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===Reformation nach Nürnberger Formular=== | ===Reformation nach Nürnberger Formular=== | ||
Der Fürther Pfarrer Hofmann gerät in den Streit der Dreiherrschaft. Nürnberg verbietet ihm 1526, die vom Markgrafen auferlegte Streuer zu zahlen. Andernfalls muss er diese ''„eynem rath auch geben“''.<ref name="JH-107">Hoffmanns, Josef, 1974/4, S. 107</ref> Der finanziell klamme Markgraf Kasimir hatte beschlossen, dass Geistliche auch Steuern zahlen sollten. | Der Fürther Pfarrer Hofmann gerät in den Streit der Dreiherrschaft. Nürnberg verbietet ihm 1526, die vom Markgrafen auferlegte Streuer zu zahlen. Andernfalls muss er diese ''„eynem rath auch geben“''.<ref name="JH-107">Hoffmanns, Josef, 1974/4, S. 107</ref> Der finanziell klamme [[wikipedia:Kasimir (Brandenburg-Kulmbach)|Markgraf Kasimir]] hatte beschlossen, dass Geistliche auch Steuern zahlen sollten. | ||
Am 1. März 1527 erhält Hofmann vom Rat der Stadt Nürnberg eine Mitteilung, dass ''„man ime der marckgrefischen mandat halb unterricht thuen“'' will.<ref name="JH-107"/> Der Markgraf hatte nämlich eine neue Kirchenordnung verkünden lassen. Diese war so abgefasst, dass sie der Volksmeinung Rechnung trug, aber den benachbarten Bischöfen keine Gelegenheit der Einmischung bot. (Messe auf Latein; Epistel- und Evangelienlesung auf Deutsch; Abendmahlsform, wie es sich jeder zu verantworten traut; Beichte und Taufe wie bisher, genauso Fasttage – aber nicht mehr unter Androhung der Todsünde). Nürnberg war nicht besorgt wegen der neuen Lehre, sondern dass sich der Markgraf in ihre Kirchenhoheit einmischt. | Am 1. März 1527 erhält Hofmann vom Rat der Stadt Nürnberg eine Mitteilung, dass ''„man ime der marckgrefischen mandat halb unterricht thuen“'' will.<ref name="JH-107"/> Der Markgraf hatte nämlich eine neue Kirchenordnung verkünden lassen. Diese war so abgefasst, dass sie der Volksmeinung Rechnung trug, aber den benachbarten Bischöfen keine Gelegenheit der Einmischung bot. (Messe auf Latein; Epistel- und Evangelienlesung auf Deutsch; Abendmahlsform, wie es sich jeder zu verantworten traut; Beichte und Taufe wie bisher, genauso Fasttage – aber nicht mehr unter Androhung der Todsünde). Nürnberg war nicht besorgt wegen der neuen Lehre, sondern dass sich der Markgraf in ihre Kirchenhoheit einmischt. | ||
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===Markgräfliche Edelmetallkonfiszierung=== | ===Markgräfliche Edelmetallkonfiszierung=== | ||
Am 15. Januar [[1529]] erlässt Markgraf Georg von Ansbach, dass alle goldenen und silbernen Gefäße, Kelche und Monstranzen der Landpfarrkirchen nach Schwabach zu bringen sind, um sie dort zu verprägen und mit dem Geld die Schulden seines Bruders Casimir bezahlen zu lassen. Lediglich ein minderwertiger Kelch dürfe noch vor Ort verbleiben. Fürth, Poppenreuth, Burgfarnbach und Puschendorf beantworten diesen Bescheid abschlägig und berufen sich auf ihre Herrschaft (also Nürnberger Kirchenhoheit).<ref name="JH-9"/> | Am 15. Januar [[1529]] erlässt [[wikipedia:Georg (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Markgraf Georg]] von Ansbach, dass alle goldenen und silbernen Gefäße, Kelche und Monstranzen der Landpfarrkirchen nach Schwabach zu bringen sind, um sie dort zu verprägen und mit dem Geld die Schulden seines Bruders Casimir bezahlen zu lassen. Lediglich ein minderwertiger Kelch dürfe noch vor Ort verbleiben. Fürth, Poppenreuth, Burgfarnbach und Puschendorf beantworten diesen Bescheid abschlägig und berufen sich auf ihre Herrschaft (also Nürnberger Kirchenhoheit).<ref name="JH-9"/> | ||
In diesem Fall zogen Bamberg und Nürnberg an einem Strang. Es erging die Weisung, die Sakristei gut zu versperren, dass Ansbach diese Kleinodien nur mit Gewalt nehmen könne – was aber letztlich nicht geschah. <br /> Aus dem Jahr 1548 ist ein ''„inventarium des kirchenornats undt klinodien der kirche St. Michael in Fürth“'' erhalten. Neben zwei Monstranzen aus Messing, einem Kelch aus Zinn und vielen Messgewändern und Messbüchern werden genannt: ''„1 grosser silberner übergülter (= vergoldet) kelch sampt der paten (= Patene), 1 kleiner übergülter kelch sampt der paten, geordnet zue den krancken (also Hausabendmahlsgeschirr für Krankenbesuche), 1 grose silberne monstrantzen mit aller zugehörung, 4 kelch, alle vergult, mit ihren vergülten patenen“''.<ref name="JH-9"/> | In diesem Fall zogen Bamberg und Nürnberg an einem Strang. Es erging die Weisung, die Sakristei gut zu versperren, dass Ansbach diese Kleinodien nur mit Gewalt nehmen könne – was aber letztlich nicht geschah. <br /> Aus dem Jahr 1548 ist ein ''„inventarium des kirchenornats undt klinodien der kirche St. Michael in Fürth“'' erhalten. Neben zwei Monstranzen aus Messing, einem Kelch aus Zinn und vielen Messgewändern und Messbüchern werden genannt: ''„1 grosser silberner übergülter (= vergoldet) kelch sampt der paten (= Patene), 1 kleiner übergülter kelch sampt der paten, geordnet zue den krancken (also Hausabendmahlsgeschirr für Krankenbesuche), 1 grose silberne monstrantzen mit aller zugehörung, 4 kelch, alle vergult, mit ihren vergülten patenen“''.<ref name="JH-9"/> | ||