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|Geburtsort=Fürth | |Geburtsort=Fürth | ||
|Todesjahr=1945 | |Todesjahr=1945 | ||
|Todesort= | |Todesort=Auschwitz | ||
|Beruf= | |Beruf=Lithograph; Verleger; Druckereibesitzer; | ||
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{{Adresse | {{Adresse | ||
|Adressart= | |Adressart=Wohnhaus [[1895]] bis ca. [[1924]] | ||
|Straße=Hornschuchpromenade | |Straße=Hornschuchpromenade | ||
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{{Familie | {{Familie | ||
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''' | '''Robert Löwensohn''' (geb. [[20. März]] [[1895]] in [[Fürth]]; gest. [[1945]] bei Auschwitz) war ein Fürther [[Lithograph]], [[Beruf::Verleger]] und ab [[1919]] Mitinhaber der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]. | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
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[[Bild:Königswarterstraße56.jpg|thumb|right|Von [[1924]] bis [[1928]] lebte Robert Löwensohn mit seiner Familie im 2. Stock in der [[Königswarterstraße 56]]]] | [[Bild:Königswarterstraße56.jpg|thumb|right|Von [[1924]] bis [[1928]] lebte Robert Löwensohn mit seiner Familie im 2. Stock in der [[Königswarterstraße 56]]]] | ||
Robert Löwensohn wurde am [[20. März]] [[1895]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers | Robert Löwensohn wurde am [[20. März]] [[1895]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers [[Geheimrat]] [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]) in Fürth geboren. Nach 3 Jahren Volksschule, sowie 8 Jahre auf dem Gymnasium begann er mit 18 Jahren an einer Technischen Fachschule eine zweijährige Ausbildung zum [[Beruf::Steindrucker]] und [[Lithograph|Lithographen]].<ref name="A" >In: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn'' [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf - online abrufbar] </ref> | ||
Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm. Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> | Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm. Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref>Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> | ||
Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres [[1918]] bildeten sich überall rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der [[Räterepublik Fürth|Münchner Räterepublik]] beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang [[1942]], als er im französischen | Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres [[1918]] bildeten sich überall rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der [[Räterepublik Fürth|Münchner Räterepublik]] beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang [[1942]], als er im französischen KZ Royallieu interniert war, wieder freigelassen wurde.<ref name="A" /> [[1919]] übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und einem weiteren Teilhaber, [[Ernst Rosenfelder]], die Leitung der ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographischen Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', die sein Großvater [[Gerson Löwensohn]] [[1844]] gegründet hatte. | ||
Am [[14. Juni]] [[1919]] heiratete er in Würzburg die Tochter des aus Hannover kommenden Augenarztes Max Mündheim, Ella Ruth Mündheim. Das Paar bekam drei Kinder: Anne-Marie, Hans Felix, der | Am [[14. Juni]] [[1919]] heiratete er in Würzburg die Tochter des aus Hannover kommenden Augenarztes Max Mündheim, Ella Ruth Mündheim. Das Paar bekam drei Kinder: Anne-Marie ([[1920]] – [[2015]]), Hans Felix ([[1922]] - 1923), der bereits nach 10 Monaten unter nicht bekannten Umständen stirbt, und Gerhard ([[1926]] – [[2013]]), der sich in Frankreich später Gérard Langlois nennt. Etwa seit [[1920]] wohnte die Familie im 2. Stock der [[Königswarterstraße 56]]. | ||
Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn | [[1928]] kaufte Robert Löwensohn für sich und seine Familie eine Villa in der [[Bismarckstraße]] 25 im Fürther Stadtteil Dambach, und ließ das Interieur sowie den angrenzenden, großen Garten von Berliner Architekten im modernen Bauhausstil neu gestalten.<ref name="A" /> | ||
Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte. | |||
Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht. Von dort aus wurden sie am [[18. September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später durch Gas ermordet wurde. Am [[1. April]] [[1944]] lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. Als im Januar [[1945]] die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.<ref>Aus: Gisela Blume: ''Memorbuch der Fürther Shoa-Opfer'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref> | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn'' [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf | * ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn'' [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf - online abrufbar] | ||
* Gisela Blume: Memorbuch der Fürther Shoa-Opfer - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar] | * Gisela Blume: ''Memorbuch der Fürther Shoa-Opfer'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
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