Frankenderby: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Anekdote von damals belegt auch die Rivalität beider Lager. Zum Testländerspiel im April [[1924]] in Amsterdam reiste die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit dem Zug an. Allerdings nur unter Protest. Die Mannschaft, bestehend aus sechs Fürthern und fünf Nürnbergern, wollte das Länderspiel am liebsten absagen, der DFB lehnte jedoch ab. Grund für die Ablehnung der Spieler war ein Aufeinandertreffen in der Süddeutschen Meisterschaft wenige Tage zuvor. Dieses Frankenderby sah zwar keine Tore, dafür aber zwei Rote Karten und viele, teils äußerst grenzwertige, Fouls. Man war nicht gut aufeinander zu sprechen, musste aber dennoch den weiten Weg in die Niederlande antreten. Um sich möglichst nicht zu nahe zu kommen, zog man getrennte Wagen vor. Die Fürther saßen vorne, die Nürnberger hinten. Worte wurden auch nach der Ankunft im Mannschaftsquartier nicht gewechselt – man würdigte sich keines Blickes. „Alles andere wäre Fahnenflucht gewesen“, erinnerte sich der Nürnberger Torhüter Heiner Stuhlfauth auch noch Jahre später an diese ungewöhnliche Länderspielreise<sup>[5]</sup>. Auf dem Feld war die Rivalität aber kurzzeitig ausgesetzt, man trat als Einheit auf und schlug die Holländer mit 1:0 nach einem Treffer des Fürthers Karl Auer. Nach dem Abpfiff dann aber ging man sich wieder aus dem Weg. Während die Fürther Spieler „ihren“ Torschützen feierten, zog es die Nürnberger direkt zurück in die Kabinen.
Eine Anekdote von damals belegt auch die Rivalität beider Lager. Zum Testländerspiel im April [[1924]] in Amsterdam reiste die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit dem Zug an. Allerdings nur unter Protest. Die Mannschaft, bestehend aus sechs Fürthern und fünf Nürnbergern, wollte das Länderspiel am liebsten absagen, der DFB lehnte jedoch ab. Grund für die Ablehnung der Spieler war ein Aufeinandertreffen in der Süddeutschen Meisterschaft wenige Tage zuvor. Dieses Frankenderby sah zwar keine Tore, dafür aber zwei Rote Karten und viele, teils äußerst grenzwertige, Fouls. Man war nicht gut aufeinander zu sprechen, musste aber dennoch den weiten Weg in die Niederlande antreten. Um sich möglichst nicht zu nahe zu kommen, zog man getrennte Wagen vor. Die Fürther saßen vorne, die Nürnberger hinten. Worte wurden auch nach der Ankunft im Mannschaftsquartier nicht gewechselt – man würdigte sich keines Blickes. „Alles andere wäre Fahnenflucht gewesen“, erinnerte sich der Nürnberger Torhüter Heiner Stuhlfauth auch noch Jahre später an diese ungewöhnliche Länderspielreise<sup>[5]</sup>. Auf dem Feld war die Rivalität aber kurzzeitig ausgesetzt, man trat als Einheit auf und schlug die Holländer mit 1:0 nach einem Treffer des Fürthers Karl Auer. Nach dem Abpfiff dann aber ging man sich wieder aus dem Weg. Während die Fürther Spieler „ihren“ Torschützen feierten, zog es die Nürnberger direkt zurück in die Kabinen.


==Die 30er Jahre und "Kriegsderbys"==
==Die 1930er Jahre und "Kriegsderbys"==


In den 30er Jahren traten beide Vereine überwiegend in der Gauliga Bayern an. Unterm Strich verliefen diese Aufeinandertreffen immer auf Augenhöhe, mal gewann Fürth, mal Nürnberg.
In den 1930er Jahren traten beide Vereine überwiegend in der Gauliga Bayern an. Unterm Strich verliefen diese Aufeinandertreffen immer auf Augenhöhe, mal gewann Fürth, mal Nürnberg.


Auch im [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] wurde Fußball gespielt. Die Mannschaften waren seinerzeit jedoch aufgrund Einberufungen vieler wehrfähiger Spieler stark ersatzgeschwächt, so daß die Lücken mit Urlaubern, Ausgemusterten oder Jugendlichen gefüllt wurden<sup>[6]</sup>. Nürnberg dominierte diese Zeit in den direkten Aufeinandertreffen und gewann die meisten Spiele. Der Zuschauerzuspruch litt zwar unter den Umständen der Zeit, dennoch fanden sich meist immer mehrere Tausend an den Spielorten ein um dem Klassiker beizuwohnen.
Auch im [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] wurde Fußball gespielt. Die Mannschaften waren seinerzeit jedoch aufgrund Einberufungen vieler wehrfähiger Spieler stark ersatzgeschwächt, so daß die Lücken mit Urlaubern, Ausgemusterten oder Jugendlichen gefüllt wurden<sup>[6]</sup>. Nürnberg dominierte diese Zeit in den direkten Aufeinandertreffen und gewann die meisten Spiele. Der Zuschauerzuspruch litt zwar unter den Umständen der Zeit, dennoch fanden sich meist immer mehrere Tausend an den Spielorten ein um dem Klassiker beizuwohnen.
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