abendlandes.Jackson." "Unsinn",brummte der dicke Jack­ son und zündete sich eine neue brasil an,"die zelten sind an­ ders geworden, die methoden und vielleicht auch die manschen.Aber Untergang des abendlandes?Daß ich nicht lache. Haben wir gestern nioht erst 3o,ooo mm-ohen gemaoht?" Prederslaw machte ein verächtliches gesicht. "Als wenn es auf gestern und auf die 3o,ooo an­ käme.Der einfall ist es,auf den elan,mit dem dieser durchgeführt wird, kommt es an.Ja zu meiner zeit da machte man noch geschäfte mit paukensohlag.Weißt du was ein geschäft mit paukenschlag überhaupt ist?!" "Sein".meinte Jackson. "Na,dann paß auf",begann Preders­ law seine geschichte,"ein kleines beispiel für unzählige.Ich war damals in Münohtn,hatte dort ei­ nen kleinen juwelierladen, nur der leute wegen,versteht sich, uad der polizei wegen.Kommt doch - 22

da eines tages der große Jankins zu mir.Weißt du wenigstens wer der große Jankins war?!" Aber der kleine Jackson wußte das auch nicht. "Schäm dich".brummte der alte Prederslaw,"also der große Jan­ kins war der größte und bekann­ teste hehler meiner zeit.Er kaufte steine in Europa auf und verschob sie nach Amerika..."" "Aber", unterbrach ihn Jackson, "solche leute gibt es doch heu­ te auch noch." "Dummkopf,laß mich doch erst ein­ mal erzählen.Wenn du aber denkst, du könntest den gros­ sen Jankins mit unseren heutigen hehlern vergleichen, so hast du dich ge­ waltig getäuscht. Ne, ne,das war ein genie von einem heh­ ler,Er schliff ei­ nen stein so zurecht, daß du ihn ruhig dem ursprünglichen besltzer hättest verkaufen können. Jetzt laß mich aber endlich weiterer­ zählen. Also »Jankins sagte zu mir,daß er mir eine ganz "fri­ sche" wäre,zwei wunderbare diaman­ ten,die von dem eh.epaar Roose "organisiert" waren und die sie für #. 2o.ooo, in Deutschland anboten.in Genf für #.60.000 abnähme. 'Ist verdammt schwer zwei stei­ ne über die grenze zu bringen, noch dazu gestohlene.' •Weiß ich,weiß ich,deswegen zah­ le ich auch #.40.000 mehr",ant­ wortete Jankins. Ich überlegte mir die sache und leider ging es nicht anders,als daß ich vier üble burschen ein­ spannen mußte, die meinen grenzübertritt vorbereiteten.Hach zwei tagen war ich über der

gen und begannen.Herr Pränzli ge­ wann.ich steckte meine S/.4o,ooo ein und ging mit Pränzli nach oben.Wir gingen in mein zimmer und ich sperrte ab.Dann wandte ich mich an Pränzli: "Nun hör mal gut zu.Ich habe die steine gar nicht. Ein anderer ist mir zuvorgekommen." Pränzli ist natürlich kreideweiß geworden und woll­ te gerade ... "Mensch.mach kei­ nen unsinn! Hier hast du deinen einsatz wieder und noch 5 ooo dazu. "Und die anderen?" Pränzli blinzelte zufrieden mit den äugen. "Die haben doch sowieso beim spiel verloren.Gewinn ist gewinn und Ver­ lust bleibt Verlust.' Prederslaw nahm sein whiskyglas und trank es aus. Jackson lächelte voller hochachtung:"Das ist also ein geschäft mit paukenschlag?! 25,ooo dollar ver­ dient, ohne die steine zu haben,ohne einen finger gekrümmt zu habenl" "Dummkopf,"brummte Prederslaw ge­ mütlich, "der paukenschlag kommt erst.Als Pränzli gegangen war,ging ich zu'Jankins und verkaufte ihn die steine für 60,000." Jackson Die vier waren Spieler wie sie hatte endlich den Untergang des im buch stehen und ich wußte abendlandes erkannt. das.Sie kriegten glimmrige äu­ -heidi-

grenze und die burschen erwar­ teten mich in einem schweizer hotel.Jetzt hieß es aufpassen. Die kerle hätten sonst das ge­ schäft allein gemacht. "Also','sagte ich ,"die steine sind oben in meinem zimmer,aber ich steige aus dem geschäft.Die Zöllner haben mich erkannt und sogar bum-bum gemacht.Morgen früh hängt mein Steckbrief viel­ leicht schon an jeder Straßen­ ecke.Nein, nein. Ich fahre sofort zurück.Sie kön­ nen die steine für S/.40,000 haben und sie Jankins in Genf bringen." Nun,jeder der burschen wollte, mir gerne die

  1. .40,000 geben,

aber alle zu­ sammen? !Nein. Denn die bur­ schen trauten einander nicht. "Ich will euch was sagen",un­ terbrach ich ihre diskussion"Wir veranstal­ ten eine lotterie.Jeder von euch zahlt 1 0,000 dollars ein und dann würfelt ihr um die steine.Wer gewinnt macht das geschäft."

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