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Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt Georg Holzbauer (an anderer Stelle Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref> | Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt Georg Holzbauer (an anderer Stelle Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref> | ||
[[Bild:Herz Jesu innen 1932.jpg| | [[Bild:Herz Jesu innen 1932.jpg|mini|right|Eine Innenansicht der Herz-Jesu-Kirche von 1932]] | ||
Am [[26. Juni]] 1932 versammelte sich der Kirchenbauverein zum letzten Mal in der Gastwirtschaft Reißner-Egerer, um die Feierlichkeiten der Kircheneinweihung festzulegen. Sie feierten an diesem Tag den 221. und letzten Gottesdienst in der Gastwirtschaft. Der 222. Gottesdienst wurde dann unter Erzbischof Jakobus von Hauck in der neuen Kirche gefeiert. Die Einweihung fand am [[2. Juli]] [[1932]] im Beisein von zahlreichen Gästen aus Mannhof, Stadeln und Vach statt. Aus Geldmangel musste allerdings noch auf eine eigene Orgel verzichtet werden. Man nutzte statt dessen das Harmonium von [[St. Heinrich]]. Anschließend traf man sich in den Vacher Wirtschaften und später setzte sich ein Festzug zum Vacher [[Felsenkeller#Sonstiges|Felsenkeller]] in Bewegung. Im November 1932 wurde die Orgel eingebaut. Sie konnte für 2.000 RM von St. Heinrich erworben werden. Julie Rahm hatte seit ihrem 12. Lebensjahr zuerst auf dem Harmonium die Gottesdienste begleitet und konnte dies nun auf der Orgel tun. Am Jahrestag der Kircheneinweihung hielt die katholische Kirchengemeinde Vach im Vacher Felsenkeller ihre erste weltliche Kirchweih ab. Am [[16. März]] [[1936]] kam Kaplan [[Adolf Schlereth]] bis Oktober [[1938]] als Seelsorger zur Gemeinde. Das aus drei Glocken bestehende Geläute stifteten 1937 die Herren Mühlmeier und Stengel. Im gleichen Jahr wurde die erste Glocke von Weihbischof Josef Kolb geweiht. Um die beiden weiteren Glocken unterbingen zu können, musste der Turm allerdings erst noch entsprechend ausgebaut werden. Bald war das Geläute dann vollständig. | Am [[26. Juni]] 1932 versammelte sich der Kirchenbauverein zum letzten Mal in der Gastwirtschaft Reißner-Egerer, um die Feierlichkeiten der Kircheneinweihung festzulegen. Sie feierten an diesem Tag den 221. und letzten Gottesdienst in der Gastwirtschaft. Der 222. Gottesdienst wurde dann unter Erzbischof Jakobus von Hauck in der neuen Kirche gefeiert. Die Einweihung fand am [[2. Juli]] [[1932]] im Beisein von zahlreichen Gästen aus Mannhof, Stadeln und Vach statt. Aus Geldmangel musste allerdings noch auf eine eigene Orgel verzichtet werden. Man nutzte statt dessen das Harmonium von [[St. Heinrich]]. Anschließend traf man sich in den Vacher Wirtschaften und später setzte sich ein Festzug zum Vacher [[Felsenkeller#Sonstiges|Felsenkeller]] in Bewegung. Im November 1932 wurde die Orgel eingebaut. Sie konnte für 2.000 RM von St. Heinrich erworben werden. Julie Rahm hatte seit ihrem 12. Lebensjahr zuerst auf dem Harmonium die Gottesdienste begleitet und konnte dies nun auf der Orgel tun. Am Jahrestag der Kircheneinweihung hielt die katholische Kirchengemeinde Vach im Vacher Felsenkeller ihre erste weltliche Kirchweih ab. Am [[16. März]] [[1936]] kam Kaplan [[Adolf Schlereth]] bis Oktober [[1938]] als Seelsorger zur Gemeinde. Das aus drei Glocken bestehende Geläute stifteten 1937 die Herren Mühlmeier und Stengel. Im gleichen Jahr wurde die erste Glocke von Weihbischof Josef Kolb geweiht. Um die beiden weiteren Glocken unterbingen zu können, musste der Turm allerdings erst noch entsprechend ausgebaut werden. Bald war das Geläute dann vollständig. | ||
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Von [[1946]] bis [[1954]] leitete die Kirchengemeinde der Neupriester Kaplan Georg Drummer, ein Schwerversehrter des Krieges, der trotz der Not der Nachkriegszeit zupackte, wo und wie er nur konnte. Durch ihn konnte das an die Kirche angebaute Haus errichtet werden, ein 6-Familienhaus für Heimatvertriebene entstand neben der Kirche. Die Kriegsschäden an der Kirche wurden beseitigt, die 12 Apostelbilder kamen in die Kirche.<ref>25 Jahre Herz-Jesu-Kirche Vach-Mannhof, Festschrift von 1957, S. 9</ref> Unter Pfarrer Hans Scherbel wurden der gemalte Hochaltar und die beiden Seitenaltäre mit Bildern von Professor Plontke aus Erlangen neu gestaltet. Am [[1. September]] [[1955]] trat dann Seelsorger [[Georg Dobeneck]] sein Amt an. | Von [[1946]] bis [[1954]] leitete die Kirchengemeinde der Neupriester Kaplan Georg Drummer, ein Schwerversehrter des Krieges, der trotz der Not der Nachkriegszeit zupackte, wo und wie er nur konnte. Durch ihn konnte das an die Kirche angebaute Haus errichtet werden, ein 6-Familienhaus für Heimatvertriebene entstand neben der Kirche. Die Kriegsschäden an der Kirche wurden beseitigt, die 12 Apostelbilder kamen in die Kirche.<ref>25 Jahre Herz-Jesu-Kirche Vach-Mannhof, Festschrift von 1957, S. 9</ref> Unter Pfarrer Hans Scherbel wurden der gemalte Hochaltar und die beiden Seitenaltäre mit Bildern von Professor Plontke aus Erlangen neu gestaltet. Am [[1. September]] [[1955]] trat dann Seelsorger [[Georg Dobeneck]] sein Amt an. | ||
[[Bild:Herz Jesu Kirche um 1957.jpg| | [[Bild:Herz Jesu Kirche um 1957.jpg|mini|right|Die Herz-Jesu-Kirche Mannhof noch ohne Anbau im Jahr 1957]] | ||
Durch den Flüchtlingsstrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anzahl der Katholiken im Fürther Norden von 400 auf über 4.000 gestiegen. [[1957]] fand deshalb für die Katholiken in Sack, [[Bislohe]], [[Braunsbach]], [[Ronhof]] und [[Kronach]] in einem Schulsaal in Sack ein katholischer Gottesdienst statt. Es dauerte allerdings noch bis [[1971]] bis in Sack ein eigenes Gotteshaus entstanden war. Schon [[1959]] hatte allerdings die [[Nordstadt]] mit [[St. Christophorus]] zumindest eine Notkirche erhalten. Im Juli 1957 fand aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums eine Feier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Eine große Anzahl alter Mitglieder des Kirchenbauvereins wurden dabei geehrt. Ein besonderes Lob erfuhren dabei Julie Lorber, seit 28 Jahren Organistin der Gemeinde, Josef Ruland, Mesner bereits seit 1923, und Kassier Josef Mühlmeier, auch Stifter mehrerer Glocken der Kirche. In diesem Jahr konnten die im Krieg verlorengegangenen Glocken endlich durch drei neue Glocken ersetzt werden. | Durch den Flüchtlingsstrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anzahl der Katholiken im Fürther Norden von 400 auf über 4.000 gestiegen. [[1957]] fand deshalb für die Katholiken in Sack, [[Bislohe]], [[Braunsbach]], [[Ronhof]] und [[Kronach]] in einem Schulsaal in Sack ein katholischer Gottesdienst statt. Es dauerte allerdings noch bis [[1971]] bis in Sack ein eigenes Gotteshaus entstanden war. Schon [[1959]] hatte allerdings die [[Nordstadt]] mit [[St. Christophorus]] zumindest eine Notkirche erhalten. Im Juli 1957 fand aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums eine Feier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Eine große Anzahl alter Mitglieder des Kirchenbauvereins wurden dabei geehrt. Ein besonderes Lob erfuhren dabei Julie Lorber, seit 28 Jahren Organistin der Gemeinde, Josef Ruland, Mesner bereits seit 1923, und Kassier Josef Mühlmeier, auch Stifter mehrerer Glocken der Kirche. In diesem Jahr konnten die im Krieg verlorengegangenen Glocken endlich durch drei neue Glocken ersetzt werden. | ||