26.988
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(→Fronmüllerchronik: Fehler entfernt) |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
==Fronmüllerchronik== | ==Fronmüllerchronik== | ||
:''[...]. Eine neue Nummerirung der Häuser und Distriktseintheilung wurde vorgenommen. [...]. In der Nacht vom 26. auf den 27. Mai brach in den Hinterhäusern der Howald'schen Möbelfabrik (in der jetzigen [[Königswarterstraße]]) Feuer aus, welches wegen der vielen brennbaren Gegenstände mit entsetzlicher Geschwindigkeit um sich griff, sodaß sämmtliche Hintergebäude ein Raub der Flammen wurden und nur der umsichtigen Thätigkeit der Feuerwehr war es zu danken, daß das Feuer auf den Herd der Entstehung beschränkt blieb. - Den 14. Mai wurde [[Bürgermeister]] A. John auf's Neue und zwar mit Stimmeneinhelligkeit gewählt. - Eine mit komprimirter Luft wirkende Bierpumpe kam hier zum ersten Male im [[Hotel Kütt]] zur Anwendung, wurde aber bald wieder aufgegeben. - Am 26. Mai fand die erste Generalversammlung des von Joh. Beeg, Wilh. Burger und Conrad Dan. Eckart neubegründeten Turnvereins statt, wobei 21 Mitglieder gegenwärtig waren. Als Turnplatz stellte J. Dinkelsbühler einen Theil seines Gartens zur Verfügung. [...]. Am 18. Juni brannte es in der [[Schützenstraße]] in der damals Käferlein'schen Wirthschaft, welcher Brand von der freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde. - Am 20. August bildete sich ein Verein zur Unterstützung in Fällen von Geisteskrankheit. Gegen einen Jahresbeitrag von 1 fl. hat jedes Mitglied nebst Familie bei vorkommender psychischer Erkrankung Anspruch auf unentgeltliche Behandlung in einer Irrenheilanstalt. [...]. - Am 2. September war ein Turnfest des hiesigen Turnvereins [...]. - Dem Postverwalter [[Philipp Engelhardt]] wurde vom Könige die goldene Verdienstmedaille des Ludwigsordens für treugeleistete 50jährige Dienste zuerkannt und am 19. September durch Oberpostrath von Sundahl überreicht. - Am 18. September erhielt Dr. [[Heinrich Aldinger]] von hier durch Regierungsentschließung die Erlaubniß zur ärztlichen Praxis in Fürth. - Sonnabend den 13. Oktober Morgens 1/2 6 Uhr kam in dem einstöckigen, massiven, von zwei Familien bewohnten Hinterhause des Maurergesellen Schilling in der Hirschengasse ein Brand aus, der den Dachstuhl zerstörte. - Vermittels Ersatzwahl wurden zu Magistratsräthen bestimmt: [[Brillenfabrikant]] P. Junker, [[Kaufmann]] G. A. Landmann, Kaufmann [[Philipp Farnbacher]], Kaufmann G. M. Fürtsch, [[Metallschlägermeister]] M. Fuchs. - Revisionsbeamter J. M. Ott erhielt wegen 50jähriger ersprießlicher Dienste den Ludwigsorden. Der 18. Oktober wurde in diesem Jahre wegen der von Seiten Frankreichs drohenden Kriegsgefahr besonders festlich begangen. [...]. Der öffentlichen Feier reihte sich eine Festlichkeit des Turnvereins im Reindel'schen Saale an. [...]. Am 23. Nov. wurden mit der neuen gußeisernen [[Maxbrücke|Brücke]] über die [[Rednitz]] die Belastungsproben vorgenommen. Sie wurde nach dem Pauly'-System von Klett in Nürnberg gebaut. Das erlangte Resultat war ein günstiges. Die Maurerarbeit führte Georg Ahl, Maurermeister in Zirndorf, die Zimmermannsarbeit [[Jakob Rietheimer]] in Fürth aus. Der ganze Bau bis zu seiner Vollendung erforderte die Summe von 40,000 fl. Alle Mauerschichten, welche im Wechselwasser stehn, sind aus Wendelstein [...], zur ersten Deckschichte wurde Burgfarrnbacher Stein, zur letzten Deckschichte aber, worauf die Eisenkonstruktion liegt, wieder Wendelsteiner Stein verwendet. An gleichem Tage Morgens halb 10 Uhr brach in dem Habermeier'schen Hause in der [[Liliengasse]] ein Brand aus und verzehrte den Dachstuhl. Acht Familien verloren hiedurch einen großen Theil ihrer Habe, ohne versichert gewesen zu sein. - Die Ersatzwahlen für den Verwaltungsausschuß der jüdischen Gemeinde fielen in antiorthodoxem Sinne aus. Gewählt wurden: [[Bernhard Ullmann]], B. Berneis, [[Joseph Hirsch Dinkelsbühler]], S. M. Einhorn und [[Lazarus Schloß]]. - Den 21. November erhielt die vierte protestantische Pfarrstelle Joh. Georg Max Röder, bisher Pfarrer in Fröbestockheim. - In gleichem Monat, bildete sich ein Schachklub unter Vorstandschaft von Dr. Lewes. - Am 7. Dezember wurde das 25jährige Bestehen der [[Ludwigseisenbahn]] festlich begangen. [...]. Man versammelte sich hierauf im Saale des Reindel'schen Gasthauses zu einem Frühstück. [...]. Kütt's Hotel | :''[...]. Eine neue Nummerirung der Häuser und Distriktseintheilung wurde vorgenommen. [...]. In der Nacht vom 26. auf den 27. Mai brach in den Hinterhäusern der Howald'schen Möbelfabrik (in der jetzigen [[Königswarterstraße]]) Feuer aus, welches wegen der vielen brennbaren Gegenstände mit entsetzlicher Geschwindigkeit um sich griff, sodaß sämmtliche Hintergebäude ein Raub der Flammen wurden und nur der umsichtigen Thätigkeit der Feuerwehr war es zu danken, daß das Feuer auf den Herd der Entstehung beschränkt blieb. - Den 14. Mai wurde [[Bürgermeister]] A. John auf's Neue und zwar mit Stimmeneinhelligkeit gewählt. - Eine mit komprimirter Luft wirkende Bierpumpe kam hier zum ersten Male im [[Hotel Kütt]] zur Anwendung, wurde aber bald wieder aufgegeben. - Am 26. Mai fand die erste Generalversammlung des von Joh. Beeg, Wilh. Burger und Conrad Dan. Eckart neubegründeten Turnvereins statt, wobei 21 Mitglieder gegenwärtig waren. Als Turnplatz stellte J. Dinkelsbühler einen Theil seines Gartens zur Verfügung. [...]. Am 18. Juni brannte es in der [[Schützenstraße]] in der damals Käferlein'schen Wirthschaft, welcher Brand von der freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde. - Am 20. August bildete sich ein Verein zur Unterstützung in Fällen von Geisteskrankheit. Gegen einen Jahresbeitrag von 1 fl. hat jedes Mitglied nebst Familie bei vorkommender psychischer Erkrankung Anspruch auf unentgeltliche Behandlung in einer Irrenheilanstalt. [...]. - Am 2. September war ein Turnfest des hiesigen Turnvereins [...]. - Dem Postverwalter [[Philipp Engelhardt]] wurde vom Könige die goldene Verdienstmedaille des Ludwigsordens für treugeleistete 50jährige Dienste zuerkannt und am 19. September durch Oberpostrath von Sundahl überreicht. - Am 18. September erhielt Dr. [[Heinrich Aldinger]] von hier durch Regierungsentschließung die Erlaubniß zur ärztlichen Praxis in Fürth. - Sonnabend den 13. Oktober Morgens 1/2 6 Uhr kam in dem einstöckigen, massiven, von zwei Familien bewohnten Hinterhause des Maurergesellen Schilling in der Hirschengasse ein Brand aus, der den Dachstuhl zerstörte. - Vermittels Ersatzwahl wurden zu Magistratsräthen bestimmt: [[Brillenfabrikant]] P. Junker, [[Kaufmann]] G. A. Landmann, Kaufmann [[Philipp Farnbacher]], Kaufmann G. M. Fürtsch, [[Metallschlägermeister]] M. Fuchs. - Revisionsbeamter J. M. Ott erhielt wegen 50jähriger ersprießlicher Dienste den Ludwigsorden. Der 18. Oktober wurde in diesem Jahre wegen der von Seiten Frankreichs drohenden Kriegsgefahr besonders festlich begangen. [...]. Der öffentlichen Feier reihte sich eine Festlichkeit des Turnvereins im Reindel'schen Saale an. [...]. Am 23. Nov. wurden mit der neuen gußeisernen [[Maxbrücke|Brücke]] über die [[Rednitz]] die Belastungsproben vorgenommen. Sie wurde nach dem Pauly'-System von Klett in Nürnberg gebaut. Das erlangte Resultat war ein günstiges. Die Maurerarbeit führte Georg Ahl, Maurermeister in Zirndorf, die Zimmermannsarbeit [[Jakob Rietheimer]] in Fürth aus. Der ganze Bau bis zu seiner Vollendung erforderte die Summe von 40,000 fl. Alle Mauerschichten, welche im Wechselwasser stehn, sind aus Wendelstein [...], zur ersten Deckschichte wurde Burgfarrnbacher Stein, zur letzten Deckschichte aber, worauf die Eisenkonstruktion liegt, wieder Wendelsteiner Stein verwendet. An gleichem Tage Morgens halb 10 Uhr brach in dem Habermeier'schen Hause in der [[Liliengasse]] ein Brand aus und verzehrte den Dachstuhl. Acht Familien verloren hiedurch einen großen Theil ihrer Habe, ohne versichert gewesen zu sein. - Die Ersatzwahlen für den Verwaltungsausschuß der jüdischen Gemeinde fielen in antiorthodoxem Sinne aus. Gewählt wurden: [[Bernhard Ullmann]], B. Berneis, [[Joseph Hirsch Dinkelsbühler]], S. M. Einhorn und [[Lazarus Schloß]]. - Den 21. November erhielt die vierte protestantische Pfarrstelle Joh. Georg Max Röder, bisher Pfarrer in Fröbestockheim. - In gleichem Monat, bildete sich ein Schachklub unter Vorstandschaft von Dr. Lewes. - Am 7. Dezember wurde das 25jährige Bestehen der [[Ludwigseisenbahn]] festlich begangen. [...]. Man versammelte sich hierauf im Saale des Reindel'schen Gasthauses zu einem Frühstück. [...]. Kütt's Hotel [...] der eine der beiden ersten Gasthöfe dahier, verbunden mit Caféhaus- und Restaurationslokal wurde in diesem Jahre Friedrichstr. Nr. 3 gegenüber dem Ludwigseisenbahnhof gegründet. Der dermalige Besitzer ist Joh. Christian Kütt. - Kaufmann Baumann kaufte von den vier Besitzern den Gasthof [[zum Kronprinzen von Preußen]] ([[Kohlenmarkt]] Nr. 2) welches [[Louis Wolfermann]] 16 Jahre lang in Pacht gehabt hatte und richtete denselben zu Privatwohnungen ein. Der dermalige Besitzer ist Kaufmann [[Hirsch Bermann]]. Am 29. Dezember war Turntag behufs Bildung eines fränkischen Turnerbundes. - In diesem Jahre wurde von dem Spiegelglasfabrikanten W. Ehrmann ein Wohnhaus und Fabrikgebäude erbaut, [[Friedrichstraße|Friedrichsstraße]] Nr. 11; [[Christian Weigmann]] und Spiegel errichteten eine Wollenwaarenfabrik [[Karolinenstraße]] Nr. 4a, [[Mandelrübenfabrikant]] Scheuer einen Dampfschlot. Für das [[Heberleins-Institut]] wurde ein dreistöckiges Haus erbaut, [[Theaterstraße]] Nr. 7. - Die [[Freimaurerloge]] erkaufte zwei Felder rechts an der [[Schwabacher Landstraße]] von den Buff- und Stöber'schen Relikten, um später ein Gebäude für die Loge zu errichten, was jedoch bisher noch nicht in Ausführung kam. - Einnahme der Stadtverwaltung 51,454 fl. 22 kr. [...]. - Im Ganzen wurden 12 Neubauten errichtet. - Zahl der persönlichen Gewerbe: 1160 [...]; Zahl der freien Gewerbe: 930 [...]; Zahl der Handelsgewerbe: 490 [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 314 ff</ref> | ||
== Bilder == | == Bilder == |