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(→Hochwasserschutz Burgfarrnbach: neue Planungsvereinbarung erg.) |
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Im [[Burgfarrnbacher Bilderbogen (Buch)|Burgfarrnbacher Bilderbogen]] ist im Abschnitt "Farrnbachbrücke" zum Hochwasser im Jahr 1965 vermerkt: "''Das Hochwasser kam schon schlimmer, z. B. 1954, und es sollte noch mehrmals schlimmer kommen. Experten sahen als Ursache den Baumbestand im Bereich des historisch kanalisierten Farrnbachbettes nordwestlich am Schlosspark, abholzen war angesagt. Steht man aber auf der heutigen Farrnbachbrücke und blickt 50 m den Bach hinauf, dann sieht man andererseits, wie Anwohner das Farrnbachtal auf ganze 4 Meter reduziert haben. Dies waren zwar Bausünden aus der Vergangenheit, wurden aber noch erweitert. Bei extremem Hochwasser sucht sich der Farrnbach deshalb immer wieder seinen Weg weiter südlich über die Straße.''" | Im [[Burgfarrnbacher Bilderbogen (Buch)|Burgfarrnbacher Bilderbogen]] ist im Abschnitt "Farrnbachbrücke" zum Hochwasser im Jahr 1965 vermerkt: "''Das Hochwasser kam schon schlimmer, z. B. 1954, und es sollte noch mehrmals schlimmer kommen. Experten sahen als Ursache den Baumbestand im Bereich des historisch kanalisierten Farrnbachbettes nordwestlich am Schlosspark, abholzen war angesagt. Steht man aber auf der heutigen Farrnbachbrücke und blickt 50 m den Bach hinauf, dann sieht man andererseits, wie Anwohner das Farrnbachtal auf ganze 4 Meter reduziert haben. Dies waren zwar Bausünden aus der Vergangenheit, wurden aber noch erweitert. Bei extremem Hochwasser sucht sich der Farrnbach deshalb immer wieder seinen Weg weiter südlich über die Straße.''" | ||
In der jüngeren Vergangenheit kam es in den Jahren 1993, 2002, 2010 und 2011 zu Überflutungen; betroffen war insbesondere der Ortsbereich an der Farrnbachbrücke der Regelsbacher Straße. Aktuell werden Hochwasserschutzmaßnahmen für Burgfarrnbach kontrovers diskutiert; dabei stoßen behördliche Planungen bei den Bürgern vor Ort auf große Skepsis.<ref>Volker Dittmar: Der Kampf mit dem Farrnbach, Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2016</ref> Inzwischen hat der Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth die Verwaltung beauftragt, vorbereitende Arbeiten für ein Planfeststellungsverfahren für den Hochwasserschutz und zum Schutz vor Starkregenereignissen in der Regelsbacher Straße durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg zu veranlassen. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme aller relevanten Einflussfaktoren soll eine nachvollziehbare Alternativenauswahl sinnvoller Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden.<ref>Beschluss des Bau- und Werkausschusses der Stadt Fürth vom 12. Oktober 2016, [http://stadtrat.fuerth.de/vo0050.php?__kvonr=52109 siehe Stadtratsinfosystem] | In der jüngeren Vergangenheit kam es in den Jahren 1993, 2002, 2010 und 2011 zu Überflutungen; betroffen war insbesondere der Ortsbereich an der Farrnbachbrücke der Regelsbacher Straße. Aktuell werden Hochwasserschutzmaßnahmen für Burgfarrnbach kontrovers diskutiert; dabei stoßen behördliche Planungen bei den Bürgern vor Ort auf große Skepsis.<ref>Volker Dittmar: Der Kampf mit dem Farrnbach, Fürther Nachrichten vom 6. Oktober 2016</ref> Inzwischen hat der Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth die Verwaltung beauftragt, vorbereitende Arbeiten für ein Planfeststellungsverfahren für den Hochwasserschutz und zum Schutz vor Starkregenereignissen in der Regelsbacher Straße durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg zu veranlassen. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme aller relevanten Einflussfaktoren soll eine nachvollziehbare Alternativenauswahl sinnvoller Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden.<ref>Beschluss des Bau- und Werkausschusses der Stadt Fürth vom 12. Oktober 2016, [http://stadtrat.fuerth.de/vo0050.php?__kvonr=52109 siehe Stadtratsinfosystem]</ref> | ||
Anfang Februar 2017 stellte der Amtsleiter des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg, Ulrich Vitzthum, dem Umweltausschuss der Stadt Fürth die bisherigen Lösungsvorschläge für den Hochwasserschutz von Burgfarrnbach umfassend vor. Nach Abwägung aller Umstände sieht er die Errichtung einer 185 m langen und bis zu 1,35 m hohen Ufermauer als Vorzugslösung an. Diese kann auch gefällig gestaltet werden; so könnten Abschnitte offen bleiben, die im Notfall von der Feuerwehr mit mobilen Elementen geschlossen würden. Die geschätzten Kosten betragen ca. 1,5 Mio. Euro.<ref name="Engstelle">Volker Dittmar: Gefährliche Engstelle an der Regelsbacher Brücke. In: Fürther Nachrichten vom 14. Februar 2017</ref> | Anfang Februar 2017 stellte der Amtsleiter des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg, Ulrich Vitzthum, dem Umweltausschuss der Stadt Fürth die bisherigen Lösungsvorschläge für den Hochwasserschutz von Burgfarrnbach umfassend vor. Nach Abwägung aller Umstände sieht er die Errichtung einer 185 m langen und bis zu 1,35 m hohen Ufermauer als Vorzugslösung an. Diese kann auch gefällig gestaltet werden; so könnten Abschnitte offen bleiben, die im Notfall von der Feuerwehr mit mobilen Elementen geschlossen würden. Die geschätzten Kosten betragen ca. 1,5 Mio. Euro.<ref name="Engstelle">Volker Dittmar: Gefährliche Engstelle an der Regelsbacher Brücke. In: Fürther Nachrichten vom 14. Februar 2017</ref> | ||
Im Mai 2019 wurde bekannt, dass das Wasserwirtschaftsamt mit der Stadt Fürth eine neue Planungsvereinbarung zur verstärkten Untersuchung von Alternativen für den Hochwasserschutz abgeschlossen hat. Die Kosten für die zusätzlichen Variantenuntersuchungen werden auf 215.000 Euro geschätzt.<ref>Volker Dittmar: Damm-Lösung wieder im Gespräch. In: Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2019</ref> | |||
Als besondere Abflussengstelle hat sich ein Garagenanbau am rechten Farrnbachufer unmittelbar oberhalb der Farrnbachbrücke herausgestellt. Der Abriss dieses Abflusshindernisses wird angestrebt, um die Engstelle von derzeit 4 m auf 8 m Breite zu vergrößern.<ref name="Engstelle"/> Die ebenfalls den Abfluss behindernde Mauer gegenüber am linken Ufer stürzte beim Unwetter vom 18. August 2017 ein; damit eröffneten sich Verbesserungsmöglichkeiten. Im März 2019 wurde am linken Ufer eine Gabionenuferwand (Wand aus Drahtschotterkästen) mit anschließender, teilweise auch verklammerter, Steinschüttung und darauf zum Schutz angrenzender Gebäude bei höheren Wasserständen eine flexible Schutzwand aus Kunststoffelementen errichtet. Am rechten Ufer der Abflussengstelle wurde nur eine geringfügige Uferabgrabung vorgenommen. | Als besondere Abflussengstelle hat sich ein Garagenanbau am rechten Farrnbachufer unmittelbar oberhalb der Farrnbachbrücke herausgestellt. Der Abriss dieses Abflusshindernisses wird angestrebt, um die Engstelle von derzeit 4 m auf 8 m Breite zu vergrößern.<ref name="Engstelle"/> Die ebenfalls den Abfluss behindernde Mauer gegenüber am linken Ufer stürzte beim Unwetter vom 18. August 2017 ein; damit eröffneten sich Verbesserungsmöglichkeiten. Im März 2019 wurde am linken Ufer eine Gabionenuferwand (Wand aus Drahtschotterkästen) mit anschließender, teilweise auch verklammerter, Steinschüttung und darauf zum Schutz angrenzender Gebäude bei höheren Wasserständen eine flexible Schutzwand aus Kunststoffelementen errichtet. Am rechten Ufer der Abflussengstelle wurde nur eine geringfügige Uferabgrabung vorgenommen. |