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|Beruf=Lehrer; Jurist; Bürgermeister; Landrat; Abgeordneter | |Beruf=Lehrer; Jurist; Bürgermeister; Landrat; Abgeordneter; Politiker | ||
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'''Dr. Dr. h.c. Johann Georg Ritter von Schuh''', ursprünglich ''Johann Georg Schuh'', (geb. [[17. November]] [[1846]] in [[Fürth]] im [[Traubenhof]] 4; gest. [[2. Juli]] [[1918]] in Starnberg) | '''Dr. jur. Dr. med. h.c. Johann Georg Ritter von Schuh''', ursprünglich ''Johann Georg Schuh'', (geb. [[17. November]] [[1846]] in [[Fürth]] im [[Traubenhof]] 4; gest. [[2. Juli]] [[1918]] in Starnberg), war Lehrer und Jurist, von [[1881]] bis [[1892]] 1. Bürgermeister von Erlangen, von [[1892]] bis [[1913]] 1. Bürgermeister der Stadt [[Nürnberg]] und von [[1889]] bis [[1893]] liberaler (freisinniger) Abgeordneter im Bayerischen Landtag. | ||
Der Sohn eines Webers wuchs unter einfachen Verhältnissen auf und sollte zunächst Holzschnitzer werden. Weil er gute schulische Leistungen aufweisen konnte, erhielt er eine Ausbildung als Volksschullehrer, war jedoch nur kurz in diesem Beruf tätig. Nach dem Abitur 1868 am Gymnasium in Erlangen studierte Georg Schuh | == Leben und Wirken == | ||
Der Sohn eines Webers wuchs unter einfachen Verhältnissen auf und sollte zunächst Holzschnitzer werden. Weil er gute schulische Leistungen aufweisen konnte, erhielt er eine Ausbildung als Volksschullehrer, war jedoch nur kurz in diesem Beruf tätig. Nach dem Abitur [[1868]] am Gymnasium in Erlangen studierte Georg Schuh Rechtswissenschaften in München und Berlin. [[1874]] konnte er in Gießen die Promovotion ablegen. Nur kurze Zeit später, [[1875]], legte er das juristische Staatsexamen ab. | |||
Im selben Jahr heirate er Maria Schuh, geborene Schmidt. [[1878]] trat er in die Nürnberger Stadtverwaltung als rechtskundiger [[Magistratsrat]] ein und begann seine berufliche Laufbahn, die ihn später zum 1. Bürgermeister der Städte Erlangen und Nürnberg machen solltne. | |||
Er gilt als der führende Politiker, der aus der aufstrebenden bayerischen Provinzstadt Nürnberg eine moderne Großstadt machte. Zwischen [[1894]] bis [[1913]] war er ebenfalls Landrat, was dem heutigen Bezirkstagspräsidenten entspricht. In seiner Amtszeit als Nürnberger Bürgermeister wurden die alten Abwässerkanäle beseitigt, Straßen mit Pflaster versehen, neue Wasserleitungen gebaut, ferner öffentliche Bäder, ein Krankenhaus, ein Waisenhaus, neue Elektrizitäts- und Gaswerke, der Schlacht- und Viehhof, neue Schulhäuser und ein 'vornehmes' Theater errichtet. | |||
Schuh hatte enge Beziehungen zu Prinzregent Luitpold, die es ihm ermöglichten, Mäzene wie beispielsweise den Nürnberger Hopfenhändler Ludwig Gerngroß, dem Finanzier des Künstlerhauses und des Neptunbrunnens, mit Titeln wie Ehrenbürger und Auszeichnungen wie der Goldenen Bürgermedaille zu ehren. | |||
== Eingemeindung der Stadt Fürth zu Nürnberg == | |||
Johann Georg Schuh, gebürtiger Fürther, war einer der ersten Politiker Nürnbergs - neben seinem Vorgänger Binder 1835 - der sich für die Eingemeindung Fürths zu Nürnberg aussprach. Während einer Besichtigung der neuen Nürnberger Gaswerke durch eine Fürther Kommission tätigte er offensichtlich diese Idee. Auch im Zuge der gemeinsamen [[Straßenbahn|Straßenbahnplanungen]] wurde erneut [[1902]] der Gedanke einer Eingemeindung beider Städte durch ihn ins Spiel gebracht. <ref>Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 105</ref> | |||
== Auszeichnungen und Ehrungen == | |||
[[1892]] wurde Georg von Schuh in den persönlichen Adels- und Ritterstand, [[1913]] in den erblichen Adel erhoben. | |||
Am [[19. Januar]] [[1892]] ehrte ihn die Stadt Erlangen und im Jahre [[1913]] die Stadt Nürnberg mit ihren Ehrenbürgerwürden für seine Verdienst um die Städte. | |||
Schuh verstand den Wink und | == Sonstiges == | ||
Bei all seinen Verdiensten gelang es Schuh nicht, ein brauchbares Verhältnis mit der aufkommenden [[SPD|Sozialdemokratie]] herzustellen. Von ihm stammt das Zitat: „Man möge sich wünschen, dass die sozialdemokratische Partei in die Lage komme, an der Verwaltung teilnehmen zu müssen, um zu zeigen, was sie besser machen kann.“ | |||
Seine eigene Partei, die „Freisinnigen“, brachte Schuh [[1913]] zu Fall. Im „Fränkischen Kurier“ vom [[19. Juli]] [[1913]] veröffentlichte die Partei einen Hinweis, dass von Schuh am [[1. Oktober]] des gleichen Jahres zurücktreten werde. Schuh verstand den Wink und ging im Alter von 67 Jahren in Pension. Er zog sich nach Starnberg zurück, wo er [[1918]] starb. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
*''Schuh, Johann Georg Ritter von'' in ''[http://www.stadtlexikon.erlangen.de/ Erlanger Stadtlexikon].'' Hrsg. von Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob. W.Tümmels Verlag Nürnberg, 2002. ISBN 3-921590-89-2 | *''Schuh, Johann Georg Ritter von'' in ''[http://www.stadtlexikon.erlangen.de/ Erlanger Stadtlexikon].'' Hrsg. von Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob. W.Tümmels Verlag Nürnberg, 2002. ISBN 3-921590-89-2 | ||
== Siehe auch == | |||
* [[Eingemeindung]] | |||
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter]] | [[Kategorie:Landtagsabgeordneter]] | ||
[[Kategorie:Jurist]] | [[Kategorie:Jurist]] |