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Das erste nachweisbare gemeindliche Bad befand sich im Hause [[Königsstraße]] 4. Es wird [[1497]] in der Gemeindeordnung erwähnt, in der es heißt: ''Und solcher trieb (der Schafe) soll sein und verpleiben dem Badtberg oder Genßberg hinab und hinauff...'' Das Badhaus war also gemeindliches Eigentum, der Bader wurde jährlich bestellt oder bestätigt. Gemeinderechnungen von 1633, 1668 und 1690 zeigen, dass die Bader fester Bestandteil der Gemeinde waren: ''Meister Christian Sänger, Bader und Wundarzt, zahlte [[1633]] 12 Gulden 4 Pfund 6 Pfennige jährlichen Bestandzins (Mietzins) für das Bad anstelle von 25 Gulden, die früher zu entrichten waren. Man hat ihm die Hälfte des Zinses "wegen des hochschwierigen Kriegswesens" erlassen, da das Baden sehr behindert war und man nicht alle Wege sicher machen konnte. Der Barbierer Lorenz Gabriel Will zahlte [[1668]] für die Mietung des Gemeindebades 30 Gulden Nürnberger Währung. Der Bader Conrad Wiernd hatte [[1690]] 32 Gulden zu entrichten.'' Das Badehaus wurde [[1661]] neu aufgebaut, wie aus der Gemeinderechnung 1661 hervorgeht: ''Der Bäcker Dürr hat der Gemeinde 100 Reichstaler geliehen, um das Gemeind-Badehaus neu aufzubauen''. [[1692]] wurde es an Hans Mädl verkauft, der hier seine Hufschmiede einrichtete. Die Badehäuser waren lange Zeit ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Gebadet wurde, meist mit Geschlechtertrennung, vor allem am Samstag oder am Vorabend hoher Feiertage. Es wurden auch Tätigkeiten wie Zähneziehen, Haarschneiden, Rasur sowie kleinere chirurgische Eingriffe (Aderlass, Schröpfen) ausgeführt. Im 18. Jahrhundert wurden die Zeiten für die Bader schlechter. Die Gewohnheiten hatten sich geändert, der Badebetrieb war nicht mehr gefragt. Die Bader waren meist nur noch medizinisch tätig.<ref>{{BuchQuelle|Fürth von A bis Z (Buch)|Seite=33}}</ref> Um [[1830]] gab es Fürth noch 11 Bader. | Das erste nachweisbare gemeindliche Bad befand sich im Hause [[Königsstraße]] 4. Es wird [[1497]] in der Gemeindeordnung erwähnt, in der es heißt: ''Und solcher trieb (der Schafe) soll sein und verpleiben dem Badtberg oder Genßberg hinab und hinauff...'' Das Badhaus war also gemeindliches Eigentum, der Bader wurde jährlich bestellt oder bestätigt. Gemeinderechnungen von 1633, 1668 und 1690 zeigen, dass die Bader fester Bestandteil der Gemeinde waren: ''Meister Christian Sänger, Bader und Wundarzt, zahlte [[1633]] 12 Gulden 4 Pfund 6 Pfennige jährlichen Bestandzins (Mietzins) für das Bad anstelle von 25 Gulden, die früher zu entrichten waren. Man hat ihm die Hälfte des Zinses "wegen des hochschwierigen Kriegswesens" erlassen, da das Baden sehr behindert war und man nicht alle Wege sicher machen konnte. Der Barbierer Lorenz Gabriel Will zahlte [[1668]] für die Mietung des Gemeindebades 30 Gulden Nürnberger Währung. Der Bader Conrad Wiernd hatte [[1690]] 32 Gulden zu entrichten.'' Das Badehaus wurde [[1661]] neu aufgebaut, wie aus der Gemeinderechnung 1661 hervorgeht: ''Der Bäcker Dürr hat der Gemeinde 100 Reichstaler geliehen, um das Gemeind-Badehaus neu aufzubauen''. [[1692]] wurde es an Hans Mädl verkauft, der hier seine Hufschmiede einrichtete. Die Badehäuser waren lange Zeit ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Gebadet wurde, meist mit Geschlechtertrennung, vor allem am Samstag oder am Vorabend hoher Feiertage. Es wurden auch Tätigkeiten wie Zähneziehen, Haarschneiden, Rasur sowie kleinere chirurgische Eingriffe (Aderlass, Schröpfen) ausgeführt. Im 18. Jahrhundert wurden die Zeiten für die Bader schlechter. Die Gewohnheiten hatten sich geändert, der Badebetrieb war nicht mehr gefragt. Die Bader waren meist nur noch medizinisch tätig.<ref>{{BuchQuelle|Fürth von A bis Z (Buch)|Seite=33}}</ref> Um [[1830]] gab es Fürth noch 11 Bader. | ||
Im 19. Jahrhundert wuchs das Interesse an Badebetrieben wieder. Im Garten des Freiherrn von Schenk an der [[Vacher Straße]] wurde [[1807]] eine Badeanstalt errichtet. [[1827]] richtete ein Wirt Höfler am [[Schießplatz]] 1 ein Badhaus ein. [[1845]] inserierte [[Friedrich Höfler]], dass seine Badeanstalt auch den Winter über geöffnet sei. Am [[2. November]] [[1857]] wurde auf Anregung von Stadtgerichtsarzt Dr. Wolfring Bayerns erste Dampfwaschanstalt in Fürth gegründet. Sie befand sich im ehemaligen Hause [[Rednitzstraße]] 7.<ref>Fronmüllerchronik, 1857; Adresse ab 1890: Rednitzstraße 13</ref> Zu ihr gehörten eine Schnellwäscherei und je eine Abteilung für Wannenbäder und Dampfbäder. Es gab auch noch das Freibad an der [[Dambacher Brücke]]. Das Bad der Fürther [[Kasernen|Garnison]] wurde [[1893]] errichtet und lag auf dem jetzigen Wasserwerksgelände oberhalb des städtischen Flussbades. Es wurde nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] vom Stadtverband für Leibesübungen betreut. Ab [[1898]] erzwangen die schlechten hygienischen Verhältnisse in den meisten Wohnungen und an vielen Arbeitsplätzen die Errichtung eines ersten Brause- und Wannenbades in der [[Hirschenstraße 29]]. Dem folgten bald noch zwei weitere, um [[1904]] in der [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad|Geleitsgasse 13]] und um [[1909]] in der [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad|Frauenstraße]]. Bis etwa [[1960]] hatten die Bäder ca. 100 000 Besucher pro Jahr. Dann hatten immer mehr Wohnungen ihre eigenen Bäder. 1969 kamen nur noch ca. 63 000 Gäste. | Im 19. Jahrhundert wuchs das Interesse an Badebetrieben wieder. Im Garten des Freiherrn von Schenk an der [[Vacher Straße]] wurde [[1807]] eine Badeanstalt errichtet. [[1827]] richtete ein Wirt Höfler am [[Schießplatz]] 1 ein Badhaus ein. [[1845]] inserierte [[Friedrich Höfler]], dass seine Badeanstalt auch den Winter über geöffnet sei. Am [[2. November]] [[1857]] wurde auf Anregung von Stadtgerichtsarzt Dr. [[Max Wolfring|Wolfring]] Bayerns erste Dampfwaschanstalt in Fürth gegründet. Sie befand sich im ehemaligen Hause [[Rednitzstraße]] 7.<ref>Fronmüllerchronik, 1857; Adresse ab 1890: Rednitzstraße 13</ref> Zu ihr gehörten eine Schnellwäscherei und je eine Abteilung für Wannenbäder und Dampfbäder. Es gab auch noch das Freibad an der [[Dambacher Brücke]]. Das Bad der Fürther [[Kasernen|Garnison]] wurde [[1893]] errichtet und lag auf dem jetzigen Wasserwerksgelände oberhalb des städtischen Flussbades. Es wurde nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] vom Stadtverband für Leibesübungen betreut. Ab [[1898]] erzwangen die schlechten hygienischen Verhältnisse in den meisten Wohnungen und an vielen Arbeitsplätzen die Errichtung eines ersten Brause- und Wannenbades in der [[Hirschenstraße 29]]. Dem folgten bald noch zwei weitere, um [[1904]] in der [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad|Geleitsgasse 13]] und um [[1909]] in der [[II. Städtisches Brause- und Wannenbad|Frauenstraße]]. Bis etwa [[1960]] hatten die Bäder ca. 100 000 Besucher pro Jahr. Dann hatten immer mehr Wohnungen ihre eigenen Bäder. 1969 kamen nur noch ca. 63 000 Gäste. | ||
[[Bild:Bohrung Kg Ludwig Quelle.jpg|300px|thumb|right|Historische Aufnahme von der Heilwasser-Bohrung "König-Ludwig-Quelle" am späteren Gelände des König-Ludwig-Bads]] | [[Bild:Bohrung Kg Ludwig Quelle.jpg|300px|thumb|right|Historische Aufnahme von der Heilwasser-Bohrung "König-Ludwig-Quelle" am späteren Gelände des König-Ludwig-Bads]] |